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Was für ein Wochenende, strahlende Sonne, vorsommerliche Temperaturen, und zur Krönung am Sonntag dann der Kölner Severinslauf. So dachten rund 1.200 Läuferinnen und Läufer, die sich Mittags am Start rund um die Severinstorburg zur 26. Auflage des Laufklassikers einfanden. In diesem Jahr zog das urkölsche Viertel jedoch zahlreiche Sportler bereits am Vormittag schon in seinen Bann, denn gegen 10:45 Uhr viel bereits schon der erste Startschuss, eines neuen Konzeptes. In Kooperation seitens des Severinslauf-Veranstalter Dauerlauf e.V. (Georg Herkenrath und Jochen Scheler) mit dem Köln-Triathlon e.V. (Uwe Jeschke) wurde erstmalig eine Bike & Run Cologne Wertung angeboten. Hierzu legten die 42 angetretenen Multisportler Anfangs ein 10km Zeitfahren zurück und nahmen im Anschluss dann mit den anderen Läuferinnen und Läufern im Rahmen des 26. KVB Dauerlauf im Severinslauf die Laufwertung unter die Füße. Eine Idee die relativ kurzfristig geboren wurde und somit leider nur ein überschaubares Teilnehmerfeld hervorbrachte. Dafür hatten die Sportler sichtlich ihren Spaß und viel Freude an der neuen Herausforderung. Angereist waren hierzu einige Größen aus der Triathlonszene wie Sebastian Zeller und Heidi Schwartz, die die Gesamtwertung letztendlich auch gewannen. Organisator Uwe Jeschke zeigte sich zufrieden: "Es verlief genauso, wie wir uns das gewünscht hatten. Neben Profis mit ihren teuren Rennrädern waren auch zahlreiche Breitensportler und sogar Neulinge mit Mountainbikes zusammen auf der Strecke. Der Spaß und das Miteinander ist, was zählt." Für die Zukunft zeigt man sich optimistisch und erwartet für nächstes Jahr mit mehreren 100 Teilnehmern für die neue Bike & Run Wertung. Auch hinsichtlich der "kurzen" Radstrecke von 10km steckt man bereits schon jetzt in weiter ausbauenden Planungen.
Für 12:00 Uhr stand dann der Severinslauf auf der Tagesordnung, der mal wieder mit einigen Minuten Verspätung erst gestartet werden konnte. Zahlreiche Nachmeldungen mussten bearbeitet werden und bis auch der Letzte sich im Starterfeld eingefunden hat, dauert das so seine Zeit. Den Teilnehmern konnte es recht sein, um so mehr Zeit blieb noch, den ASV Köln Cheerleadern bei ihren akrobatischen Vorführungen zuzuschauen. In diesem Jahr gab es übrigens zur Startnummer nicht nur traditionell einen Gutschein für Erbsensuppe und Kölsch, der auf der anschließenden After-Run Party eingelöst werden konnte, sondern auch einen großen Rucksack, sowie ein Erfrischungsgetränk. Zeit nun aber auch für die Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, sich in Position zu bringen und die Teilnehmer mit einem Startschuss auf die Strecke zu schicken und nach dem Radrennen das zweite Highlight des Tages einzuläuten.
Seit letztem Jahr führt der drei Mal zu absolvierende Rundkurs nicht mehr ausschließlich durch die alte Südstadt, sondern über eine Schleife durch das mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten gespickte, moderne Hafengelände, unmittelbar am Rhein, sowie vorbei am Bürgerhaus Stollwerck und durch den Trude Herr Park. Um den Teilnehmern eine korrekte 10km Streckenlänge anbieten zu können, wurde der Kurs vom DLV-Vermesser Udo Brandt im Vorfeld amtlich vermessen.
Die Ruhe auf der Severinstraße hielt allerdings nicht lange an. Es dauerte keine 11 Minuten bis ein Tross an Motorrädern und ein Führungsrad die Laufelite ankündigte. Bastian Mucha vom Kölner Triathlon Team 01 hatte die Führung übernommen und ließ keine Zweifel aufkommen diese seinen Verfolgern überlassen zu wollen. Ebenso kämpferisch zeigte sich Jana Soethout von der LG ASV DSHS Köln. Sie hatte in den vergangenen zwei Jahren jeweils gewonnen und setzte alles dran, sich den Hattrick-Traum zu erfüllen. Mit 23 Sekunden Rückstand war ihr Nadja Gaus auf den Fersen, deren Abstand jedoch von Rund zu Runde größer werden sollte. Der Großteil der Teilnehmer nahm es eher gelassen, sie genossen die tolle Atmosphäre entlang der Strecke. An der Severinstorburg und am anderen Ende des Rundkurses wurden sie hierbei von den Cheerleadern des ASV Köln und SSK Kerpen ordentlich in Stimmung gebracht. Aber auch die zahlreichen Zuschauer trugen ihren Teil bei und jubelten die Läuferinnen und Läufern ermunternd zu.
Nach nur 33:11 Minuten stand dann der Sieger des 26. KVB Dauerlauf im Severinsviertel fest, Bastian Mucha war durchgestartet und legten einen passablen Start-Ziel Sieg hin. Ihm folgten die Triathleten Sebastian Zeller und Till Schramm mit 34:49 und 34:53 Minuten auf den zweiten und dritten Platz. Bei den Frauen wurde Rekord gelaufen. Jana Soethout lief mit 37:51 Minuten zwar keinen Streckenrekord, schaffte jedoch als erster Mensch beim Severinslauf drei Mal hintereinander zu gewinnen. Dieses Kunststück schaffte nicht einmal der mehrfache Teilnehmer und lange Zeit schnellster Kölner Carsten von Kuk. Knapp zwei Minuten später folgten ihr Nadja Gaus mit 39:58 Minuten und Anke Brenner vom SSF Bonn mit 40:39 Minuten auf das Siegerpodest. Heidi Schiefer, die zuvor die Radwertung gewann lief als 7. Frau ins Ziel und absolvierte die Strecke in 41:58 Minuten.
Kurz vor Ende des Laufes schlug dann auch die Stunde der "Nephokids". Eine große Gruppe von nierenkranken Kindern lief in Begleitung der Eltern ins Ziel. Eine tolle Leistung, die von Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes mit einer eigenen Siegerehrung gewürdigt wurde. Ihnen allen wurde eine Medaille sowie ein Rucksack als Geschenk überreicht. Auf die anderen Sieger warten ebenfalls wie immer attraktive Preise. So gab es traditionell für die ersten Drei jeweils einen großen Frühstückskorb, sowie einen Hotelgutschein der Mercure. Die Altersklassensieger bekamen ebenfalls einen Hotelgutschein, die Zweiten einen Feuerlöscher vom Sponsor Brandschutz Grellmann und die Dritten einen kleinen Frühstückskorb. Im Anschluss wurden noch die jeweils Besten der Bike & Run Cologne Wertung auf die Bühne geholt und mit einer Medaille, Hemd und Cappy geehrt. Insgesamt war es für alle Beteiligten eine gelungene Veranstaltung, die Teilnehmer zeigten sich zufrieden. "Hier mitzulaufen macht einfach Spaß", so das abschließende Urteil, der Läuferinnen und Läufer, das durch die Radwertung und der neuen Strecke seit vergangenem Jahr nun noch mehr an Aussagekraft gewonnen hat. __________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |