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Extremschwimmen - Vom Festland zur Insel Norderney
 
 
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07.08.2014  

 
 

 
Wieder wagen 300 mutige Schwimmer die 8,2 km lange Schwimmstrecke in der Nordsee. Die Schwimmveranstaltung hat bereits eine lange Tradition, die im Jahr 1989 ihren Anfang in Westeraccumersiel hatte. Acht Taucher machten sich auf, fuhren nach Baltrum und schwammen zum Festland zurück. Jahr für Jahr treffen sich seither Taucher, Rettungsschwimmer, Triathleten und Ambitionierte, um in der Nordsee Leistungswille, Ausdauer und Nerven zu testen.
 

Am kommenden Sonntag fällt zum zweiten Mal der Startschuss für das wind sportswear Inselschwimmen der DLRG Norderney zwischen Hilgenriedersiel (östlich vom Hafen Norddeich) und der Nordseeinsel Norderney (Surferhafen). Das Schwimmspektakel wird in drei Wettkampfdisziplinen ausgetragen: Barfuß-schwimmen, Flossenschwimmen und Monoflossenschwimmen. Mit von der Partie ist auch wieder Burkhard Theiner. Der Oldenburger war jahrelang technischer Leiter der DLRG Ortsgruppe Esens und Cheforganisator der Veranstaltung zwischen Langeoog und Bensersiel. Theiner, der es sich auch schon als Organisator nie hat nehmen lassen, mit an den Start zu gehen, wird nun das zweite Mal als reiner Teilnehmer dabei sein und es genießen, wenn die DLRG Norderney und König Event Marketing sich um die Organisation kümmern und er entspannt in die Fluten springen kann. Unter den Athleten werden auch absolute Top-Schwimmer sein. Mit Christof Wandratsch hat ein Schwimmer gemeldet, welcher schon mehrfach einen Weltrekord (Ärmelkanal und Bodensee) aufgestellt hat. Der Mann muss einfach schwimmen - und das schon von klein auf, sieben Tage in der Woche und ziemlich lange am Stück. Christof „Wandi“ Wandratsch aus dem bayerischen Haiming, seines Zeichens mehrfacher Europa- und Weltmeister im Langstreckenschwimmen sowie erster Mensch, der den Bodensee (67 km in 20:41:25) durchquert hat, wird am Sonntag probieren auch zwischen Hilgenriedersiel und Norderney einen neuen Rekord im Barfußschwimmen aufzustellen. Sein wohl stärkster Konkurrent, der Ausnahme-triathlet Andreas Niedrig musste seine Teilnahme für Sonntag absagen. Der Erkenschwicker hat nach seiner Teilnahme an der Challenge in Roth Probleme mit der Schulter „Es tut mir sehr leid. Nach dem Triathlon auf der Insel wollte ich auch unbedingt diesen außergewöhnlichen Schwimmevent nach Norderney gewinnen. Aber es geht nicht. Die Schulter braucht jetzt etwas Ruhe, so dass ich in Barcelona beim IRONMAN starten kann. Aber ich wünsche allen Schwimmverrückten am Sonntag viel Erfolg“, so Niedrig. In der Disziplin „Barfußschwimmen“ geht aber auf jeden Fall wieder Kai Weckelmann (Sealions Dortmund) ins Rennen, seine Uhr stoppte im vergangenen Jahr nach 1:23:05. Bei den Frauen wird Dunja Voss (SV Wuppertal-Neuenhof) ihre Gewinnerzeit vom letzten Jahr (1:18:53) probieren zu verteidigen. „Beim „Flossenschwimmen“ ist Jens Dingel von den Freien Schwimmern Duisburg wieder am Start. Seine im letzten Jahr vorgelegte Zeit liegt bei 1:18:45. Richtig spannend dürfte es in der Disziplin „Monoflosse“ werden. Der holländische „Vorjahresgesamtsieger” Rob Fokkinga, (1:14:20) ist wieder dabei. „Natürlich will ich wieder gewinnen und gebe alles. Ich freue mich auf die neue Herausforderung,“ so Fokkinga. Man darf gespannt sein, ob Fokkinga sein Vorjahreskunststück wiederholen kann. Sein Pendent bei den Damen, Sandra Häßler (1:15:52), kann leider nicht starten. Die Athletin des DJK VFR Mülheim Saarn hat ihre Teilnahme abgesagt. „Es fällt mir sehr schwer, aber leider muss ich meinen Start beim diesjährigen Inselschwimmen verletzungsbedingt absagen. Ich werde vor Ort sein und die anderen anfeuern“, so die ehemalige Weltmeisterin. Eine Favoritin auf den ersten Sieg könnte die mehrfache Landesmeisterin und Deutsche Meisterin Imke Rode (SC Westfalen Dortmund) sein. Neben den absoluten Top-Schwimmern und den Nordseeschwimmen-Veteranen, werden auch viele lokale Sportler die Herausforderung der Nordseeüberquerung annehmen. So ist zum Beispiel der Norderneyer Markus Primke wieder dabei. Primke nimmt seit Jahren erfolgreich am Triathlon auf Norderney teil und probiert sich auch auf der Schwimmlangstrecke. „Ersttäter“ Dietmar Krüll vom den Fischelner Triathleten (Krefeld) hat schon im Juni am Norderneyer Triathlon teilgenommen und versucht nun die Barfuß-Disziplin über 8,2 km. Am Sonntag wird es nun für die 300 Schwimmerinnen und Schwimmer ernst. Gestartet wird um 10.45 Uhr an der Naturbadestelle in Hilgenriedersiel. Der erste Teilnehmer wird nach etwas über einer Stunde gegen 12.00 Uhr auf der Insel erwartet. Im Gebiet neben der Surfschule wird ein Eventareal mit einer Veranstaltungsbühne, Gastronomie, Musik und einer Verpflegungsstation für die Teilnehmer errichtet. Interessierte Besucher können hier den spannenden Zieleinläufen beiwohnen und die Athleten auf den letzten Metern anfeuern. Für eine professionelle Moderation ist ebenfalls gesorgt. Aber nicht nur von Land, sondern auch auf dem Wasser kann man den Schwimmern zujubeln. Das Teilnehmerfeld wird vom Ausflugsschiff „Frisia X“ begleitet. Das Schiff legt um 10:30 Uhr vom Norderneyer Hafen ab und fährt den Schwimmern entgegen, um sie auf dem Weg ins Ziel zu begleiten. Die Fahrkarte kostet 13,- Euro für Erwachsene und 6,50,- Euro für Kinder unter 16 Jahre. Fährkarten für die Begleitfahrt können im Haus der Schifffahrt (Bülowallee - Norderney) oder am Anleger Fähre X (vor der Abfahrt) erworben werden. Für die Sicherheit der 300 Teilnehmer sorgen insgesamt 30 DLRG-Bootsgruppen aus dem gesamten Landesverband Niedersachsen, die hierfür Anreisen von bis zu 400 Kilometern in Kauf nehmen, um die DLRG Norderney bei der Durchführung des Inselschwimmens zu unterstützen. Zusammen mit den Bootsgruppen werden am Sonntag rund 150 Helfer auf dem Wasser und an Land für einen reibungslosen Ablauf sorgen. „Mein aufrichtiger Dank gilt allen ehrenamtlichen Helfern und befreundeten Vereinen, die diese Veranstaltung als logistische Herausforderung wieder möglich gemacht haben,“ so der erste Vorsitzende der DLRG Ortsgruppe Norderney, Nobert Harm. Neben den zahlreiche Helfern standen aber auch viele wichtige Entscheider dem 2. wind sportswear Inselschwimmen der DLRG durchweg positiv gegenüber. „Unser Dank gilt auch allen Institutionen, die erneut ihr Einverständnis für unsere Veranstaltung gegeben und das Vorhaben weiter wohlwollend begleitet haben“, so Harm. Ebenso hat die Veranstaltung von den Sponsoren große Unterstützung erhalten. Die Vorarbeiten sind abgeschlossen und einem erfolgreichen 2. wind sportswear Inselschwimmen der DLRG Norderney sollte nichts mehr im Wege stehen.
 
 

Christoph Wandratsch - Deutscher Extremschwimmer

 
Interview mit Christof „Wandi“ Wandratsch (dt. Extremschwimmer) im Rahmen des 2. wind sportswear Inselschwimmen der DLRG Norderney
 
Das 2. wind sportswear Inselschwimmen der DLRG Norderney steht vor der Tür. Am 10. August 2014 ist es wieder soweit. Insgesamt 300 Schwimmer dürfen in Hilgenriedersiel an den Start, um die Strecke von 8,2 km durch die Nordsee bis zur Insel Norderney zu schwimmen. Einige der Teilnehmer waren bereits mehrfach dabei und nehmen die Herausforderung erneut an. In diesem Jahr gehen Sie als einer wohl bekannteste deutsche Extremschwimmer an den Start und setzen neue Maßstäbe.

Herr Wandratsch, wie motivieren Sie sich auch nach mehr als 30 Jahren, jede noch so widrige Herausforderung zu bewältigen?

Wandratsch: Es gibt immer neue Herausforderungen und Schwimmen in den unterschiedlichen Gewässern weltweit. Es macht mir halt einfach irre Spaß.

Warum stellt das Inselschwimmen eine Herausforderung für Sie dar?

Wandratsch: Der Wettkampf zur Insel ist schon reizvoll und zudem eine neue Strecke. Dazu kommt das Aquasphere, mein Sponsor, auch ein Sponsor von der Veranstaltung ist. Das passt alles gut zusammen.

Inwiefern unterscheidet sich Ihre Vorbereitung auf die Ice-Mile in Murmansk von der Nordsee?

Wandratsch: Naja, die Nordsee ist ja nicht wirklich kalt, da konnte ich ganz normal im See und in den Tagen davor am Ärmelkanal trainieren.

Was war die bislang beschwerlichste Strecke, die Sie absolviert haben und warum diese?

Wandratsch: Letztes Jahr als ich als erster Mensch durch den Bodensee schwamm (67 km in 20:42h), irre lang und keine Erfahrungswerte. Ich wollte unbedingt der erste Mensch sein, der dies schafft.

Was ist Ihr limitierender Faktor bei solch extremen Streckenlängen?

Wandratsch: Schwierig, habe und werde ich auch nicht austesten.

Weshalb tragen Sie auch im 6°C kaltem Wasser keinen Neoprenanzug?

Wandratsch: Weil es verboten ist. Bei Radrennen darf man ja bergauf auch keinen Hilfsmotor einschalten.

Wie viele Stunden trainieren Sie in der Vorbereitung auf einen Wettkampf?

Wandratsch: Ganz unterschiedlich, kommt auf den Wettkampf drauf an.

Für viele Sportler ist der Arbeitsalltag hinderlich für das Training. Wie vereinbaren Sie beides miteinander?

Wandratsch: Dies ist eine Sache der Einteilung und Planung. Ich bin da auch sehr dankbar, dass mein Trainer Stefan Hetzer das sehr gut alles miteinander koordinieren kann und für mich plant.

Was ist Ihr Tipp, um die Strecke nach Norderney bestehen zu können?
 
Wandratsch: Man sollte zuvor schon einige Kilometer im Meer geschwommen sein und auf alle Fälle ruhig anfangen und lieber zum Schluss hin dann Vollgas geben.

Was ist Ihre Zielsetzung für die Strecke von Hilgenriedersiel nach Norderney?

Wandratsch: Ich möchte natürlich vorne mitschwimmen. Mal sehen wie ich mich von den Strapazen am Ärmelkanal bis dahin erholt habe
 
 
    www.windsportswear-inselschwimmen.de




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Autor und Copyright: Sven Frese für Laufen-in-Koeln

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