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112. Deutsche Meisterschaft - LT DSHS Köln: Titel über 4x400m der Frauen |
Silber und Bronze für Wehrsen
und Hogrebe
Günther rettet Em-Chance - Grippe stoppt Rigau
Erster Titel über 4x400m bei
den Frauen in der Vereinsgeschichte, dazu zwei Medaillen über 400m Hürden und
zehn weitere Top-10-Platzierungen. Passend zum Wetter verließen Athleten und
Anhänger des Leichtathletik-Teams Deutsche Sporthochschule Köln mit einem
Strahlen die 112. Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid am sonnigen Sonntag.
„Insgesamt können wir eine gute bis sehr gute Bilanz ziehen, auch wenn das
Scheitern von Miguel am Samstag uns allen sehr, sehr leid tut“, fasste
Sportdirektor Dr. Norbert Stein den Auftritt seiner knapp 30 Sportler im
schwarzen Trikot zusammen.
In einem perfekten Rennen waren
Frederike Hogrebe, Lara Hoffmann, Kim Schmidt und Claudia Wehrsen über 4x400m
den Konkurrentinnen aus Wattenscheid und Leverkusen enteilt. Um gut drei
Sekunden drückten sie den Klubrekord auf 3:36,42min und liefen dabei
Einzelzeiten, die sie allesamt unter die Top 10 der deutschen Bestenliste
geführt hätten. Nebenbei verbesserten sie auch den 32 Jahre alten Kölner
Kreisrekord deutlich. Wenige Stunden zuvor waren „Spielertrainerin“ Wehrsen
(58,09s) und Hogrebe (58,43s) zu Silber und Bronze über ihre Spezialstrecke
gelaufen, die 400m Hürden. Wohl selten hat ein Trainer-Athleten-Gespann sich so
erfolgreich in der Leichtathletik präsentiert. Kim Schmidt hatte das Finale in
59,78s als Neunte nur um 1/100s verpasst. Malena Richter lieferte in 60,80s als
11. eine beachtliche Steigerung ab. Maike Langguth als 14. (62,84s)
komplettierte den starken Auftritt.
Zittern musste hingegen
Sprinterin Leena Günther. Am nasskalten Samstagabend rutschte sie über 100m nach
11,64s als Achte und Letzte ins Finale; wurde dort in windbegünstigten 11,50s
Sechste. Nicht die Wunschzeit und Platzierung der letztjährigen Vizemeisterin.
Aber trotz ihrer muskulären Probleme rettete sie ihre
Europameisterschafts-Chance für die Staffel. Richtig düster hingegen verlief der
Tag für 400m-Hallenmeister Miguel Rigau. Nach starken Trainingseindrücken fing
er sich Mitte der Woche eine Grippe ein, trat trotzdem an, um seine letzte
Chance für Olympia zu nutzen – und scheiterte. Nach 200m war sein Rennen zu
Ende. Aufgabe, der Rest war tiefe Enttäuschung. „Es ist wirklich unheimlich
schade, denn er war genau rechtzeitig wieder in Form. Aber er hat es versucht,
man muss es dann leider so auch akzeptieren“, kommentierte sein Trainer Tobias
Kofferschläger. Aller Jubel und das Anfeuern der 50 mitgereisten LT-Schüler und
Jugendlichen half da auch nicht.
Eine Top-10-Platzierung gelang
Kugelstoßer Thomas Schmitt. Der Athlet von Coach Edvard Harnes sicherte sich in
einem exquisit besetzten Feld den achten Rang und den Finaleinzug. Zweimal stieß
er die Kugel auf 18,41m und bestätigte seine klare Steigerung gegenüber dem
Vorjahr. Überraschend auf den neunten Rang lief über 200m Thomas Demmer. Mit der
24. Meldezeit angereist, steigerte er sich um 27/100s auf 21,30s und wurde bei
18 Startern Neunter. „Hab ich doch gesagt, dass er schnell sein wird“,
schmunzelte Trainer Jörg Kölsch, der die Steigerung am Vorabend quasi
angekündigt hatte. Weitere Einzelstarts hatten Jan Mössing über 400m Hürden
(53,97s/18.) und der Jugendliche Tobias Lange über 400m (48,40s/16.).
Mit seinem Schützling Lange war
Trainer Volker Herrmann sehr zufrieden. „Er sollte hier schnell angehen, vor
allem die Atmosphäre mitnehmen und lernen. Für ihn geht es nächste Woche in
Mannheim richtig zur Sache.“ In Mannheim werden die Plätze für die U20-WM in
Barcelona vergeben. Dort werden auch die Jugend-Sprinter ein Wörtchen mitreden.
Am Samstag lief Robert Polkowski mit Demmer, Rigau und Jens Fassbender mit
Vereinsrekord von 40,38s auf Platz vier. Frank Werner, Andreas Luzat und Lange
kamen mit Hendrik Schulz in 40,80 auf Rang sieben ein. Die Frauen verpassten
über 4x100m in der Besetzung Judith Nögel, Caro Schempp, Marilena Scharff und
Janina Kölsch in 46,29s als Vierte ebenfalls knapp eine Medaille. Die zweite
Besetzung mit Annika Huijbregts, Nadiya Koyuncu, Judith Müssener und Susan
Khorshidpanah belegte mit 47,24s Platz neun.
Den Abschluss der Veranstaltung
bildeten die Staffeln der Männer über 4x400m. Thomas Demmer, Jan Mössing, Pascal
Rosenberger und Hendrik Schulz wurden Neunte in 3:17,50min. Jean-Henrik Meise,
Tim Mössing, Lars Pfennig und Matthias Esser belegte den zehn Rang in
3:24,79min.
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Autor und Copyright: Jens Koralewski für Laufen-in-Koeln
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