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Der Kölner Friedenslauf ist ein alter Klassiker der Kölner Laufszene und wurde damals in Zeiten der atomaren Nachrüstung ins leben gerufen, um über den Sport friedlich dagegen zu demonstrieren. Weniger friedlich ging es hingegen im Jahre 2008 beim Veranstalter selbst, der TFG Köln-Nippes, zu. Aufgrund interner Streitigkeiten traten vereinzelte Mitglieder aus dem Verein aus, was eine vorübergehende Schwächung der Organisation zur Folge hatte. Zeitweise wurde sogar von beiden Parteien unabhängig voneinander an einer Wiederbelebung der Veranstaltung gearbeitet. Nach zwei Jahren Pause meldet sich der TFG Köln-Nippes dann zu Wort: "Wir haben den Friedenslauf damals veranstaltet und wir werden ihn auch zukünftig austragen", erklärte Organisationsleiter Dieter Grote als Top-News Laufen-in-Koeln gegenüber freudig und entschlossen. Am 24. Oktober war es dann soweit, es hatte sich allerdings einiges geändert. Aufgrund des neuen Platzkonzeptes der Stadt Köln, welches die Erlaubnis von Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen regelt, war man gezwungen, den damaligen Start/Ziel-Bereich vom Fischmarkt in die Nähe des AXA-Hochhauses zu verlegen. Dies wiederum zog demzufolge auch einen abgeänderten Streckenverlauf mit sich nach. Ruhe war dann allerdings immer noch nicht eingekehrt, aufgrund eines Flohmarktes in Höhe der Bastei an dem Sonntag, wo der Friedenslauf entlang führen sollte, musste erneut die Streckenführung abgeändert werden.
9:30 Uhr zeigte die Uhr der 82 Teilnehmer, die gespannt auf den Startschuss warteten. Kein großes Starterfeld, ein Großteil der Läuferinnen und Läufer zog es vor, eine Laufveranstaltung im Königsforst zu besuchen. Jürgen Cremer, der die Organisation der Veranstaltung in die Hand nahm, erlöste die Aktiven mit einem Hup-Signal aus ihrer Starre und schickte sie auf den 10km Rundkurs. Damit die Teilnehmer wissen, wo es lang geht und wo genau die Wendepunkte auf der Strecke liegen, gab es übrigens vorher noch eine kurze Einweisung, alles ist mit goldenen Zeichen und Pfeilen markiert. Der obere Wendepunkt lag somit genau bei Kilometer 7. Warum Kilometer 6 und 8 auf der Wendepunktstrecke dennoch räumlich auseinander lagen, wirft einige Fragen auf und lässt vermuten, dass die Strecke wohl etwas kürzer als 10km war. Eine Spekulation, die aufgrund der erreichten Laufzeiten nicht ganz unbegründet ist. Ob die Strecke nun genau 10km oder kürzer war, spielte für die Teilnehmer an dem Tag dann allerdings eher eine Nebenrolle. Man hatte den geliebten Friedenslauf wieder und alles verlief reibungslos. Auch sonst machte sich eine große Zufriedenheit breit, gepaart mit lauter glücklichen Gesichtern. Die neue Lokation des Start/Zielbereiches z.B. entpuppte sich als geradezu ideal. Es lag in unmittelbarer Nähe ein Parkplatz, ebenso bot die Grünanlage viel Platz für die Veranstaltung. Alles Bedingungen, die man früher am Fischmarkt nicht hatte. Auch spielte das Wetter mit. Obwohl schlechtes Wetter angekündigt war, konnte die Laufveranstaltung trocken und sogar mit leichtem Sonnenschein durchgeführt werden.
Den Lauf gewannen übrigens Wolfgang Krechel von der Troisdorfer LG in einer Zeit von 33:42 Minuten, sowie Marion Eschweiler vom TV Refrath mit 38:44 Minuten. Im Rahmen einer unmittelbar nach dem letzten Finishereinlauf durchgeführten Siegerehrung, wurde den jeweils drei Schnellsten Sachpreise überreicht. Insgesamt war es ein schöner Neueinstieg des alten Klassikers. Ob die Veranstaltung irgendwann mal wieder wie früher von mehreren Hundert Läuferinnen und Läufern besucht wird, wird die Zeit zeigen müssen. __________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |