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Dass man einen Athleten wegen unsportlichen Verhaltens, wie Doping oder Wettkamp-Regelverstoß von weiteren Veranstaltungen sperrt, ist nachvollziehbar und gerecht. In Köln kann es aber auch passieren, dass ein Athlet aus reiner Willkür seitens des Veranstalters grundlos gesperrt wird. So kann man zumindest das Verhalten der Jeschke & Friends Veranstaltungsservice Agentur gegenüber dem Profitriathleten Till Schramm interpretieren, die ihn für alle eigenen Events (Cologne Cross Tri, Cologne Bike&Run, Cologne Swim&Run, Rheinauhafen Triathlon Köln, Green Hell Triathlon und Cologne Triathlon Weekend) sperrte. Die Nachricht verbreitet sich zurzeit unter den Sportlern wie ein Lauffeuer. "Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen", beteuert Schramm auf Nachfrage von Laufen-in-Koeln und versteht die Welt nicht mehr. In der Tat sehr verwunderlich, schließlich schmückte sich der Veranstalter auf Pressekonferenzen gern mit dem Local-Hero und war stets stolz darauf, ihn bei seinen Events mit am Start zu haben. Im vergangenen Jahr landete der 27jährige Top-Athlet unteranderem auf der Langdistanz des internationalen Cologne226 auf Platz Zwei. Letztes Jahr kam Till Schramm auf die Idee einen eigenen, qualitativ hochwertigen Triathlon in Köln etablieren zu wollen. Eine Idee, die bei vielen Sportlern gut ankam, scheinbar aber nicht bei Jeschke & Friends. Es liegt nun der Verdacht nahe, dass sich die Agentur aus rein persönlichen Empfindlichkeiten Schramms entledigen und ihn für die Planungen durch Sperrungen abstrafen will. "Es macht mich sehr traurig in meiner Heimatstadt so behandelt zu werden", entgegnet Schramm hierzu. Laufen-in-Koeln fragte bei der Agentur schriftlich nach, was denn da los ist. Die Anfrage blieb jedoch unbeantwortet. Dennoch hat man reagiert und Till Schramm wurde mittlerweile von den Sperren enthoben. Allerdings nicht ganz. Am kommenden Sonntag veranstaltet die Agentur einen Winter-Cross-Triathlon. Bisher haben sich hierfür rund 60 Teilnehmer angemeldet. Sie werden wohl ohne Till Schramm ins Rennen gehen müssen. Die Agentur ruderte zwar zurück, konnte es sich aber wohl nicht verkneifen, das letzte Wort gesprochen zu haben - die Sperre für Sonntag bleibt bestehen.
__________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |