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Stellungnahme zur Nicht-Nominierung von Anna Hahner |
Stellungnahme des rhein-marathon
Düsseldorf e.V. zur Nichtberücksichtigung der Marathonläuferin Anna Hahner für
die Olympischen Spiele 2012 in London
Die 22-jährige Marathonläuferin
Anna Hahner (Run2Sky) lief am 29.04.2012 im Rahmen des METRO GROUP Marathon
Düsseldorf als sechstplatzierte eine neue persönliche Bestzeit von 2:30:14
Stunden. Zur Erfüllung der vom Deutschen Leichtathletikverband (DLV)
festgelegten Norm für die Olympischen Spiele 2012 in London von 2:30:00 Stunden
fehlten ihr lediglich 14 Sekunden. Allerdings unterbot Anna Hahner die A-Norm
des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF von 2:37:00 Stunden um fast sieben
Minuten. Zum Vergleich: Die Siegeszeit von Ulrike Maisch bei den
Europameisterschaften 2006 in Göteborg betrug 2:30:01 Stunden.
Am 04.07.2012 teilte der DLV in
einer Pressemitteilung mit, dass der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) den
Nominierungsvorschlägen des DLV für insgesamt 75 Athletinnen und Athleten
vollständig gefolgt sei. Unter diesen 75 Aktiven befinden sich zwei Werfer und
eine Springerin, die in diesem Jahr weder die vom DLV festgesetzte Norm, noch
die A-Norm der IAAF erfüllt haben. Anna Hahner wurde vom DLV nicht zur
Nominierung vorgeschlagen.
Der METRO GROUP Marathon
Düsseldorf möchte auf diese Weise auf die offensichtliche Ungleichbehandlung der
Disziplinbereiche innerhalb der Deutschen Leichtathletik durch den DLV
aufmerksam machen. Die Nichtnominierung von Anna Hahner treibt diese
Ungleichbehandlung nun auf die Spitze. Bereits die Festsetzung der Normen weit
unter die A-Norm der IAAF stellt eine eindeutige Benachteiligung für die
Marathonläufer dar. Für die Olympischen Spiele verlangt die A-Norm der IAAF für
die Männer 2:15:00 Stunden und für die Frauen 2:37:00 Stunden. Der DLV fordert
2:12:00 Stunden bzw. 2:30:00 Stunden. In keiner anderen Disziplin in der
deutschen Leichtathletik mit Ausnahme des 50-Km-Gehens der Männer werden Normen
derart weit unter der IAAF-Norm festgelegt. „Wenn dann in anderen Disziplinen
noch nicht einmal die IAAF-Norm erfüllt werden muss, ist dies eine Frechheit
nicht nur gegenüber Anna Hahner und ihrem Betreuerteam, sondern auch denjenigen
deutschen Marathonveranstaltern, welche in den letzten Jahren mit einem enormen
Aufwand den deutschen Marathonläuferinnen und -läufern optimale Bedingungen zur
Normerreichung geschaffen haben“, erklärt Jan Henning Winschermann, Race
Director des METRO GROUP Marathon Düsseldorf. Diese Kritik richtet sich
ausdrücklich nicht gegen die jetzt nominierten Sportlerinnen und Sportler, die
sich ihre Teilnahme in London hart erarbeitet und auch verdient haben.
Jan Hennning Winschermann ist
sich mit vielen Kollegen der Veranstalterorganisation „German Road Races“ einig:
„Hier findet eine systematische Benachteiligung des Straßenlaufs zugunsten
anderer Disziplinbereiche statt. Der DLV nimmt jährlich enorme Beträge aus der
obligatorischen Verbandsabgabe bei Straßen- und Volksläufen ein und
subventioniert damit die kostspielige Förderung anderer Disziplinen, statt durch
eine systematische Unterstützung von Lauftalenten neue sportliche
Aushängeschilder für die riesige nationale Laufszene zu entwickeln“. Das gesamte
Verfahren rund um die Normen und Nominierungen im Straßenlauf zeigt deutlich die
Ignoranz der verantwortlichen Personen im DLV gegenüber diesem Disziplinbereich.
Angesichts dieser Entwicklung wird der METRO GROUP Marathon Düsseldorf die
Fortführung seiner in den vergangenen Jahren erfolgten Unterstützung sowie die
künftige Zusammenarbeit mit dem Deutschen Leichtathletikverband auf den
Prüfstand stellen.
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Autor und Copyright: rhein-marathon düsseldorf e.V. für Laufen-in-Koeln
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