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Frankfurt ist bereit für die Rekordjagd |
Das Topfeld ist so stark besetzt wie nie zuvor beim BMW Frankfurt Marathon
Fällt in der Main-Metropole zum ersten Mal eine Jahresweltbestzeit oder sogar der Marathon-Weltrekord? Das ist die große Frage vor dem 31. BMW Frankfurt Marathon, der am Sonntag um 10 Uhr am Messeturm (Friedrich-Ebert-Anlage) gestartet wird. Denn am Start sein wird mit dem Kenianer Patrick Makau der Weltrekordhalter, der die Bestzeit vor einem Jahr in Berlin auf 2:03:38 Stunden steigerte. Die aktuelle Jahresweltbestzeit hat sein Landsmann Geoffrey Mutai vor knapp einem Monat in Berlin aufgestellt (2:04:15). Der BMW Frankfurt Marathon ist ein IAAF Gold Label Race und gehört damit zur höchsten Kategorie der internationalen Straßenläufe.
Mit fast 15.800 Anmeldungen steht fest, dass es am Sonntag einen Teilnehmerrekord geben wird. 200 Nachmeldungen sind am 26. und 27. Oktober noch möglich. Die Frage ist, ob es auch wieder spitzensportliche Rekorde geben kann. So stark hat sich das Rennen in den vergangenen Jahr bei den Männern entwickelt, dass ein neuer Streckenrekord (2:03:42 von Wilson Kipsang/2011) mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Weltrekord wäre.
Das Feld der Topläufer ist in der absoluten Spitze so stark besetzt wie nie zuvor in der Geschichte des Rennens. Das liegt aber nicht nur an der Verpflichtung von Makau. Denn gleich fünf Läufer gehen mit Bestzeiten von unter 2:06 Stunden ins Rennen. Im Vergleich der absoluten Männer-Elite ist Frankfurt besser besetzt als die Marathon- Highlights von Berlin, Chicago oder Amsterdam in den vergangenen Wochen.
Die größten Herausforderer von Patrick Makau könnten am Sonntag zwei Äthiopier sein: Yemane Tsegay und Deressa Chimsa. Tsegay gewann den Rotterdam-Marathon im April in 2:04:48 Stunden, Chimsa hat eine Bestzeit von 2:05:42 Stunden und stellte vor kurzem unter Beweis, dass er in Topform ist: Der Äthiopier wurde Zweiter bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften. Beide dürften jedes Tempo mitgehen. Albert Matebor (Kenia/2:05:25 in Frankfurt 2011 als Dritter) und Bazu Worku (Äthiopien/2:05:25 als Dritter in Berlin 2010) sind die anderen beiden Läufer, die Zeiten unter 2:06 Stunden aufweisen können. Für eine Überraschung gut sein könnten auch Kenianer Gilbert Kirwa, der in Frankfurt 2009 mit 2:06:14 Stunden gewonnen hatte, und Peter Some (Kenia). Er hat zwar bisher erst eine Bestzeit von 2:10:16, zeigte jedoch beim Berlin-Marathon Ende September als Tempomacher gute Form.
Aus deutscher Sicht darf man gespannt sein, ob sich Sören Kah (LG Lahn-Aar Esterau) steigern kann. Der Marathon-Quereinsteiger lief vor einem Jahr in seiner Wahl-Heimat Frankfurt sein Debüt und erzielte dabei beachtliche 2:17:58 Stunden. Im Frühjahr steigerte sich der 30-Jährige in Hamburg auf 2:14:25 Stunden. Nach einem guten Halbmarathonrennen in München zwei Wochen vor dem BMW Frankfurt Marathon (Kah gewann in 64:42 Minuten) könnte die deutsche Jahresbestzeit möglich sein. Diese stellte Jan Fitschen (TV Wattenscheid) in Berlin mit 2:13:10 Stunden auf.
Bei den Frauen zeichnet sich ein äthiopischer Dreikampf zwischen Titelverteidigerin Mamitu Daska, die vor einem Jahr in der Kursrekordzeit von 2:21:59 Stunden gewann, Bezunesh Bekele (Bestzeit: 2:20:30) und Meselech Melkamu ab, die beim BMW Frankfurt Marathon ihr Debüt laufen wird. Melkamu ist Afrika-Rekordhalterin über 10.000 Meter (29:53,80 Minuten) und gewann bei der WM in Berlin 2009 über diese Distanz die Silbermedaille. Das Debüt von Meselech Melkamu ist sicherlich eines der vielversprechendsten über die Marathondistanz weltweit in diesem Jahr. Es wird ein großer Schritt, denn die 27-Jährige ist im Wettkampf noch nie länger als 10 Kilometer gerannt. Doch ihre Form soll gut sein, sie hat mit Bezunesh Bekele zusammen trainiert.
Mit Spannung erwartet wird auch das Debüt von Lisa Hahner (Run2Sky.com). Die 22- Jährige ist die Zwillingsschwester von Anna Hahner, die in Düsseldorf im Frühjahr bei ihrem ersten Rennen über die 42,195 Kilometer beachtliche 2:30:14 Stunden erreicht hatte. Fünf Monate später war sie in Berlin nach 2:30:57 Stunden im Ziel. Die Zwillingsschwestern haben eine parallele Entwicklung genommen und bewegten sich meist auf einem sehr ähnlichen Leistungsniveau. Ob dies auch für den Marathon gilt, wird sich in Frankfurt zeigen. Ein Ergebnis zwischen 2:30 und 2:35 Stunden wäre für Lisa Hahner ein gelungenes Debüt.
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Das hr fernsehen als TV-Medienpartner übertragt den BMW Frankfurt Marathon am 28. Oktober live von 10 bis 14 Uhr. Zeitgleich wird auf der Homepage hr-online.de ein Livestream angeboten, der bis 16.30 Uhr weltweit abrufbar ist.
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Autor und Copyright: Uwe Martin für Laufen-in-Koeln
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