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Doping - Neue Datensätze werfen Schatten auf die Leichtathletik |
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Dutzende Medaillen offenbar mit Doping gewonnen
In der Leichtathletik gibt es offenbar viel mehr Betrug, als bisher angenommen.
Dem WDR wurde eine interne Liste des Weltleichtathletikverband (IAAF) mit den
Blutwerten von 5.000 Sportlern zugespielt. Darin ist registriert, dass unzählige
Athleten sehr auffällige Werte haben.
Es ist wohl die größte Sammlung mit Blutwerten von Spitzensportlern, die je
öffentlich wurde. Darunter Weltmeister und Olympiasieger aller Disziplinen. Und
die Daten aus den Jahren 2001 bis 2012 bringen erschütterndes ans Licht. Jeder
dritte Medaillengewinner der Ausdauersportler bei Weltmeisterschaften und
Olympischen Spielen dieser Zeit hat im Laufe seiner Kariere verdächtige
Blutwerte. Vor allem Russland ist überproportional vertreten. Insgesamt 150
Medaillen wurden von Athleten mit verdächtigen Werten gewonnen und ein Abgleich
zeigt, belangt wurde kaum ein Sportler. Insgesamt nur 4 Medaillen wurden
aberkannt.
Die IAAF weist jegliche Kritik zurück, "man verfolge jeden verdächtigen Wert,
aber Sperren könne man nur nach einem strengen, offiziellen Prüfverfahren",
heißt es dazu. Auch wenn eher wenige deutsche Athleten mit verdächtigen Werten
auffallen, sieht der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) die IAAF eindeutig in
der Pflicht, die Glaubwürdigkeit des Sports wieder herzustellen.
Dr. Clemens Prokop (Präsident des DLV) in einem Interview mit der ARD: "Das
bedeutet ganz konkret auf der Ebene des Weltverbandes, dass man eben hier das
System der Dopingbekämpfung auf den Prüfstand stellen muss und den Bedingungen
die in der Realität möglicher Weise oder wahrscheinlicher Weise eher anzutreffen
sind, anzupassen hat."
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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