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"Rund um die Merheimer Heide" beim 53. Waldlauf der Kölner Schulen und 19. Schul-Mini-Marathon Es ist Samstagmorgen, 9:30 Uhr, hunderte von Kindern bevölkern die Merheimer Heide in Köln Höhenberg. Die beschauliche Ruhe, die diese grüne Oase ansonsten ausstrahlt, wird auf einmal mit Leben erweckt. Aufgeregt, stimmgewaltig und voller Vorfreude gehen die Kinder beim Schulwaldlauf der Kölner Schulen an den Start. Der Schulwaldlauf wird vom Ausschuss für den Schulsport seit nunmehr 27 Jahren zweimal im Jahr (Frühjahr/Herbst) durchgeführt. Die Laufstrecke führt seit Beginn der Veranstaltung „Rund um den Adenauer Weiher". Seit letztem Jahr im Frühjahr nun auch durch die Merheimer Heide, um auch die rechtsrheinischen Schulen verstärkt in die Veranstaltung zu integrieren. Stolz präsentieren die Kinder am Start ihre Startkarte. Der Starter weist die Kinder daraufhin, die Kräfte einzuteilen und langsam los zu laufen. Die Anspannung liegt in der Luft. Die Nervosität ist greifbar. Wie hochsensible Springpferde fiebern die Kinder dem Start entgegen. Ein letzter aufmunternder Klaps für den Sprössling von den Eltern und schon ertönt der Startpfiff für die Laufdistanz von 1000 Metern.
In Absprache mit Sportmedizinern und Laufexperten wurde diese Distanz bewusst gewählt, die größten Teilnehmerfelder sind bei den Grundschulkindern zu verzeichnen. Die kleinen Laufflöhe meistern diese Strecke in der Regel mit Bravour. Abgekämpft aber mit stolzer Brust erreichen die Kinder das Ziel. Der Applaus der Eltern auf der Zielgerade lässt die Kleinen die letzten Kräfte mobilisieren. Nachzügler werden durch Beifall förmlich ins Ziel getragen. Natürlich fließt auch hier und da ein Tränchen vor Erschöpfung oder Enttäuschung, diese trocknen jedoch in der Regel schnell. Das eine oder andere Kind legt auch unterwegs eine Gehpause ein. Sieger sind an diesem Tag alle Kinder. Eigentlich ist der Waldlauf nur für Schüler/innen vorgesehen, die Verantwortlichen drücken jedoch ein Auge zu wenn auch einmal ein Kindergartenkind an der Hand der Mutter oder des Vaters die Strecke bewältigt und stolz wie Oscar das Ziel erreicht. Bei den ganz Kleinen ist zum Teil das sportliche Outfit verblüffend. Es ist keine Seltenheit, dass die Jüngsten der Jüngsten mit Gummistiefeln, Latzhose oder dickem Anorak an den Start gehen. Dabei sein ist alles, dieses olympische Motto ist die Maxime für diese Laufveranstaltung von Herbert Schorn, Geschäftsführer des ausrichtenden Ausschusses für den Schulsport in der Stadt Köln. Platzierungen oder gelaufene Zeiten sind bei dieser Veranstaltung nachrangig, das Bestreben der Verantwortlichen geht vielmehr dahin, den Kindern und Jugendlichen neben dem lehrplanmäßigen regulären Sportunterricht einmal die Möglichkeit zu bieten, Natur zu erleben, sich körperlich im Grünen zu messen und zu beweisen und PC und TV für einige Stunden Rücken zu kehren, so Schorn.
Die Läufe sind vorgesehen für alle Schulformen und alle Altersklassen. 15 Läufe, nach Jahrgängen gestaffelt, werden durchgeführt. Im Schnitt beteiligen sich ca. 45 Kölner Schulen. Neben der Laufstrecke von 1000 Metern wird für die trainierten Jungen und Mädchen im Rahmen des Kölner Schul-Minimarathons ein 4,2 km Rundkurs angeboten. Hier bietet sich die Möglichkeit, sein Leistungsvermögen im Hinblick auf den jährlich stattfindenden Köln-Marathon (Schuldisziplin) zu überprüfen.
Alle Kinder/Jugendlichen erhalten im Ziel einen Lauftaler und ca. 2 Wochen nach der Veranstaltung über die Schulen die Ergebnisliste und eine persönliche Urkunde. Ein ganzes Heer von Helfern steht für diese Veranstaltung zur Verfügung. Kampfrichter des Deutschen Leichtathletikverbandes, engagierte Sportlehrer/innen und entsprechende Sanitätsdienste stellen teilweise ehrenamtlich ihr Know-how zur Verfügung. Bis heute nahmen an den Schulwaldläufen ca. 46.000 Kinder teil. __________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |