|
|
|
|
|
1964 musste man für einen Lauf noch durch halb Deutschland reisen |
|
|
Statistischer Überblick der beim Leichtathletikverband angemeldeter
Laufveranstaltungen |
Laufen um Sieg oder Niederlage
Früher haben sich Läuferinnen und Läufer zu Laufveranstaltungen angemeldet, um
sich miteinander zu messen und um Bestleistungen aufzustellen und Meister zu
küren. Man ist um Sieg oder Niederlage gelaufen. Dazu musste man 1964 teilweise
noch durch halb Deutschland reisen, denn damals gab es gerade mal 10
entsprechende Veranstaltungen. Im Jahre 1970 sah das Angebot, wenn auch mit 220
Veranstaltungen schon besser, aber immer noch sehr überschaubar aus.
Im Rahmen der Fitnessbewegung und im Laufe der Jahre stieg die Anzahl der
Veranstaltungen dann immer mehr an. Im Jahre 2006 registriert der DLV einen
Rekord von 3.856 Laufveranstaltungen. Seitdem erleben wir einen leichten
Rückgang. Für das Jahr 2014 zählt der DLV 3.644 angemeldete Laufveranstaltungen
durch seine Mitgliedsvereine.
Mehr Masse als Klasse
Geändert hat sich dabei vor allem der Zweck der Laufveranstaltungen. Für viele
Läuferinnen und Läufer ist eine Laufveranstaltung viel mehr Teil der
lockeren Freizeitgestaltung geworden, während nur noch ein kleiner Teil der Teilnehmer
sich tatsächlich auf einen Laufwettbewerb gezielt vorbereitet, um diesen
bestmöglich zu bestreiten. Es gab Zeiten, da brauchte man sich erst gar nicht zu
einem Marathon anzumelden, wenn man den nicht unter 4 Stunden absolvieren kann.
Mittlerweile haben Deutsche Marathonveranstaltungen in der Regel eine Sollzeit
von 6 Stunden, wobei auch Nachzügler noch jenseits der Sollzeit als offizielle Finisher mit aufgenommen werden.
Laufveranstaltungen als Geldquelle
Während Laufveranstaltungen ursprünglich als Angebot zur Ermittlung der
Bestzeiten angeboten wurden, fungieren Laufveranstaltungen immer mehr als
Geldquelle. Die ursprüngliche Zielsetzung ist zwar weitgehend immer noch
gegeben, viele Veranstalter bieten aber Läufe auch an, um Geld zu verdienen -
sei es, um damit z.B. den eigenen Nachwuchs im Verein, ihre
Leichtathletikabteilung oder ihren Laufclub zu finanzieren - was soweit ja auch
völlig in Ordnung ist.
In den Jahren sind aber auch viele Laufveranstaltungen hinzugekommen, die
augenscheinlich viel mehr als Aushängeschild fungieren. Hier und da nutz z.B.
auch die Politik in Person Laufveranstaltungen gerne als Plattform, um
sich darüber zu profilieren.
Zu den über den organisierten
Sport angebotenen Läufen seitens der Leichtathletikvereine, treten auch immer mehr rein
kommerzielle Laufveranstalter auf. Hier handelt es sich entweder um rein
kommerzielle Laufveranstaltungen, oder "versteckte" Werbeveranstaltungen.
Es gibt aber auch eine Entwicklung, wonach Leichtathletikvereine ihren Lauf
gegen eine Lizenzgebühr verkaufen. Soll heißen, Vereine treten offiziell als
Veranstalter auf, lassen ihren Lauf aber von einer kommerziellen Agentur
ausrichten.
Auch immer mehr Vereine, die mit der Leichtathletik eigentlich gar nichts zu tun
haben, nutzen die Laufbegeisterung vieler Menschen dazu, um Spendengelder zu
generieren.
Neben den "offiziellen"
Laufveranstaltungen über den organisierten Sport existieren somit zusätzlich
auch noch viele weitere Laufveranstaltungen, die am Verband vorbei angeboten
werden. Und diese Laufveranstaltungen nehmen immer mehr zu.
Eine Hochburg davon stellt sicherlich Köln dar. Hier finden 2015 voraussichtlich
24 über den Verband angemeldete Laufveranstaltungen und 24 private, nicht beim
Verband angemeldete Laufveranstaltungen statt.
|
Ob eine Laufveranstaltung rein
privat oder über den organisierten Sport läuft, können Leser im Laufen-in-Koeln
Laufkalender nachschlagen.
Die über den Verband angemeldeten Veranstaltungen sind entsprechend
gekennzeichnet. |
__________________________________
Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
|
|
|
|
|
|