|
Leider sind Verstöße von Sportlern mit Vorbildfunktion, die dem Fairness-Gedanken im Sport zuwider laufen immer häufiger zu beobachten. Die durch Massenmedien hervorgerufene Intensivierung der Sportberichterstattung, vor allem in den populären Sportarten, lassen die Regelverstöße der Sportler bekannter denn je werden. Unfaires Verhalten der Vorbilder, unabhängig ob es um Doping geht oder einem Foul, das einem Gegenspieler schwere Verletzungen zufügt, prägen sich bei den jungen Menschen ein und schaden dem Sport und dem Gedanken des Fair Play. Der sicherlich vorhandene Erfolgs- und Leistungsdruck darf unfaires Verhalten aber nicht rechtfertigen. Das Streben nach Erfolg hat einzelne Sportler, Trainer und sogar Verbände leider dazu verführt, den Betrug am Sport in Kauf zu nehmen. Auch im Umfeld des Sports verliert sich das Verständnis für den Fairness-Begriff zunehmend. Fans, die ein Fußballspiel als Bühne ihrer gewalttätigen Auseinandersetzungen missbrauchen und die Medien, die den Druck durch ihre Berichterstattung auf den oder die Sportler steigen lassen. Das alles erfordert eine Intensivierung der Maßnahmen, die zur Aufrechterhaltung des Fairness-Gedankens dienen. Lösungen müssen nun problemorientiert angegangen werden. Im Sport war Fairness schon immer eine wichtige Grundlage. Nicht nur die Einhaltung von Regeln, sondern auch der Respekt und die Toleranz gegenüber dem sportlichen Mitbewerber machen den Sport aus. Ob in Sportvereinen oder in staatlichen Bildungseinrichtungen: Die Erziehung zur Fairness muss von den Sportverbänden, der Politik und dem Sportler selbst unterstützt werden. Den Trainern, die den direkten Kontakt zum Sportler haben, müssen von den Sportverbände entsprechende Schulungen zur Verfügung gestellt werden, um den Sportlern schon im Kindes- und Jugendalter Fairness und Achtung vor dem Mitmenschen als verhaltensorientierte Werte zu vermitteln. Lehrer in den Schulen brauchen Lehrpläne, in denen der FairnessBegriff elementarer Bestandteil ist. Alle im Sport handelnden Personen müssen sich künftig mehr dafür engagieren, dass alle ihren sportlichen Gegner und ihre Mitmenschen achten und respektieren, egal ob in Verein, Schule oder auf dem Bolzplatz. Ich bin überzeugt, dass so sportliche Höchstleistungen zu erzielen sind- auch wenn Sport keine Alternative zum Berufsleben darstellt und "nur unter dem Primat des Erfolges steht, Fair Play darf nicht zu einem einfachen Lippenbekenntnis werden. Es ist eine wichtige Aufgabe den Fair Play-Gedanken zu fördern und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass das Bewusstsein für einen fairen Umgang miteinander nicht verloren geht. Die Sozialdemokratie unterstützt daher alle Verantwortlichen im Sport, die ihre Arbeit der Fairness im Sport gewidmet haben." __________________________________ Autor und Copyright: Sigmar Gabriel für Laufen-in-Koeln Foto: SPD Parteivorstand |