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Laufstreckengeheimnisse Teil 20: Das Horror-Gefängnis |
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Der "Weckschnapp" |
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Zur 15. Auflage präsentierte sich
der Köln-Marathon mit einer neuen Streckenführung. Die Verlagerung einzelner
Teilstücke an den Rhein sollte nicht nur bessere Zeiten bringen, sondern für die
Teilnehmer auch neue touristische Attraktionen. Im letzteren Fall begrenzte sich
der Veranstalter bei der Präsentation allerdings nur auf "schöne" Aussichten.
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Laufen-in-Koeln Leser wissen ja
bekanntlich mehr und daher sei in dieser Rubrik auf ein historisches Objekt
aufmerksam gemacht, das eher zum Gruseln einlädt. Am Konrad-Adenauer-Ufer steht
ein Turm, Höhe Theodor-Heuss-Ring und ist im Volksmund als "Weckschnapp"
bekannt.
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Der Sage nach befand sich im
Mittelalter in dem Turm ein gut bewachter Kerker. Dort harrten die Gefangenen
über Tage hinweg allein ihres Schicksals. Als sie völlig ausgehungert waren,
ließen die Wärter einen "Weck", also ein kleines Brot, von der Decke
herunterhängen. Dieses war für die Gefangenen nur mittels eines Sprungs zu
erreichen. Direkt unter dem lockenden Essen befand sich jedoch eine bösartige
Falltür. Beim Versuch an den Weck zu kommen, stürzten die Gefangenen hindurch.
Der Schacht darunter war mit scharfen Messern bestückt und zerlegte den
stürzenden Gefangenen in Einzelteile. Diese fielen in den Rhein und wurden
fortgespült.
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Beim "Weckschnapp" handelt es
sich jedoch um eine Sage. Zwar wurde der Turm im 13. Jahrhundert als Kerker
genutzt, da die Kölner Justiz jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits schon recht
fortgeschritten und liberal war, darf man davon ausgehen, dass der Turm nicht so
grausam war. Vielmehr jagte man unliebsame Mitmenschen aus der Stadt und wurde
sie über diesen Weg los. Hinzu kommt, dass es sich bei diesem Turm nicht um das
Original handelt. Das Wecksteingefängnis befand sich am Kunibertturm als einer
der zwei Vorbauten
und wurde bei einer großen Flut im Jahre 1784 zerstört. Als im Rahmen der
Stadterweiterung der Kunibertturm abgerissen wurde, wanderte der Name "Weckschnapp"
zum anderen und jetzt noch erhaltenen Vorbau (Turm).
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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