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Depression im Leistungssport: Vorbeugen auch hier besser als Heilen |
Jeder fünfte Mensch erlebt im Laufe
seines Lebens eine Depression oder eine depressive Episode. Vermutlich sind auch
Leistungssportlerinnen und -sportler hiervor nicht geschützt. Bereits in jungen
Jahren werden Hochleistungssportlerinnen und -sportler mit hohen psychischen
Belastungen und Stress sowie innerem und äußerem Druck konfrontiert. In
einzelnen Fällen können diese Belastungen depressive Verstimmungen auslösen.
Am Psychologischen Institut der
Deutschen Sporthochschule Köln (Professor Jens Kleinert, Abteilung Gesundheit &
Sozialpsychologie) wurden Belastungsreaktionen von jungen Hochleistungssportlern
sowohl in quantitativen Studien als auch in Interviewstudien untersucht. Das
Ergebnis: In 3 bis 5 Prozent der Fälle treten Stimmungsstörungen und
psychosomatische Störungen in besorgniserregender Intensität und Häufigkeit auf.
15 Prozent der Jugendlichen äußern entsprechende Symptome (beispielsweise
Kopfschmerz, Konzentrationsmangel, Energielosigkeit) in zumindest mäßiger
Ausprägung. Über mangelnde Erholung und Müdigkeit berichten mehr als ein Drittel
der jungen Athleten.
Zur Vorbeugung solcher und
anderer psychischer oder psychosomatischer Symptome entwickelte die
Forschergruppe um Professor Kleinert in den letzten Jahren Workshops für
jugendliche Leistungssportlerinnen und -sportler. Im Rahmen des von der
Sportstiftung NRW geförderten Projekts „mentaltalent.de“ lernen die
Sportlerinnen und Sportler, mentale Fähigkeiten nicht nur zur
Leistungssteigerung, sondern auch zur Bewältigung von Stress und emotionalen
Belastungen einzusetzen.
Wer sich über die Thematik der
psychischen Störung im Leistungssport weiter informieren möchte, ist am 4.
November, 19:30 Uhr, herzlich zu einem Vortrag in den Hörsaal 2 der Deutschen
Sporthochschule eingeladen (im Rahmen der Vortragsreihe “Psyche und Gesundheit“
des Kölner Vereins für seelische Gesundheit e.V. und der Psychiatrischen
Universitätsklinik Köln). Es referieren Prof. Dr. J. Klosterkötter (Institut für
Psychiatrie und Psychotherapie der Universität zu Köln) und Prof. Dr. Jens
Kleinert (Psychologisches Institut der Deutschen Sporthochschule Köln) zur
Thematik der Depression sowie ihres Erscheinungsbilds und ihrer Prävention im
Rahmen des Leistungssports.
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Autor und Copyright: Sabine Maas für Laufen-in-Koeln
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