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Lieber Aufwärmen als Dehnen
 
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07.01.2004 

 

In einer Studie zum Thema Dehnen vor und nach Sport wurde ein vermeintlicher Nutzen widerlegt. In diesem Fall wäre Aufwärmen wesentlich sinnvoller.
 

Bisher wurde angenommen, dass statisches Dehnen der Muskeln vor und nach dem Sport die Leistung steigert, die Verletzungsgefahr verringert und die Regeneration der Muskeln fördert. Das stimmt nach Aussage von Professor Jürgen Freiwald von der Bergischen Universität in Wuppertal weder für den Hochleistungs- noch für den Freizeitsport.
 
Viele Untersuchungen hätten inzwischen die falschen Annahmen über die Vorteile des Dehnens widerlegt, sagte Freiwald auf einer Veranstaltung der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin in Hamburg.
 
Durch statisches Dehnen vor Sportarten, die schnelle und maximal kräftige Leistungen verlangen, dazu gehören zum Beispiel Sprünge und Sprints, nehme die Leistung sogar um zwei bis 23 Prozent ab, berichtete der Sportmediziner. Das Dehnen sei auch nicht sinnvoll vor dem Krafttraining in einem Fitnesscenter.
 
Sinnvoll sei dagegen ein allgemeines und spezielles Aufwärmen. Nur die Muskeln, die für die Beweglichkeit benötigt werden, zum Beispiel die Hüftbeuger bei Sportlern, die sich auf den Hochsprung vorbereiten, sollten gedehnt werden.
 
Vergleichsuntersuchungen mit mehreren tausend US-amerikanischen Rekruten haben ergeben, dass auch die Gefahr einer Verletzung mit dem Dehnen nicht abnehme, betonte Freiwald. Ursache von Verletzungen seien dagegen eher Ermüdungserscheinungen und Konzentrationsmangel.
 
Statisches Dehnen nach dem Sport verhindert nach Aussage von Freiwald zudem die schnelle Regeneration der Muskulatur. Die Begründung: Durch das Dehnen werden Blutgefäße in der Muskulatur komprimiert, und die optimale Blutversorgung wird gestört. Der Sportmediziner empfiehlt aus diesem Grund, nach intensiven sportlichen Belastungen mit viel Laktatbildung auf das Dehnen zu verzichten.





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Autor und Copyright: Quelle: Deutsche Ärztezeitung,