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Anne-Kathrin Elbe: "Ich möchte überraschen" |
Die Leverkusener Hürdensprinterin
Anne-Kathrin Elbe hat am Sonntag in Karlsruhe die Hallen-WM-Norm (8,05 sec) nur
knapp verpasst. In 8,09 Sekunden sprintete die Deutsche Juniorenmeisterin zu
einer persönlichen Bestzeit und in die Spitze der Deutschen Hürden-Elite. Im
Interview spricht die 22-Jährige über das schnellste Hallen-Rennen ihrer
Karriere und ihrer Chance auf die WM in Doha (Katar; 12.-14. März).
Frau Elbe, Herzlichen Glückwunsch zu ihrer Bestzeit. Wie haben sie das Rennen
in Karlsruhe erlebt?
Ab der dritten Hürde hat es
sich perfekt angefühlt. Insgesamt war das schon sehr gut, sonst wäre das wohl
nicht so schnell gewesen. Aber ich glaube, da geht noch ein bisschen was.
In der aktuellen Deutschen Bestenliste sind Sie mit Nadine Hildebrand [LAZ
Salam. Kornw./Ludw. ; Anm. d. Red.] zeitgleich auf Platz zwei und von der
WM-Teilnehmerin Carolin Nytra [Bremer LT] trennt sie nur eine
Hundertstelsekunde. Fühlen Sie jetzt, in der deutsche Spitze angekommen zu sein?
Ich glaube ich fühle mich
erst dann angekommen, wenn ich die Zeit noch einmal bestätigen kann. Und dann
versuche ich ein bisschen vorne mitzumischen. Also bei den Deutschen
Hallenmeisterschaften [27./28.02. in Karlsruhe] möchte ich eine Medaille holen
und Bestzeit laufen. Ich möchte überraschen.
Seit dem vergangenen Jahr hat sich für Sie beruflich einiges geändert. Sie
sind in der Ausbildung bei der Bundespolizei und wohnen zeitweise in Cottbus. Wo
haben sie während dieser Zeit trainiert?
Innerhalb der Woche in
Cottbus und freitags bin ich immer nach Leipzig gefahren und habe da bei
Cheick-Idriss Gonschinska [DLV-Disziplintrainer]trainiert. Da in Cottbus keine
Halle steht, war das schon sehr wichtig für meine Sprinteinheiten. Die
Bundespolizei hat sich aber auch sehr bemüht und hat uns Sportler einmal die
Woche nach Kienbaum gefahren, um dort auch noch trainieren zu können. Im Großen
und Ganzen habe ich wohl das Beste aus der Situation gemacht.
Nach so einer Veränderung haben Sie trotzdem einen guten Start in die Saison
erwischt. Wie erklären Sie sich das?
Ich finde Veränderungen
immer gut. Es gab so viel Neues in meinem Leben: Die Ausbildung und das
Training, was ganz anders ist als in Leverkusen. Das hat mir gut getan, so wie
ich es gehofft hatte.
Nach ihrer schnellen Zeit von Karlsruhe, rücken sie auch in den Kreis der
Hallen-WM-Kandidatinnen auf. Wie sehen sie Ihre Chance, die Hallen-WM-Norm [8,05
sec] laufen zu können?
Es kann schon sein, dass das
möglich ist. Wenn die Zeit kommt, dann kommt sie einfach und wenn ich sie nicht
laufe, bin ich trotzdem zufrieden. Die Zeit war ein Riesenschritt nach vorne für
mich und ich hoffe, dass ich das erst einmal stabilisieren kann. Vielleicht
klappt es, ich weiß es nicht.
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Autor und Copyright: Peter Bock für Laufen-in-Koeln
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