Für Detlev Ackermann
bekommen die fünf olympischen Ringe ab kommenden Freitag eine
besondere Bedeutung. Denn an diesem Tag startet der Kölner Marathon-
und Ultralangstreckenläufer zu einem 500 Kilometer langen Lauf von
Köln nach Leipzig. Es sind zwar nicht die fünf Kontinente, die die
Ringe ja symbolisieren, aber immerhin fünf Bundesländer, die der
33-Jährige bei seinem Olympialauf durchquert.
In fünf Tagen
bewältigt der Informatiker vom IT-Unternehmen Softlab die Distanz,
um pünktlich am Mittwoch nächster Woche auf dem Leipziger Marktplatz
einzulaufen. Dann gibt das Internationale Olympische Komitee (IOC)
die offiziellen Kandidaten für die Olympiabewerbung 2012 bekannt.
Für die deutsche Bewerberstadt Leipzig ist das nach der nationalen
Ausscheidung die nächste Hürde auf dem Weg zum großen Ziel Olympia
2012.
„Ich möchte ein
sportliches Zeichen von West nach Ost setzen und selbst in Leipzig
sein, wenn die Entscheidung bekannt gegeben wird“, sagt Ackermann im
Gespräch mit der Rundschau und fügt hinzu: „Die Olympiabewerbung ist
nicht nur eine riesige Chance für Leipzig, sondern für ganz
Deutschland.“ Unterstützung bekommt der Kölner Läufer für seine
Aktion von zahlreichen Kommunen und Vereinen entlang der Strecke.
So wird es etwa in
Halle ein kleines Fest auf dem Marktplatz geben, ehe Ackermann von
dort die letzte Etappe bis nach Leipzig auf der Strecke des
Mitteldeutschen Marathons absolviert. Der Mitteldeutsche Rundfunk
wird ihn dabei begleiten. In Leipzig ist es das „Bewerbungskomitee
Leipzig 2012“ höchst selbst, das den Kölner Läufer empfangen und in
das Programm rund um die Entscheidung integrieren wird.
Der Rhein-Marathon
Düsseldorf stellt das Begleitfahrzeug, das Kölner Fachgeschäft
„Dauerlauf“ Schuhe und Laufbekleidung. Dass davon abgesehen
ausgerechnet aus seiner Heimatstadt Köln die geringste Unterstützung
kam, „ist ein Wermutstropfen“, räumt Ackermann ein. Frühzeitig habe
er bei der Stadt um Unterstützung für seinen Lauf geworben, doch
nach sechs Wochen kam dann nur ein Brief von Sozial- und
Sportdezernent Franz-Josef Schulte.
Der Dezernent
schrieb, dass „ein ganz hervorragender bilateraler Kontakt zum Thema
Olympiabewerbung von Leipzig, insbesondere auf der Ebene der
Oberbürgermeister, besteht. Daher wird seitens der Stadt Köln kein
Bedarf gesehen, darüber hinausgehende Maßnahmen öffentlich zu
propagieren.“ Prominente Unterstützung bekommt Ackermann dennoch aus
Köln: Regierungspräsident Jürgen Roters wird am Freitag um sechs Uhr
morgens am Sport- und Olympiamuseum den Startschuss für den
Olympialauf von West nach Ost geben.
Wer Interesse hat,
kann Ackermann einige Kilometer begleiten. Denn mit dem Lauf will er
auch Werbung für seinen Sport machen. Zahlreiche Sportvereine
entlang der Strecke haben ihre Beteiligung bereits zugesagt. |