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Kölnerin Hajek zog in Marburg 50km "Rund um die Steinmühle"
 
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09.03.2011 

 

19. Frühjahrslauf "Rund um die Steinmühle" des Ultra Sport Clubs Marburg

Ein Erlebnisbericht der Kölnerin Verena Hajek:

 
Die Deutsche Ultramarathonvereinigung richtete am Landschulheim Steinmühle in Marburg/ Cappel die Deutschen Meisterschaften über 50 km Ultramarathon aus. Angeboten wurden darüber hinaus ein Lauf über 10 Kilometer, Halbmarathon sowie Marathon. Ich hatte mich für den Marathon angemeldet. Gemeinsam starteten wir um 10:00 Uhr.
 
Gelaufen wurde auf einer Zehn-Kilometer-Runde im Süden Marburgs auf befestigten Feld- und Radwegen durch die Lahnauen. Ganz so flach, wie in der Ausschreibung angegeben, war die Strecke nicht; es gab kurze Brückenanstiege, einige enge Kurven und ein Wendepunktstück.
 
Die Zeitnahme erfolgte elektronisch mit bibchip, der in der Startnummer integriert war. Da es sich um einen bestenlistenfähigen Straßenlauf handelt, hatten die Funktionäre des örtlichen Leichtathletikverbandes an kritischen Stellen mit gezücktem Protokollformular Stellung bezogen und überwachten auch sonst den ordnungsgemäßen Ablauf.
Ich wollte den Lauf als so genannte Â’lange EinheitÂ’ in meinem Trainingsplan nutzen, der auf das Ziel Â’Teilnahme am Bonn-Marathon am 10. AprilÂ’ ausgerichtet ist, und hatte mir daher keine Zielzeit gesetzt.
 
Am Morgen war es noch kalt und der Boden mit Reif bedeckt, aber die Sonne schien, und auch der im Lahntal immer vorhandene Wind blies erst gegen Mittag immer stärker. Dankbar waren wir über die an drei (!) Verpflegungsstellen ausgegebenen angewärmten (!) Getränke wie Wasser, Tee und Iso, Cola sowie Bananen, im Zielbereich auch klein gebrochene Keks-Stückchen.
 
Bei vorzeitigem Abbruch des Rennens gab es das Angebot, nach der jeweils kürzeren Strecke (Halbmarathon oder Marathon) das Rennen zu beenden und in die jeweilige Wertung zu gelangen oder nach 3 gelaufenen Runden (30 km) immerhin noch eine Zeitnahme und Urkunde zu erhalten.
 
Nachdem die 10 Kilometer- und Halbmarathonteilnehmer ihre Runden abgespult hatten, zog sich das Feld weit auseinander, und jeder wurde zum Einzelkämpfer gegen den auffrischenden Wind. Im vorigen Jahr hatte Hochwasser Teile der Lahnaue in eine Seenplatte verwandelt, so dass die vorgesehene Laufstrecke buchstäblich ins Wasser fiel. Diese Gefahr bestand in diesem Jahr nicht - so konnten wir in jeder Runde uns ein Stück weit vom Fluss begleiten lassen oder auch den Blick auf die Landschaft mit der Silhouette des über der altehrwürdigen Universitätsstadt thronenden Landgrafenschlosses schweifen lassen.
 
Nun war beim Marathon nach der vierten 10 km-Runde noch eine kleine Zusatzrunde von 2,195 km zu absolvieren. Der Sprecher hatte allerdings die Übersicht verloren und sagte mich schon trotz meiner abwehrenden Zeichensprache mit vollem Namen und Verein an. Was dann folgte, war für mich der härteste Kilometer der ganzen Strecke: Starker Gegenwind blies übers freie Feld, und ich musste mir jeden Schritt erkämpfen. Endlich kam die Kurve und damit Seitenwind, dann noch eine Kurve und schließlich der Zieleinlauf nach 4:22:00 Stunden.
 
Dank des Zeitnahmeteams um Michael Dorsch fand schon bald darauf die Siegerehrung statt, bei der ich zu meiner Ãœberraschung 2. (von 3) in der W55 wurde. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl beim Marathon war dies in der Gesamtwertung Platz 5 (von 11).
 
Mit insgesamt 627 Meldungen aus ganz Deutschland konnte der Ultra Sport Club Marburg unter der Organisationsleitung von Antje Krause in diesem Jahr einen neuen Rekord verzeichnen. 197 Läufer finishten über 50 km. Peter Seifert (LSV Lok Arnstadt) siegte hier nach vorheriger Ansage und stellte in 2:52:14 h einen neuen deutschen Rekord auf. Bei den Frauen kam die Siegerin Veronika Ulrich (LG Neu-Isenburg) in 3:42:19 h ins Ziel, ein Streckenrekord!

Einziger Wermutstropfen dieser ansonsten perfekt organisierten Veranstaltung: Wer vor dem Start die Toilette aufsuchte, musste sich die Hände mit heißem Wasser waschen - wer im Ziel nach einem Marathon oder Ultramarathon angekommen war und duschen wollte, musste sich mit kaltem Wasser begnügen.
 




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Autor und Copyright: Verena Hajek für Laufen-in-koeln