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Sport unterstützt Krebstherapie |
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Wissenschaftlich untersucht: körperliche Aktivität regt Tumorabwehr an
Wissenschaftler der Deutschen
Sporthochschule Köln und der Uniklinik Köln im Centrum für Integrierte Onkologie
CIO Köln/Bonn haben neue wichtige Hinweise zum Effekt von körperlich
anstrengender Aktivität auf das Immunsystem von Krebspatienten gewonnen. Im
Rahmen einer Studie bereiteten sie 15 Krebspatienten in der Nachsorge auf einen
Halbmarathon vor und untersuchten vor und nach dem Lauf deren Immunstatus. Das
Ergebnis: Intensive Ausdauerbelastung wirkt sich bei Krebspatienten positiv auf
die körpereigene Tumorabwehr aus. Die Studienergebnisse wurden am 21. Februar
2014 erstmals im Rahmen des 31. Deutschen Krebskongresses der Deutschen
Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft vorgestellt.
Während der präventive Einfluss
von körperlicher Aktivität auf die Krebsentstehung bei einigen Tumorerkrankungen
unter Forschern vielfach akzeptiert ist, hielten sie die Kombination von
Bewegung und Sport bei Krebs lange für risikoreich. Inzwischen zeigen Studien,
dass Bewegung den Patienten nicht schadet, sondern hilft und sich positiv auf
den Krankheitsverlauf auswirkt. Weitgehend ungeklärt ist jedoch die notwendige
Höhe der Bewegungsdosis. "Aus wissenschaftlicher Sicht liegen uns noch zu wenig
Kenntnisse zur optimalen Trainingssteuerung und -intensität vor", erläutert Dr.
Freerk T. Baumann vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der
Deutschen Sporthochschule Köln, einer der Studienleiter. "Daher sind
Erkenntnisse sehr wichtig, die uns zeigen, wie das Immunsystem krebskranker
Menschen auf körperliche Aktivität reagiert". An der Studie nahmen insgesamt 30
Probanden im Alter zwischen 40 und 67 Jahren teil: 15 Patienten mit Brust-,
Darm- oder Prostatakrebs, deren Therapie mindestens ein Jahr zurück lag, und 15
gesunde Kontrollpersonen.
Erste Erkenntnisse dazu liegen
nun vor: "Das menschliche Immunsystem verfügt über Abwehrzellen, sogenannte
Natürliche Killerzellen, die in der Lage sind, Tumorzellen zu erkennen und
abzutöten" berichtet Professor Dr. Wilhelm Bloch, Leiter des Instituts für
Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln. "Unsere
Studienergebnisse zeigen, dass Patienten mit einer guten Fitness mehr Natürliche
Killerzellen haben, um die Krebsabwehr zu verstärken." Die Wissenschaftler
vermuten daher, dass auch anstrengende Bewegungsformen unter Berücksichtigung
des individuellen Hintergrundes - Krebsart, medizinische Therapie, allgemeiner
Zustand - für Krebspatienten in der Nachsorge nicht schädlich sind und darüber
hinaus einen gesundheitsfördernden Effekt haben können. "Unsere Untersuchungen
deuten darauf hin, dass leistungsfähigere Krebspatienten besser gerüstet sind
für den Kampf gegen das Wiederauftreten ihrer Erkrankung. Je ausdauer- und
leistungsfähiger die Patienten sind, desto mehr Abwehrzellen bleiben im Blut und
stehen somit dem Organismus für die Tumorzellabwehr zur Verfügung", resümiert
Bloch.
Gerd Nettekoven,
Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, betont: "In der Nutzung der
körpereigenen Abwehrkräfte liegt offensichtlich sehr viel Potenzial im Kampf
gegen Krebs. Insofern hat das Thema `Sport bei Krebs` mittlerweile eine
erhebliche Bedeutung erlangt auch deshalb, weil Sport und Bewegung wie ein
Medikament ohne Nebenwirkungen wirken".
Im Rahmen eines von ihr
aufgelegten Förderschwerpunkt-Programms unterstützt die Deutsche Krebshilfe
zurzeit mit rund 1,4 Millionen Euro verschiedene Studien, die dazu beitragen
sollen, die Auswirkungen körperlicher Aktivität auf die Therapie verschiedener
Krebsarten zu belegen. Der Fokus liegt hierbei auf der Begleitung der Patienten
während der akuten Erkrankung. "Unser Ziel ist es, neue wissenschaftlich
nachgewiesene Erkenntnisse zur Wirkung von Sport bei Krebs zu gewinnen. Außerdem
möchten wir die Akzeptanz für gezielte sportliche Betätigung in der
Behandlungsphase beim medizinischen Personal und den Betroffenen erhöhen", so
Nettekoven.
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Bereits vor einigen Jahren hat
die Deutsche Krebshilfe in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln
den blauen Ratgeber "Bewegung und Sport bei Krebs" herausgegeben. Dieser
beschreibt allgemeinverständlich die Bedeutung von körperlichem Training bei
einer Krebserkrankung und gibt viele praktische Tipps. Der Ratgeber kann
kostenlos bestellt werden bei Deutsche Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn,
und im Internet unter www.krebshilfe.de
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Autor und Copyright: Christiana Tschoepe / Deutsche Krebshilfe e.V.
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