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Laufstreckengeheimnisse Teil 23: Kunstwerk mit laufenden Stolperfallen
 
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01.02.2013 

 

Ein ganz besonderes Kunstwerk: 20 Zentimeter lange und fünf Zentimeter tiefe Klinkersteine pflastern den Weg zwischen Hohenzollernbrücke und Dom.

 
Ein Kunstwerk, das laufend Ärger bereitet

 
Einer der in Köln zentral gelegensten Wettkampflaufstrecken führt am Heinrich-Böll-Platz vorbei, gelegen am Museum Ludwig. Hierhin gelangt man, wenn man von der Hohenzollernbrücke aus kommend, über den Jugendtagsweg hinunter zum Rhein läuft, bzw. auch andersherum. Der Kölner Dom ist an dieser Stelle zum greifen nah und ist somit einer der Sightseeing Hightlights der betroffenen Laufveranstaltungen. Wer schonmal am Womensrun, Kölner Nachtlauf und Brückenlauf des ASV Köln, Köln-Triathlon oder KOMEN Race for the Cure teilgenommen hat, wird das sicherlich bestätigen können.
 
Wer außerhalb des Wettkampfes hier entlangläuft, der ist sicherlich schonmal über ein für diesen Platz tüpisches Problem gestolpert. Nicht selten ragen die im Boden eingelassenen Steine heraus und bilden eine gefärliche Stolperfalle. Es handelt sich dabei um 20 Zentimeter lange und fünf Zentimeter tiefe Klinkersteine, allesamt im losen Sand eingelassen. Die Idee war, dass Moos und Gras aus den Fugen wachsen sollte, um dem Ganzen den nötigen Halt zu geben. Das Problem ist, dass letzteres nicht eintraf und die Steine seit ihrer Gestaltung 1982-1986 keinen Halt finden. Damit wärend der Laufveranstaltung nichts passiert, werden lockere Steine entlang der Strecke sicherheitshalber vorher ausgebessert. Aber auch sonst ist die Stadt das ganze Jahr über fleißig damit beschäftigt, die ganze Anlage möglichst stolperfrei zu halten und der Katastrophe Herr zu werden. Das klingt nach einer Sisyphusarbeit und es stellt sich die Frage, warum die Stadt die Steine nicht einfach einzementiert.
 
Was die wenigsten vielleicht wissen, der Heinrich-Böll-Platz erinnert nicht nur an einen der bedeutedsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Der Platz ist ein Kuntwerk! Erschaffen wurde es vom israelischen Künstler Dani Karavan. Und da es auf Kunstwerke ein Urheberrecht gibt, kann die Anlage von der Stadt nicht eigenmächtig abgeändert werden. Andersherum muss man aber auch den Künstler verstehen, dass er sich gegen eine feste Verfugung der Steine ausspricht, denn dass würde sein Kunstwerk verfälschen. Mittlerweile konnte aber eine Einigung herbeigeführt werden. Künstler und Stadt kamen überein, dass die Klinkersteine gegen acht Zentimeter tiefe Steine ausgetauscht werden können. Durch die Verlängerung von drei Zentimetern erhofft man sich einen besseren Halt und eine bessere Stabilität für die Steine. Tiefer dürfen die Steine nicht gehen, denn da beginnt bereits die Decke der darunterliegenden Philharmonie.
 
Mit einem Austausch der Steine - vorerst nur angedacht für den Abschnitt ab Hohenzollernbrücke über Heinrich-Böll-Platz und am Museeum Ludwig entlang - ist ab Ende 2013 zu rechnen. Kosten: Rund 700.000 Euro.






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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln