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"Das war mein härtester Marathon bisher. Mein Körper hat einfach nicht richtig reagiert. Die Muskeln waren wegen der Kälte stark kontrahiert. Ich habe daher meinem Körper gesagt, dass er nicht beschleunigen soll, und bin ein moderates Tempo gelaufen. Ich musste geduldig und fokussiert bleiben, um meinen Kollegen zu folgen. Ans Aufgeben habe ich niemals gedacht. Ab Kilometer 35 war ich mir sicher, dass ich gewinnen kann." Meselech Melkamu, Siegerin und neue Streckenrekordhalterin, 2:21:09 Stunden "Meine Vorbereitung in einer starken Gruppe ist sehr gut gelaufen. Ich habe mich von Anfang an sehr gut gefühlt. An den Sieg habe ich erst ab Kilometer 35 gedacht. Dieser Sieg ist mein größter Erfolg bisher. Es war mein erster Marathon, und ich werde sicher weitere Marathons laufen. Für mich war es zu kalt heute, ich wollte noch etwas schneller sein. Ich glaube, dass ich nach guter Vorbereitung unter 2:18 Stunden laufen kann, das ist mein Ziel für den nächsten Marathon." Angesprochen auf ihre Gold gefärbten Haare: "Wenn ich nach Hause komme, wird sich die Farbe wieder ändern, aber für einen Wettkampf werden sie wieder golden." Lisa Hahner, schnellste Deutsche, 2:31:28 Stunden "Es war ein Traum. Es lief perfekt, eine Wahnsinnsarbeit der Tempomacher. Ich hatte keinen Durchhänger, bei Kilometer zwölf haben ich gedacht: "Cool, noch 30 Kilometer." Es war genau mein Tempo, ich habe wirklich Glück gehabt. Ich hatte die Festhalle und den Einlauf ab Kilometer 37 dauernd im Kopf, es ist ein Riesengefühl. Ich konnte hinten raus noch einmal aufdrehen. Ich wusste, wir sind von der Zeit her drin, aber ich habe gar nicht auf die Zwischenzeiten geachtet, erst so ab Kilometer 37 oder 38. Das Wetter war okay für mich, es kann von den Bedingungen ruhig etwas kühler sein, das macht mir nichts aus. Es ist das angestrebte Ergebnis, ich konnte den Marathon richtig genießen. Man kann sich kein schöneres Debüt vorstellen, wenn man am Schluss noch Kraft hat zu beschleunigen. Einen harten Part gab es eigentlich gar nicht. Mein nächstes Ziel über die Distanz ist die WM nächstes Jahr in Moskau zusammen mit Anna. Wir haben jetzt dafür eine gute Grundlage gelegt." Sören Kah, schnellster Deutscher, 2:13:57 Stunden Es ist für mich ein perfekter Lauf gewesen. Ich habe eine Punktlandung hingelegt, denn unter 2:14 war mein Ziel. Die Pacemaker haben sehr gut gearbeitet. Ich bin rundum zufrieden. Ich glaube nicht, dass das Wetter eine große Rolle gespielt hat. Es hat ja die Sonne geschienen. Die Stimmung und die Zuschauer haben uns sehr unterstützt. Hinten raus ist es ziemlich schwer geworden. Die erste Hälfte habe ich ganz entspannt mitrollen können. Ab Kilometer 30 musste ich einige Zeit lang selbst für die Pace sorgen. Den Zieleinlauf in die Festhalle konnte ich nicht richtig genießen, weil die Uhr gegen mich getickt ist." Jo Schindler, Race Director BMW Frankfurt Marathon "Es war eine Veranstaltung auf Weltklasseniveau, auch wenn das Ergebnis rein nach Zeiten betrachtet nicht wie erhofft war. Wir haben heute gesehen, was Sport heißt. Es war von der Früh weg klar, dass die Athleten den Weltrekordplan nicht umsetzen konnten. Wir haben einen "Weltrekord im Kühlschrank" erlebt. Patrick Makau hatte Probleme mit den Muskeln und beeindruckend gekämpft, Hut ab! Den Weltrekord haben wir eingefroren und wir wollen ihn nächstes Jahr wieder auftauen. Es ist klar, dass wir weiter internationalen Spitzensport bieten wollen und uns an Topzeiten orientieren wollen. Der Streckenrekord und das drittschnellste Marathondebüt aller Zeiten von Meselech Melkamu ist eine außerordentliche Leistung und zeigt auch, was bei guten Bedingungen möglich gewesen wäre. Christoph Kopp, Sportlicher Leiter BMW Frankfurt Marathon Wir haben spannende Rennen erlebt. Die Zuschauer waren sicher zufrieden, ich auch. Elf persönliche Bestleistungen in den Top-15 bei den Frauen und sieben bei den Männern zeigen die hohe Qualität des Rennens. Bei Melkamu konnte man die ganze Zeit über sehen, dass es bei ihr passt. Die Männer sind sehr vorsichtig angelaufen. Insgesamt können wir zufrieden sein. Die Kältebedingungen verträgt eben jeder individuell anders. Bei Patrick Makau hat man gesehen, dass er einen großen Willen hat, und der Wille versetzt Berge. Er ist ein Wettkampftyp. Wolfgang Heinig, Trainer Lisa Hahner "Es könnte noch ein oder zwei Minuten schneller sein. Der Wind hat schon Wirkung gezeigt, aber so ein Debüt ist sehr stark. Es war das ganze Rennen über läuferisch sehr gut, sie hatte keinen Durchhänger." __________________________________ Autor und Fotos: Veranstalter/ BMW Frankfurt Marathon |