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Deutschland bleibt sitzen - DKV-Report "Wie gesund lebt Deutschland?" |
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Präsentation des DKV-Report "Wie gesund lebt Deutschland?" |
Zum dritten Mal präsentieren die
DKV und das Zentrum für Gesundheit durch Bewegung und Sport der Deutschen
Sporthochschule Köln den DKV-Report "Wie gesund lebt Deutschland?". Der auf
Daten von 2014 beruhende Report gibt einen wissenschaftlich fundierten Einblick
in das Gesundheitsverhalten der Menschen in Deutschland. Diesmal untersuchten
die Experten zum ersten Mal differenziert das Sitzen als eigenständigen
gesundheitlichen Risikofaktor. Außerdem geben Eltern in einer speziellen
Befragung Auskunft über das Medien- und Gesundheitsverhalten ihrer 6- bis
12-jährigen Kinder.
Für den DKV-Report "Wie gesund lebt Deutschland?" 2015 befragte das
Marktforschungsinstitut GfK mehr als 3.000 Menschen in Deutschland intensiv zu
ihrem Gesundheitsverhalten. Die Befragten berichteten am Telefon umfangreich
über ihren Alltag: wie viel sie sich bewegen, was sie essen, wie gestresst sie
sind und wie sie mit Alkohol und Zigaretten umgehen. Und, das ist neu in diesem
Jahr: bei welchen Gelegenheiten und wie lange sie sitzen.
Nie hatten es die Menschen so
bequem wie heute: Wir sitzen beim Arbeiten, vor dem Fernseher, im Auto und
während wir online einkaufen. Zahlen des DKV-Reports zeigen, dass die Deutschen
im Mittel siebeneinhalb Stunden pro Tag sitzen, die jungen Erwachsenen sogar
neun Stunden. "Wir sind ein Volk der Sitzenbleiber geworden. Das dauerhafte
Sitzen hat weitreichende Folgen für den Fett- und Blutzuckerstoffwechsel und
macht die Menschen krank", warnt Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV.
Dauersitzen ist neben allgemeinem Bewegungsmangel heute als ein eigenständiger
Risikofaktor für die Gesundheit anerkannt. "Im Bundesdurchschnitt sitzen die
Menschen am längsten vor dem Fernseher", stellt Hochschul-Professor Ingo Froböse
fest, wissenschaftlicher Leiter des DKV-Reports. Statistisch gesehen erhöht jede
tägliche zusätzliche Fernsehstunde auf dem Sofa die Sterblichkeit um 11%. "Also
kann jeder sich etwas Gutes tun, indem er den Fernseher nach der
Lieblingssendung ausschaltet und vom Sofa aufsteht." Der zweithäufigste Grund
fürs Sitzen ist im Bundesdurchschnitt die Arbeit am Schreibtisch. Hier sieht
Froböse die Arbeitgeber am Zug: "Es gibt Möglichkeiten, das Sitzen zu begrenzen,
etwa Stehmeetings, verstellbare Schreibtische und aktive Büropausen." Gerade mit
Blick auf die älter werdenden Belegschaften und den Fachkräftemangel sollten
Arbeitgeber das Thema Dauersitzen ernst nehmen.
Erstmals enthält der DKV-Report 2015 eine Befragung von 300 Eltern zu
Mediennutzung und Gesundheitsverhalten ihrer 6- bis 12-jährigen Kinder. Nur ein
Viertel der Kinder hält sich demnach an die Empfehlung, nicht länger als eine
Stunde pro Tag Bildschirmmedien zu nutzen. 72% der Kinder haben sogar einen
eigenen Fernseher im Kinderzimmer, 50% einen Internetzugang. "Darunter leidet
die Gesundheit. Wir haben festgestellt, dass sich jedes zweite Kind zu wenig
bewegt", sagt DKV-Chef Muth. "Kinder wachsen praktisch im Sitzen auf und
kopieren den ungesunden Lebensstil ihrer Eltern." Die Probleme beschränken sich
jedoch nicht auf die Freizeit. Auch den Schulalltag bewerten die meisten Eltern
kritisch: Nur 30% meinen, dass Ganztagsschulen die Bewegung und gesunder
Ernährung ihrer Kinder fördern.
Die Menschen in
Mecklenburg-Vorpommern erreichen mit 19% am häufigsten die Vorgaben für ein
rundum gesundes Leben. Mecklenburg-Vorpommern steht damit zum dritten Mal an der
Spitze des DKV-Reports. Berlin und Nordrhein-Westfalen sind mit 8% die
Schlusslichter. Die Ursachen sind durchaus unterschiedlich, erklärt Ingo
Froböse: "Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern bewegen sich viel und ernähren
sich gesund. Menschen in NRW leiden vor allem unter Stress und Bewegungsmangel.
Und die Berliner rauchen viel und trinken gerne Alkohol."
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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