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Für Volksläufer zahlt der Veranstalter ab 2016 mehr |
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Ein Kommentar zum aktuellen Thema "Gebührenanpassung des DLV"
von Jürgen Cremer
Für
Volksläufer zahlt der Veranstalter ab 2016 mehr
Der Deutsche Leichathletik Verband (DLV) beschließt neue Gebührenordnung
und zieht mit der Erhöhung der Läuferabgabe auf einen Euro den Zorn der
Veranstalter auf sich. Diese Maßnahme ist den Veranstaltern seit der
LVN-Terminbörse im August letzten Jahres sprichwörtlich ein Dorn im
Auge. Die Diskussionen während des damaligen Treffens waren schon heftig
und einzelne Veranstalter drohten damit, ihren Lauf nicht mehr über den
Verband anzumelden. Eine andere Gruppierung plädierte dafür, wegen der
vermeintlich undemokratischen Verfahrensweise eine Resolution gegen das
Präsidium des DLV zu verfassen.
Die Argumente seitens des Präsidiums, dass sich die Verwaltungs- und
Organisationskosten erhöht haben, sind nachvollziehbar. Dies aber doch
u.a. darum, weil es kaum noch externe Unterstützung
(Sponsoring/Spenden/Zuschüsse) gibt. Hauptargument gegen die Erhöhung
der Abgabe ist allerdings, das es keine ersichtliche Gegenleistung für
die Veranstalter gibt. So kam es schließlich zu einer einstimmigen
Willensäußerung: Alle sind gegen die Gebührenerhöhung pro Volksläufer
von derzeit 0,30 auf 1,00 . Die Terminbörse hinterließ jedoch den
faden Nachgeschmack, dass die Verantwortlichen keineswegs gedenken, zur
Besinnung zu kommen. In der Zwischenzeit gab es vermehrt Diskussionen in
der Laufszene und auch einige Protestnoten wurden bei Kreisverbänden
eingereicht. Letzter Stand ist, dass der DLV die neue Gebührenordnung
tatsächlich in Kraft setzen wird.
Damit setzt sich der Verband eigenmächtig über die Interessen der
Veranstalter und sogar die in vielen Augen berechtigte Kritik hinweg.
Das ist mehr als nur die übliche Eskalation zwischen zwei Kontrahenten.
Der Verband schafft mit dieser klar abgelehnten Änderung ein
gefährliches Vakuum. Denn falls es zu der beabsichtigten
Gebührenerhöhung keine entsprechenden Gegenleistungen seitens des DLV
gibt, werden sich die Veranstalter, obwohl sie es definitiv nicht
wollen, vom Verband abwenden und eigene und neue Wege einschlagen.
Das kann jedoch nicht der Zweck der höheren Abgabe sein und das kann
auch nicht im Sinne derer sein, die diese Änderung entwickelt haben.
Denn so wird die Gebührenerhöhung zum Rohrkrepierer und die finanzielle
Schieflage träte noch deutlicher zu Tage. Ergebnis wäre am Ende
verbandsintern der weitere Abbau an hauptamtlichem und
teilhauptamtlichem Personal, das eigentlich die ehrenamtlich Aktiven
unterstützen soll. Eine noch so große Anzahl an Ehrenamtlichen jedoch
könnte die dann vakanten Positionen und Tätigkeiten keinesfalls in dem
Maße ausfüllen, wie es nötig wäre, um bis hinunter zur Mitgliedsebene
alle Dinge vernünftig zu organisieren. Es muss also zwangsläufig eine
Lösung mit dem Einvernehmen der Veranstalter und der Vereine gefunden
werden, damit die Laufsportorganisation bezahlbar bleibt. Dies kann
allerdings nur in einem offenen und transparenten Dialog geschehen. |
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Nachtrag von
Laufen-in-Koeln: Der
Leichtathletikverband Nordrhein Kreis-Köln/Rhein-Erft hat aufgrund der zahlreichen, kritischen Meldungen durch die Laufveranstalter in den letzten Monaten das Thema zu seinem
Kreistag und Jugendtag in seiner Tagesordnung (Top 6 LVN-Vertreter: Aktuelle
Themen aus dem LVN (KiLa, Laufgebühren usw.)) mit aufgenommen.
Kreistag und Kreisjugendtag des LVN Kreis-Köln/Rhein-Erft
Mittwoch, 18. März 2015, 19:00 Uhr
Trainerakademie des DOSB
Guth-Muths-Weg 1,
50933 Köln |
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Autor und Copyright: Jürgen Cremer für Laufen-in-Koeln
Foto: Winfried Schommers
Ergänzung: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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