|
Diabetes Programm Deutschland erreicht den organisierten Sport Auf der Pressekonferenz am 10. April in der Sporthochschule Köln wurde der offizielle Startschuss zum Diabetes Programm Deutschland 2013 gegeben. Gemeinsam mit Professor Dr. Hans-Georg Predel von der Sporthochschule Köln und Dr. Peter Loeff vom Diabeteszentrum am Ev. Krankenhaus Köln-Weyertal, stellte Initiator Dr. Michael Rosenbaum die Inhalte und Neuerungen des diesjährigen Programms vor. Im Mai 2013 geht das größte Diabetes-Laufprogramm Deutschlands in die dritte Auflage. Ab sofort können sich Diabetiker Typ 1 und Typ 2 aller Altersklassen unter www.diabetes-programm-deutschland.de erneut zu einem sechsmonatigen Lauftraining unter medizinischer und sportwissenschaftlicher Betreuung anmelden. Höhepunkt ist die Teilnahme an einer Disziplin (5km, 10km, 21km, 42km) des RheinEnergie Marathons am 13.10.2013 in Köln oder einem anderen regionalen Laufevent. Idee und Motivation des professionellen Lauftrainings für Diabetiker war und ist es, Sport bewusst als Therapie gegen die Krankheit einzusetzen. Dabei wurden die Erwartungen aller Beteiligten in den Jahren 2011 sowie 2012 weit übertroffen. Insbesondere die Männer und Frauen, die an Diabetes Typ 2 erkrankt sind, haben in der Vorbereitungszeit deutlich an Gewicht verloren und den Spaß an der Bewegung (wieder) entdeckt. Viele der Teilnehmer mit Diabetes Typ 2 haben Ihren Langzeitzuckerwert deutlich reduziert, kamen mit weniger Medikamenten aus oder konnten diese sogar vollständig absetzen. Gunther Borgmann, Teilnehmer 2012, beschreibt seine Erfahrungen wie folgt: "Ich habe während des Trainings 15 Kilo abgenommen und muss heute keine Medikamente mehr einnehmen. Ich wünschte ich hätte so ein Sport-Angebot schon viel früher wahrnehmen können, dann wäre es mit meinem Typ-2-Diabetes gar nicht so weit gekommen." Aufgrund des großen Erfolgs und der positiven Rückmeldungen unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden wir 2013 das Angebot an Laufgruppen in Köln, Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt und Berlin noch weiter ausdehnen. Professionell unterstützt wird das Diabetes Programm von der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Bayer HealthCare Deutschland, der Techniker Krankenkasse und dem Biopharma-Unternehmen UCB. Die Teilnehmer des Diabetes Programms erwartet zweimal wöchentliches Training mit ausgebildeten Lauftrainern in kleinen Gruppen, eine fachärztliche Begleitung, ein kostenloser Startplatz für ein regionales Laufevent sowie eine umfangreiche medizinische Betreuung entlang der Strecke. Auch ein funktionelles Laufshirt und kostenlose Blutzuckermessgeräte inklusive Teststreifen für die Trainingseinheiten gehören zum Paket dazu. Der Selbstkostenanteil pro Person beträgt 149 Euro. Da die Teilnehmer-Sicherheit höchste Priorität hat, ist eine umfangreiche Sportbescheinigung durch den Hausarzt oder Diabetologen Pflicht. Unsere Vision ist es, eine diabetische Lauf- und Sportbewegung in Deutschland in Gang zu setzen. Derzeit gibt es in Deutschland etwa 6,5 Mio. Menschen mit Diabetes. Regelmäßig Sport treiben davon die wenigsten, wie Neu-Teilnehmer Karl Rink bestätigt: "Ich war ein Sofa-Sportler. Hätte ich jetzt nichts geändert, wäre ich wahrscheinlich geplatzt. Ich sehe das Diabetes Programm Deutschland als meine letzte Chance mit der Krankheit fertig zu werden." Das Potenzial ist also groß. Diese Vision lässt sich nur verwirklichen, wenn alle notwendigen Partner in einem Netzwerk zusammenkommen. Hierzu gehören der organisierte Sport, wie etwa der Deutsche Behindertensportverband, der Landessportbund Berlin und der Landessportbund Nordrhein-Westfalen. Über diese sollen die Sportvereine in Deutschland aktiviert werden, das Diabetes Programm Deutschland anzubieten. In 2013 soll das Programm im ersten Schritt in Nordrhein-Westfalen, Berlin, Hamburg und Hessen im organisierten Sport etabliert werden. Weitere Bundesländer sollen folgen. Auch muss die Zusammenarbeit mit Hausärzten, Diabetologen und Krankenkassen noch verstärkt werden. So suchen wir noch interessierte Diabetologen, Diabetesberaterinnen und weitere Fachärzte, die das Programm als Ansprechpartner einer Laufgruppe unterstützen möchten. Einzelne Kassen finanzieren das Programm bereits heute auf der Grundlage von bestehenden Programmen. Dies sollte zukünftig im Sinne der Teilnehmer möglichst einheitlich geregelt sein.
__________________________________ Autor und Copyright: Mark Spiller für Laufen-in-Koeln |