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 Was sich anhört wie ein Hamster im Laufrad, ist eine spezielle Disziplin unter nimmersatter Langstreckenläufern in der Kategorie Stundenläufe. "Die Teilnehmer sind allerdings keine durchgeknallten Spinner", klärt Initiator Wolfgang Olbrich von der LG DUV auf einer Pressekonferenz zur Veranstaltung auf. "Im Prinzip kann das Jeder erlernen, es bedarf lediglich eines entsprechenden Lauftrainings", fährt er fort. Im Prinzip schon - was dabei leider etwas in den Hintergrund fällt ist die Tatsache, dass hierzu auch eine gehörige Portion mentaler Stärke gehört. Kritiker dieses Sports behaupten daher auch, dass spätestens nach 24 Stunden der Sport aufhört und am Ende derjenige gewinnt, der die körperliche Belastung psychisch am Besten verarbeitet bekommt. Mediziner hingegen warnen vor permanenten Schlafentzug und die daraus folgenden Schäden für Geist und Körper.  Anmelden konnte sich zu dem Event im Prinzip jeder austrainierte Ausdauerathlet, der ein Attest seines Arztes über eine gewisse Fitness vorlegte, sowie bereit war, hierfür 135 Euro Teilnahmegebühr zu bezahlen. Von den 50 Startplätzen waren 15 für internationale Spezialisten reserviert, der Rest wurde nach Eingang der Anmeldungen berücksichtigt. Wirft man einen Blick auf das Starterfeld so sieht es im Prinzip nicht anders aus, als wie bei einem gewöhnlichen Volkslauf. Da sind Spezialisten dabei und die so genannten Genussläufer, die einfach mit dabei sein wollen und alle akzeptieren sich untereinander. Demzufolge wird z.B. der mehrfache Weltrekordler Wolfgang Schwerk locker seine Bahnen abspulen. Mit den Meilensteinen von 392,067km auf der Bahn und 420km auf der Straße innerhalb 48 Stunden zählt er als absoluter Toppfavorit auf den Gesamtsieg. Und ein Läufer aus einer Nachbarstadt mit "D" am Anfang wird sich sicherlich zwischendurch ausführlich schlafen legen und als "Schlussläufer" genauso als Held gefeiert werden. Und es wird Teilnehmer geben, die die ganze Zeit über eher walken als laufen - jeder so wie er lustig ist. Wie gesagt, abgerechnet wird am Ende. Aus Köln selber wird Dagmar Liszewitz an den Start gehen. Sie selbst hat sich die magische Marke von 300km vorgenommen und die physische Machbarkeit von einem Leistungsdiagnostiker attestieren lassen. Oder anders ausgedrückt: Wenn alles klappt, wird sie den Sportplatz mehr als 971 Mal umrundet haben. Auf wesentlich mehr Kilometer kommen wahrscheinlich Christine David aus Frankreich und die Würzburgerin Martina Hausmann, die bereits mehr als 323km über die 48h zurückgelegt hat. Aber es gibt noch einen weiteren Favoriten, und zwar einen ganz Speziellen. Mit dabei ist der Brite Dan Coffey, ein rüstiger M75er. Trotz seiner nunmehr fast 80 Jahre findet man ihn bei Läufen nach Zeitmass in ganz Europa. Seine Bestleistungen liegen naturgemäß ein paar Jährchen zurück, aber sein Ehrgeiz ist nach wie vor ungebrochen. Dabei zu sein und das Ende in guter Verfassung zu erleben, sind seine Wünsche für diesen Lauf. Von den Temperaturen her dürften die Teilnehmer vergleichsweise zu der bisherigen Hitzeperiode Glück haben, das Wetteramt prognostiziert für den Zeitraum 12 bis 23 Grad, dies allerdings begünstigt durch einzelne Niederschläge. Damit den Teilnehmern nicht langweilig wird, sind MP3 Player zur persönlichen Unterhaltung während des Wettkampfes erlaubt, betont Veranstalter Wolfgang Olbrich. Und es gibt eine weitere Erleichterung, wenn auch eher für die Muskulatur - alle 6 Stunden wird die Laufrichtung gewechselt. Wesentlich besser dürfte da die Ablenkung am Sonntag ab 9:30 Uhr werden. Denn da laden die "Old Dixie friends" aus Dortmund zum fröhlichen Jazz-Frühstück ein. Die Band um Ultraläufer Dr. Stefan Weigelt wird dann bis zum Ende der Veranstaltung dort live spielen und sicherlich auch die Zuschauer in ihren Bann ziehen. Neben den Einzelläufern werden zwei Charity-Staffeln an den Start gehen. Zum einen wird der TV Dellbrück eine Staffel auf die Strecke schicken, die von einer Bank und dem Förderkreis TV Dellbrück gesponsert wird. Der Erlös wird in die Jugendarbeit des TV Dellbrück fließen. Weiterhin wir eine Staffel des sog. "B42-projektes" des Gesundheitsunternehmens ABBOT antreten, wobei diese Erlöse der Aidshilfe Köln zu Gute kommen werden. Um das Event insgesamt etwas aufzulockern und auch für Besucher attraktiv zu gestalten, lädt der Gastgeber TV Dellbrück am 24. Juli von 12-18 Uhr beim integrierten "Dellbrücker Sporttag" zu sogenannten Mitmachprogrammen für Jedermann ein. Keine Angst, hier muss keiner stundenlang herumrennen, vielmehr werden hier die vielfältigen Sportangebote des Vereins präsentiert, die zum Mitmachen animieren sollen. So werden sicherlich Kinder bei zahlreichen Angeboten fündig, wie z.B. aber auch Kampfsportinteressierte. Und wer Spaß an der Bewegung gefunden hat, bekommt eine Einweisung in Nordicwalking geboten.
__________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |