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Sprunggelenksverletzungen
richtig behandeln
Das Sprunggelenk ist eines der
meistbelasteten Gelenke unseres Körpers. Etwa 20% der Sportverletzungen treten
an den Sprunggelenken auf. Die wohl häufigste Verletzungsart ist dabei eine
Distorsion, also eine Verstauchung. In Deutschland erleiden täglich ungefähr
8.000 Menschen eine solche Verletzung. Hierbei werden die Kollagenfasern einer
Gelenkkapsel oder eines Bandes stark überdehnt.
Betroffene klagen meist über folgende Symptome:
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Druck- und
Bewegungsschmerzen |
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Gelenkschwellung |
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Bluterguss |
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Unnormale Gelenkstellung |
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Einschränkung der
Gelenkbeweglichkeit |
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Stehen und Gehen sind
nicht mehr oder nur mit Schmerzen möglich |
Was bei einer Sprunggelenksverletzung zu tun ist
Unmittelbar nach der Verletzung
sollte man die PECH-Regel anwenden: Pause, Eis, Compression, Hochlegen.
Innerhalb der ersten 48 Stunden stehen Maßnahmen zur Linderung der Schwellung
und Schmerzen an erster Stelle.
Je nach Schwere der Verletzung
reduziert eine Orthese bzw. Bandage oder ein Tapeverband die Belastung, denn die
Gefahr, ein weiteres Mal umzuknicken, ist nach einer ersten Verstauchung um 50%
erhöht.
Die meisten
Sprunggelenksverletzungen lassen sich erfolgreich konservativ behandeln. Im
Regelfall ist das Sprunggelenk etwa vier Wochen nach der Verletzung wieder voll
belastbar. Neben dem Einsatz abschwellender Salben und schmerzstillender
Medikamente kann auch eine Physiotherapie angesetzt werden. Eine ärztliche
Untersuchung verschafft Klarheit über die Schwere der Verletzungen und darüber,
ob eventuelle Deformationen oder Fehlstellungen vorliegen. Als Kompetenzzentrum
für Orthopädie ist beispielsweise die
ORTHOPARC-Klinik eine geeignete
Anlaufstelle für Diagnose und Behandlung.
Wann eine Operation unumgänglich wird
Sollten neben den Bändern auch
Knorpel oder Knochen verletzt sein, ist oftmals ein operativer Eingriff
angezeigt. Auch geschädigte Bänder können dabei rekonstruiert werden. Bei der
Periostklappenplastik wird zum Beispiel arthroskopisch ein Teil der Knochenhaut
vom Unterschenkel abgetrennt und als Bandersatz an den unteren Ansatzstellen der
gerissenen oder gedehnten Bänder verankert. Im Rahmen der Operation kann der
Arzt falls erforderlich auch Verwachsungen und Knochenauswüchse glätten sowie
instabile Knorpelgelenke entfernen. Bei starker Schädigung oder weit
fortgeschrittenem Gelenkverschleiß kann die Implantation eines künstlichen
Gelenks erforderlich werden.
Instabilen Sprunggelenken sinnvoll vorbeugen
Um das Risiko des Umknickens zu
reduzieren und so präventiv einer Sprunggelenksinstabilität zu begegnen, sollten
Läufer in erster Linie durch Kraftübungen die Muskeln ihrer Füße sowie ihrer
Unterschenkeln stärken. Um chronisch instabilen Fußgelenken vorzubeugen, ist
jedoch Kraft allein nicht ausreichend. So sollte auch ein gezieltes
Koordinationstraining nicht zu kurz kommen. Denn die Verbesserung der
koordinativen Fähigkeiten und der Ausgleich muskulärer Dysbalancen sind wichtige
Maßnahmen, um Instabilitäten zu vermeiden. Sorgfältiges Aufwärmen vor dem Sport
aktiviert die stützende Muskulatur. Zusätzlichen Schutz bieten auch spezielle
Sportschuhe und stützende Bandagen oder Tapes.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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