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1. Freiburg-Marathon: 'Da war'n mer dabei, dat war prima' |
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7483 Finisher,
Experten loben überzeugende Auftaktveranstaltung
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Die sonnenverwöhnte Stadt Freiburg im Breisgau darf sich freuen, nun
hat auch sie einen eigenen Marathon. Eine Nachricht, die in der
Laufszene ihre Wellen ins Land hinaustrug. Schon Wochen vor dem
Start waren die prognostizierten Teilnehmerzahlen mehr als
verdoppelt. Von den rund 8968 gemeldeten Teilnehmern kam fast jeder
Zweite aus dem Umland angereist, 400 gar aus dem Ausland. Die
Ziellinie erreichten hiervon am Sonntag insgesamt 4809
Halbmarathonläufer und 2674 Marathonläufer. Den Finishern stand es
förmlich es ins Gesicht geschrieben, eine rundum gelungene und
zufriedene Veranstaltung. Experten reden von einem überzeugenden
Auftakt und einer eindrucksvollen Umsetzung der Marathonidee in
Freiburg. Auch wenn die Marathonsaison eigentlich erst eröffnet
wurde, so darf man dem Neueinsteiger jetzt schon gute Chancen auf
eine gute Platzierung in der Top-Ten der deutschen
Laufveranstaltungen zurechnen.
Ja, irgendwie war es im Vorfeld schon fast wie Weihnachten, statt
eines Adventskalender vertrieben die Veranstalter die Ungeduldigen
mit informativen Newslettern. Ob eine Vorschau auf die Medaille,
unterhaltsamen Geschichten, Verkehrshinweise in Bezug auf die
Anreise oder Uhrzeitumstellung, es blieben fast keine Fragen offen.
Selbst die Strecke durfte man im Vorfeld schon mal unter
fachkundiger Betreuung testen.
Aber auch während des
Laufes selber wurde keiner allein gelassen. Dafür sorgten Pacemaker,
die zwischen 3 und 4:30 Stunden das Tempo vorgaben. Das die
Veranstalter, auch etwas vom Laufen selber verstehen, zeigte unter
anderem die bisher einzigartige Idee, die Kilometertafeln mit
kleinen Sprüchen auszustatten. Sie sollten die Läufer zum
Durchhalten auffordern und das eine oder andere Mal zum Schmunzeln
bringen. Ein Marathon sozusagen für's Köpfchen.
Für die ganz Ungeduldigen
und Diejenigen, die sich noch keinen Halbmarathon zutrauten, oder
einfach nur Spaß am Laufen hatten, lud Samstag früh ein
Frühstückslauf ein. Ein lockerer Lauf durch die Freiburger Altstadt,
der das sportliche Wochenende einläutete. Wen jetzt noch das
Lauffieber packte, bekam sowie am Samstag als auch Sonntag früh noch
ausreichend Möglichkeit, sich zum großen Laufevent nachzumelden. Für
die entsprechende Ausrüstung standen zahlreiche Verkaufsstände auf
der Messe zur Auswahl, um sich im neusten Laufdress einzukleiden.
Für die nötigen Kohlenhydrate sorgte die obligatorische Nudelparty.
Aber nicht nur die
erfahrene Organisation des Marathon aus München, mit Gernot Weigel
an der Spitze, verhalf dem Newcomer zu einem Erfolg, nein auch das
Wetter trug seinen Betrag bei. Temperaturen um die 10 Grad und
strahlender Sonnenschein bescherte den Teilnehmern optimale
Bedingungen. Lag auf den Höhen noch Schnee, so kündigten im Tal
Osterglocken und erste Kirschblüten an den Bäumen den Frühling an.
Die Strecke, ein 21,1
Kilometer langer Rundkurs, die beim Marathon zwei Mal zu
absolvieren war, zeigte allerlei Sehenswerte aus Freiburg. Er teilte
sich in verschiedene Abschnitte auf, bestehend aus der beschaulichen
Altstadt, modernen Stadtviertel und Natur. Angefangen an der Messe
ging es Richtung Altstadt, wo es die schönsten Seiten Freiburgs zu
besichtigen gab. Da wären stellvertretend die Herz-Jesu Kirche,
Schlossberg, Greifeneggschlössle, Schwabentor und der berühmte
Freiburger Münster aufzuzählen. Aber auch Streckenabschnitte wie
z.B. zwischen 15 und 16 durch die Baumallee mit den alten Villen
luden zur Aufmerksamkeit ein. Die sportliche Herausforderung lag im
Streckenprofil mit teilweise lang gezogenen aber durchweg
annehmbaren Anstiegen, die dem Flachlandläufer sicherlich einiges
abverlangten.
Super Stimmung an der
Strecke. Rund 50.000 Zuschauer und 22 Musikdarbietungen feuerten die
Teilnehmer entlang des Rundkurses tatkräftig an. Angefangen vom
Radiosender SWR1 im Start und Zielbereich bis hin zu den
verschiedensten Musikgruppen an der Strecke war alles vertreten. Ob
Schlagzeuger, Afrikanische Band, Guggenmusik, Rock Blues Band,
Breakdancer oder Bläserorchester, sie alle hielten Zuschauer und
Läufer auf Trab. Während z.B. "Thats the way, I kike it" aus den
Lautsprechern schallte, schwingt eine Gruppe von jungen Cheerleader
ihre Pompons rhythmisch in die Höhe. Klar, dass bei dem Spektakel
Running Manager und Moderator Jochen Heringhaus aus dem Hause
RunnersPoint nicht fehlen durfte. Er begrüßte die vorbeiziehenden
Läufer namentlich. Und wie immer an dieser Stelle, einen lieben Gruß
zurück seitens Laufen-in-Koeln.
Trotz kühler Temperaturen
kam man als Läufer unter der strahlenden Sonne doch schnell ins
Schwitzen. Wie gut, dass es da alle 2,5km eine Erfrischungsstation
mit Wasser gab. Gegen den kleinen Hunger zwischendurch traf man alle
5km auf eine Verpflegungsstation mit Bananen(3,2t),
Energieriegeln(20.000), Joghurt, sowie isotonische Getränke zur
Stärkung.
Im Ziel angekommen wurden
die Teilnehmer erstmal mit einer Thermofolie gegen Unterkühlung und
Medaille ausgestattet, sowie in ein Versorgungszelt weitergeleitet.
Hier konnte sich der Athlet mit Red Bull, isotonischen Getränken,
Trinkjoghurt, Bananen, Müsliriegel und Rosinenstullen stärken. Zwar
nicht so das umfangreiche Angebot wie vielleicht bei manch anderem
Marathon, aber um einiges besser als in Berlin oder Hamburg.
International
beachtenswerte Siegerzeiten oder Rekorde gab es nicht, aber das war
auch nicht Sinn und Ziel der Veranstaltung. "Das teure Geld für
Antrittsgelder investieren wir lieber in die Veranstaltung", heißt
es dazu in Freiburg. Vielmehr sollen hier Freizeitsportler der
Region im Mittelpunkt stehen.
Ganz diesem Konzept folgend siegten
beim 1. Freiburg Marathon Sportler aus Freiburg. Im Halbmarathon
lagen ganz klar die Bergläufer vorn: der favorisierte Max Frei vom
USC Freiburg gewann in einer Zeit von 1:10:10. Bei den Frauen siegte
Barbara Imgraben vom Turnverein Britzingen mit 1:21:20. Als Zweiter
beim Halbmarathon lief Philip Holzer aus der Schweiz vom SC Liestal
in 1:10:32 durch´s Ziel. Dritter wurde, der ebenfalls für den USC
Freiburg startende, Markus Jenne in 1:11:25. Zweite Frau wurde die
Italienerin Sara Ferroglia (Runner Team 99) 1:22:27. Auf den dritten
Platz kam die Berlinerin Laura Suffa (SCC Berlin) mit 1:22:53.
Den Sieg des 1. Freiburg Marathon sicherte sich der Freiburger
Ulrich Benz vom LG Brandenkopf-TV Ohlsbach. In 2:33:20 lief er
seinen Verfolgern Konstantin Fütterer (USC Freiburg) 2:38:02 und
Frank Brengartner (SC Münstertal) 2:39:31 davon. Erste Frau wurde,
die für den SV Kirchzarten startende, Birgit Bartels, in einer Zeit
von 2:59:32.
In der Frauenwertung
lag Gudrun Heinemann vom USC Freiburg mit einer Zeit von 3:07:39 auf
Platz Zwei. Dritte wurde Kerstin Althoff vom SSK Kerpen (3:09:21).
Ein paar Stimmen zum Lauf:
Horst Preisler
(Weltrekordhalter im Marathonsammeln):
"Das war mein 1249. Marathon. Ein schöner Lauf, die zweite Runde
spürte man doch etwas in den Beinen, fühlte mich aber ansonsten
recht fitt. Was mir persönlich etwas fehlte, war Cola an den
Verpflegungsständen.
Manfred Steffny (Unter anderem 2x Olympialäufer und Herausgeber der
Fach-Laufzeitschrift 'Spridon'):
"Ich wollte den Freiburger Marathon kennen lernen. Habe am
Halbmarathon teilgenommen, so konnte ich die Runde als Läufer selber
erleben und im Anschluss den Zieleinlauf des Marathon mitverfolgen.
In zwei Wochen nehme ich am 'Two Ocean Marathon' Ultralauf in
Südafrika teil, der Freiburger HM war für mich daher noch mal eine
willkommene Möglichkeit zur Wettkampfvorbereitung.
Herbert Steffny (Unter anderem 16x Deutscher Meister): Bis
auf ein paar organisatorische Mängel, eine durchweg gute
Veranstaltung.
Ingeborg und Helmut Urbach aus Köln (unter anderem xfache Sieger
von Marathon und Ultraläufen): Eine sehr schöne Veranstaltung.
Auch das ganze drum herum mit Nudelparty und Marathonmesse hat uns
gut gefallen. Da kann sich Köln mal eine Scheibe von abschneiden.
Fazit:
Für eine
Auftaktveranstaltung eine super, rundum gelungene Veranstaltung.
Lokalitäten mit ausreichender Parkmöglichkeit,
Startunterlagenausgabe, Marathonmesse sowie Start- und Zielbereich
gut gelöst. Attraktive, vielleicht nicht ganz so leichte Strecke.
Stimmungsvolles Publikum mit jeder Menge Unterhaltungsaktivitäten.
Nach der erfolgreichen Erstauflage darf im nächsten Jahr mit noch
mehr Publikum an der Strecke, sowie weiter ansteigendem Interesse
zur Teilnahme gerechnet werden.
Was allerdings für Irritation sorgte, war die Start und
Zielbeschreibung "Messe Freiburg". Auswärtigen Teilnehmern fehlte
die Information, dass damit nicht das alte, sondern neue
Messegelände gemeint war. Weiterhin wäre die Information, dass
sonntags kein Bus zum Gelände hinausfährt, sondern die Örtlichkeit
ausschließlich über die S-Bahn erreicht werden kann, recht wertvoll
gewesen. |
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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