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Wer seine Joggingrunden im Gremberger Wäldchen abhält, dem ist sicherlich schon aufgefallen, dass der Wald hier etwas anders ist, als anderswo. Genau genommen geht es um den außergewöhnlichen Baumbestand, den man hier vorfindet. Es ist nämlich so etwas wie ein Zeitzeuge. Hier wachsen nämlich die letzten Reste der ursprünglichen Kölner Wälder. Ein Stück Waldbestand, wie ihn einst das gesamte heutige Stadtgebiet bedeckte.  Das Gremberger Wäldchen besteht neben Eichen vor allem aus Buchen, die hier seit Jahrhunderten gedeihen und seit Generationen selbst aussähen. 1889 kam dieser Urwald in den Besitz der Stadt Köln, die hier ein Erholungsanlaufpunkt für die Bewohner des Stadtteils Kalk anlegen ließ. Dieser Wald wurde dann in den 60er Jahren leider durch die Stadtautobahn und ihre Zubringer zerschnitten, womit die eigentliche Funktion der Erholung aufgrund des permanenten Verkehrslärm weitgehend verloren ging.  Neben dem außergewöhnlichen Waldbestand, den man hier antrifft, birgt dieses Stück Arial ein weiteres Geheimnis in sich. Am 10. April 1945 kam es hier im südlichen Teil des Wäldchen zu einem Massaker. Nazis hatten hier ein Lager für russische Zwangsarbeiter errichtet. Die andere Rheinseite war bereits von den Amerikanern besetzt, da setzten sie die Baracken in Brand und erschossen 74 Menschen, die zu fliehen versuchten. Ein dort eingerichtete Gedenkstätte und aufgestellte Mahnmale erinnern an das damalige Verbrechen. __________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |