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Über Pflaster und Umwege zum Barock Am Sonntag wurde Bensberg von zahlreichen Läuferinnen und Läufern heimgesucht, auf dem Plan stand die mitlerweile 8. Auflage des Bensberger Bank Martinilauf, veranstaltet durch den TV-Refrath. Das Teilnehmerfeld gestaltete sich jedoch recht überschaubar. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass nach all den Jahren so langsam die Luft raus ist. Im Startbereich fand sich zum eigentlichen 7,5km Hauptlauf mit 241 Läuferinnen und Läufern das kleinste Teilnehmerfeld ein, das seit bestehen der Veranstaltung registriert wurde. Mit einem Höchststand von 418 Startern im Jahre 2008, nehmen seitdem immer weniger an dem Wettberwerb teil. Die Schuldigen scheinen schnell gefunden zu sein. "Daran sind die Agenturläufe in Köln schuld", wettert Werner Christophel vom TV-Refrath. "Die nehmen den kleinen Vereinsläufen die ganzen Teilnehmer weg", so seine Einschätzung ... Den Lauftag starteten jedoch ersteinmal die Schüler beim 1.200m Rennen. Kaum vom Start losgelassen, dauerte es gerade mal 4:19 Minuten, als unter großem Beifall der Zuschauer und von Radsportexperte Herbert Watterott moderierte Lauf der erste Sieger des Tages im Ziel empfangen werden konnte. Im lockeren Laufschritt flitzte der routinierte Wettkampfläufer Joshua Deserno vom DJK Löwe Köln als Schnellster über die Zeitmessmatte. Dicht auf den Fersen folgte ihm nur 10 Sekunden später bereits Stefanie van Kallen vom Vfl Engelskirchen als schnellste Frau, bzw. Schülerin. Beide gehörten sie von Anfang an zu den Fafouriten des 59 köpfigen Teilnehmerfeldes, was sich am Ende auch bestätigte. Danach folgte der Kinderlauf über 500m. Hier stand vor allem der Spaß an der Bewegung im Vordergrund, weshalb von ihnen auch keine Zeiten gemessen wurden. Im Ziel gab es für die jungen Nachwuchsläufer einen Weckmann zur Belohnung. Beim eigentlichen Toplauf über 7,5km gesellten sich noch 17 Staffelteams, bestehend aus je drei Teammitgliedern. Im Gegensatz zu den Einzelstartern teilten sie sich den 3 Mal zu absolvierenden Rundkurs. Und die Strecke hat es in sich. Bereits nach 250 Metern geht es über die holprig, grob gepflasterte Schloßstraße steil hinauf zum Bensberger Schloß, wobei innerhalb 120 Meter gut 11 Höhenmeter überwunden werden. Ein Großteil der Läufer entscheidet sich dabei jedoch lieber den parallel laufenden und wesentlich "glatteren" Bürgersteig zu nehmen, so wie die Topläuferin Birgit Lennartz. Einen kleinen, unterstützenden Motivationsschub gibt es am Ende des Anstiegs durch eine Musikgruppe. Oben angekommen, wird eine Ehrenrunde im vorderen Schloßhof gedreht. Gelegenheit zum luftholen und ausruhen bleibt dabei allerdings nicht, denn wenig später warten bereits die nächste Anstiege auf die Teilnehmer. Es geht durch die Parkanlage der Residenz und 20 Höhenmeter später über eine Rampe hinauf zur Wipperfürter Straße. Von dort aus geht es dann über den Burggraben zum Ausgangspunkt zurück, zur zweiten und dritten Runde. Aufgrund der kurzen Streckendistanz des Rundkurses kommt es seitens der Topläufer schnell zu Überholungen der anderen Läufer. Dabei erweist sich der Streckenabschnitt auf der Wipperführter Straße als nicht ganz ungefärlich. Zwar laufen die Läuferinnen und Läufer da über den Bürgersteig, viele suchen beim schnellen Überholen jedoch den Weg über die viel befahrene Straße, um das dichte Läuferfeld zu umlaufen. Passiert ist bisher noch nichts, wenn auch der Lauf diesmal aufgrund von nassem Laub zwei Unfälle zu beklagen hatte. Unter ihnen befand sich Carsten von Kuk, der auf jeden Fall gute Aussichten auf einen der vorderen Plätze gehabt hätte. Dominik Fabianowski vom ASV Köln hatte hinsichtlich der anderen Mitstreiter leichtes Spiel. Von Anfang an übernahm er die Führung und gewann mit 25:17 Minuten das Rennen. Fast 1 Minute länger brauchte Marc Fricke, der ihm auf Platz zwei folgte. Arthur Ralenowsky vom gastgebenden Verein machte mit 26:31 Minuten das Siegertrio komplett. Bei den Damen konnte sich Ronja Jaeger vom TSV Bayer 04 Leverkusen mit 30:38 Minuten gegen Petra Maack vom TSV Bayer Dormagen mit 30:47 Minuten durchsetzen. Birgit Lennartz von der LLG St. Augustin erreichte mit 32:21 Minuten den dritten Platz. Die Staffelwertung gewann das Team Salgert Sports Running Team, bestehend aus Sebastian Zeller, Lucas Abel und David Jeckel ... mit über 7 Minuten Abstand zum zweitplazierten Team "Laufstern". Im Anschluss der Läufe wurden die Siegerehrungen durchgeführt. Zur Überbrückung der Wartezeit gab es Erbsebsuppe - relativ dünn - aber lecker. Für die Altersklassensieger gab es wie in den Vorjahren auch schon Pflasterstein-Pokale. Besonders groß dürfte jedoch die Freude bei den Gesamtsiegern gewesen sein. Sie gewannen jeweils einen Übernachtungsgutschein im Schloßhotell Bensberg mit einem Mehrgängemenü. __________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |