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Duale Karriere: Wiebke Ullmann hat die Spikes geschnürt
 
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21.11.2010 

 

Physikalische Chemie oder technische Thermodynamik zählen sicherlich nicht zu den Lieblingsfächern von Wiebke Ullmann. Aber die 400-Meter-Spezialistin des TSV Bayer 04 Leverkusen setzt auf die „Duale Karriere“ – die Verbindung von Spitzensport und Ausbildung.
 
Die 22-Jährige studiert Verfahrenstechnik an der Fachhochschule Köln und pendelt täglich zwischen Hörsaal und Trainingsplatz. „Es ist manchmal schwierig die Aufgaben für das Studium und das Training mit einander zu vereinbaren“, erzählt die gebürtige Wiesbadenerin. Dabei haben Spitzensportler einen enormen Aufwand: eine 60-Stunden-Woche leisten die Top-Athleten nach einer Erhebung der Deutschen Sporthochschule Köln und dazu kommen im Schnitt 124 Tage im Jahr, an denen sie unterwegs sind.
 
Aber die Deutsche Hallenmeisterin sieht auch Vorteile in der Herausforderung, Sport und Studium zu kombinieren. „Die Uni ist eine Art zweites Standbein, das mir den Druck nimmt. Wenn es mal schlecht läuft, kann ich trotzdem weiterstudieren“, erklärt Wiebke Ullmann.
 
Unter ihrem Trainer Karl-Heinz Düe steigerte sich die 1,70 Meter große Athletin innerhalb eines Jahres auf internationales Niveau. Der Höhepunkt 2010 war die Europameisterschaft in Barcelona. Zwar kam sie als Mitglied der 4x400-Meter-Staffel des Deutschen Leichtathletik Verbandes (DLV) nicht zum Einsatz, aber der Plan für diese Saison war mit der Nominierung schon längst erfüllt. „Eigentlich war mein Saisonziel der U23-Länderkampf gegen Polen in Bydgoszcz. Dass ich dort 52,96 Sekunden gelaufen bin, war einfach super.“
 
Das große Ziel sind die Olympischen Spiele 2012, aber Wiebke Ullmann weiß, ein Platz im 4x400-Meter-Quartett des DLV ist keineswegs sicher. Jedes Jahr stehen die Teammitglieder mit ihren Leistungen auf den Prüfstand und die Konkurrenz ist groß, aber der Traum auch. Und wie es mit Träumen so ist, hat Wiebke Ullmann in dieser Saison bereits gezeigt – sie gehen schneller in Erfüllung, als man denkt.





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Autor und Copyright: Peter Bock für Laufen-in-Koeln