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Der menschliche Körper - Bedeutung einer guten Fitness im Lebenslauf
Eine gute körperliche
Fitness - nach Möglichkeit während der gesamten Lebensspanne - ist aus
mindestens drei Gründen für jedermann von ganz wesentlicher Bedeutung: sie
hilft, typische chronische Erkrankungen zu vermeiden, sie verbessert die
Stresstoleranz und fördert die intellektuelle Leistungsfähigkeit.
Die gesundheitlichen Effekte einer guten Fitness bzw. der regelmäßigen
körperlichen Aktivität, die zur verbesserten Fitness führt, sind seit
Jahrzehnten bekannt: Menschen, die sich regelmäßig bewegen haben seltener
Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzinfarkt, sie haben
seltener Stoffwechselerkrankungen wie Typ II Diabetes
oder Fettstoffwechselstörungen, haben seltener Krebsleiden, seltener Osteoporose
und erleiden auch seltener eine Demenz im Alter. Die Mechanismen dieser
Zusammenhänge sind zwischenzeitlich gut belegt: durch Muskeltätigkeit werden
Botenstoffe freigesetzt, die positive gesundheitsfördernde Effekte auf die
Funktion nahezu aller Organe des Körpers ausüben.
Eine gute Fitness steigert auch die Stressresistenz. Eine verbesserte
körperliche Leistungsfähigkeit bewirkt, dass nicht nur körperliche, sondern auch
psychische Belastungen besser toleriert werden können.
Schließlich ist es inzwischen kaum noch zu leugnen, dass regelmäßige körperliche
Aktivität Anpassungsvorgänge im Gehirn bewirkt, die zu bemerkenswerten
Verbesserungen kognitiver und intellektueller Leistungen führen. Zu diesen
Prozessen, die als "Neuroplastizität" bezeichnet werden, und die
altersunabhängig sind gehören eine bessere Verschaltung von
Neuronen untereinander, aber offensichtlich auch die Bildung neuer Nervenzellen.
Für den älter werdenden Menschen gibt es weitere Gründe, sich möglichst
lebenslang um den Erhalt einer guten körperlichen Leistungsfähigkeit zu bemühen:
eine gute Fitness verringert die Zahl häuslicher Stürze, verhindert eine soziale
Vereinsamung, weil ein fitter Mensch leichter an den täglichen Aktivitäten
teilnehmen kann, verringert dramatisch das Risiko bei operativen Eingriffen (die
mit zunehmendem Alter immer wahrscheinlicher werden) und reduziert
die Pflegebedürftigkeit.
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Autor und Copyright: Klaus-Michael Braumann / DLV Kongress 2015
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