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Praxis und Wissenschaft zur Sporternährung
 
 
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12.03.2015  

 
 

Neben dem amtierenden IRONMAN-Weltmeister Sebastian Kienle, der interessante Geschichten zu seinen Erfahrungen mit der richtigen Ernährung erzählte, nahmen auch die ehemalige Läuferin Ingalena Heuck, und der ehemalige Rennradprofi Marcel Wüst an der Diskussion teil. Dazu gab Corinne Mäder, Ernährungswissenschaftlerin von PowerBar, hilfreiche Tipps von Seiten der Wissenschaft.

Über PowerBar
 

1986 entwickelte PowerBar den ersten Energieriegel weltweit und versorgt seitdem Ausdauer-, Fitness- und Teamsportler mit der bestmöglichen Sporternährung. PowerBar Produkte versorgen Sportler einfach und schnell mit der idealen Menge und Auswahl an Nährstoffen in hoher Qualität. Die Produktpalette umfasst Riegel, Gels und Getränke(-pulver) für den Einsatz vor, während und nach der sportlichen Belastung. Alle Produkte basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und werden zusammen mit führenden Ernährungs- und Sportwissenschaftlern sowie Profiathleten entwickelt. Seit fast 30 Jahren vertrauen daher Weltklasse-Athleten, Teams und die weltgrößten Ausdauerevents auf PowerBar als Ernährungspartner. So unterstützt PowerBar z.B. die Tour de France, die European IRONMAN Serie oder den New York City- und Berlin Marathon. Spitzenathleten wie Meb Keflezighi, Faris Al-Sultan, Sebastian Kienle sowie die Profi-Teams 1. FC Köln, VfL Wolfsburg oder das BMC Racing Team, setzen auf die Produkte von PowerBar.
 
   
PowerBar lud Expertenrunde zum Gespräch
 
Sind Rote Bete oder Koffein tatsächlich leistungssteigernd? Mit diesem Thema startete die von Till Schenk moderierte Runde in angeregte Gespräche. Nach einer kurzen Einspielung von O-Tönen einiger Besucher der Messe zu diesem Trend wurde deutlich, dass es für viele Sportler durchaus ein Thema ist, aber niemand genau weiß, was es wirklich bringt. Deswegen erfuhren die Teilnehmer im Seminarraum von Corinne Mäder, dass es durchaus Sinn machen kann, in etwa einen halben Liter nitratreichen Rote Beete Saft oder ein entsprechendes Konzentrat zwei bis drei Stunden vor einer submaximalen Belastung zu trinken. Vor allem bei weniger gut trainierten Ausdauersportlern kann es dadurch zu einer möglichen Leistungssteigerung kommen, indem die Muskelarbeit verbessert wird. Ingalena Heuck und Sebastian Kienle haben beide von ihren Erfahrungen mit dem Thema erzählt und waren sich einig, dass jeder Sportler selbst ausprobieren muss, ob diese Ernährungsart Sinn macht. Ehrlicherweise bestätigten beide, dass dieses Lebensmittel bei ihnen vom Tisch ist.
 
Dagegen spielt Koffein eine große Rolle, sowohl im Training als auch im Wettkampf. Marcel Wüst erzählte anschaulich, wie wichtig es damals für ihn als Sprinter war, sich mit dem Thema Koffein auseinander zu setzen. Auch er hat zu seiner aktiven Zeit viel ausprobiert. Seine Methode war es, die tägliche Zufuhr einige Wochen vor dem Wettkampf zu reduzieren, um dann kurz vor dem Start wieder stark zu erhöhen und somit eine noch stärkere leistungssteigernde Wirkung zu erleben. Sebastian Kienle hingegen hält nichts von einer Reduktion seines täglichen Kaffeekonsums. Der Triathlet sieht sich dadurch viel zu sehr in seiner Lebensqualität eingeschränkt ohne daraus wirklich spürbare Verbesserungen zu erleben. Er hat die Erfahrung gemacht, dass gerade wenn der Körper an Koffein gewöhnt ist, die mögliche Leistungsverbesserung noch höher ist. Corinne Mäder gab ihm Recht und betont, dass die Steigerung der mentalen Leistungsfähigkeit und die bessere Ausdauerfähigkeit durch Koffein individuell unterschiedlich ausfallen kann. Sportler mit einem empfindlichen Magen sollten mit der Dosierung vorsichtig sein oder Koffein meiden.
 
Das nächste Thema war heiß diskutiert. "Train low compete high" ist schon seit längerem in der Debatte, die Meinungen der Besucher gehen dabei auseinander. Von "kann man machen muss man nicht" bis hin zu "ja, ist für mich ein großes Thema" war alles dabei. Corinne Mäder zeigte auch diesmal auf, wie wichtig es ist, sich individuell mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich entsprechend seiner eigenen Bedürfnisse zu orientieren. "Train low", also Trainingseinheiten mit niedriger Kohlenhydratverfügbarkeit optimiert Fettstoffwechsel und Trainingsanpassung. Hingegen ist eine ausreichende Kohlenhydratversorgung bei hohen Intensitäten sowie im Wettkampf und für einen gut funktionierenden Kohlenhydratstoffwechsel äußerst wichtig. In den Anfängen von PowerBar hat Gründer Brian Maxwell selbst am Kochtopf gestanden und die ersten Riegel prodzuziert. Sebastian Kienle kam dies bekannt vor. Auch er wollte sich seine Nahrung während Training und Wettkamp selbst herstellen, hat sich einen Brei aus Süßkartoffeln und Bananen gekocht und diesen in Eiswürfeltüten gefüllt. Jedoch mit der schnellen Einsicht, dass sich sowohl der Aufwand als auch die Küchensituation nach der Zubereitung als unpraktisch herausgestellt hat. Ebenfalls waren die darin enthaltenen Ballaststoffe schwer verdaulich und lagen ihm im Magen. Dennoch hält er die "Train low"-Strategie für sinnvoll, je nach Zeitpunkt der Saison. Da es nicht hilfreich ist, beispielsweise in einem Trainingslager, die Kohlenhydratzufuhr zu senken, gleichzeitig den Trainingsumfang zu erhöhen und auch meist noch ein bis zwei Kilogramm abnehmen zu wollen. Darunter leidet die Leistung. Bei Marcel Wüst war der Verzicht auf Kohlenhydrate im Training zu seiner aktiven Zeit kein Thema. Ausprobiert hat er es trotzdem einmal. Er erzählte, dass er auf einer Trainingsrunde über acht Stunden lediglich einen Apfel gegessen hatte und es zwar auch möglich war, er danach aber direkt schlafen ging und es auch nicht mehr wiederholen würde, denn sein Körper war im Anschluss einfach nur leer. Er hatte während seiner stärksten Zeit bis zu 160 Renntage im Jahr, da kam es tatsächlich nur darauf an, fit und leistungsfähig zu bleiben.
 
Dafür ist unter anderem eine gute Regeneration wichtig - das dritte Thema in der Expertenrunde. Auch hierfür hatte Corinne Mäder gute Tipps parat. Direkt nach einem intensiven Training und einem kurzen Erholungszeitfenster ist es von Vorteil, den Körper mit Proteinen und Kohlenhydraten zu versorgen, damit die entleerten Speicher im Körper wieder aufgefüllt und die Muskelreperaturprozesse unterstützt werden. Zum Beispiel mit Quark und Bananen. Eine gute Regeneration ist für Weltklasseathleten wie Sebastian Kienle unumgänglich. Für ihn ist es tatsächlich das wichtigste Thema in der Sporternährung. Er sieht vor allem das Verhältnis Kohlenhydrate zu Proteine als essentiell, um eine Insulinausschüttung zu provozieren. Auch vor einem Ruhetag ist er überzeugt von einer erhöhten Proteinzufuhr für eine optimale Erholung. Auch Ingalena Heuck plädiert gerade in der momentan sehr anfälligen Zeit für Krankheiten dafür, seinem Körper möglichst viel Energie zurückzugeben, damit er sich schnell regenerieren kann und das Immunsystem entsprechend gestärkt wird.
 
Das Fazit der Runde zog Sebastian Kienle in seiner Anwort auf eine Publikumsfrage zum Schluss, welche Nahrung im Wettkampf am effektivsten sei. Der amtierende IRONMAN Weltmeister brachte dabei deutlich zum Ausdruck, dass dies jeder Sportler für sich selbst herausfinden und auf die Bedürfnisse des Körpers hören muss. Es gibt viele sinnvolle Trends und Möglichkeiten sich zu verbessern und das Optimum aus seinem Körper herauszuholen. In der gemeinsamen Runde wurden viele positive Beispiele dafür genannt und auch entsprechend beleuchtet, was sie bewirken können.
 
Allerdings reagiert jeder Athlet anders auf die zugeführten Lebensmittel und Ernährungsweisen. Vor allem im Training kann man dies gut herausfinden und somit an den individuellen Stategien feilen.




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Autor und Copyright: Marie Meixner für Laufen-in-Koeln

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