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Interview mit Jo Weil zum 7. AZ-West.de Run of Colours |
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Jo Weil |
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Lieber Jo, Du unterstützt die
Aidshilfe Köln schon seit mehreren Jahren aktiv, unter anderem auch als
Botschafter für den AZ-West.de Run of Colours. Wie kam es dazu?
Die Aidshilfe Köln leistet eine tolle und wirklich wichtige Arbeit. Über die
Themen HIV und Aids kann nicht genug in der Öffentlichkeit gesprochen werden -
das ist ein enorm wichtiger Punkt in der Präventionsarbeit. Durch meinen Beruf
als Schauspieler habe ich das Glück, dass die Öffentlichkeit ein Auge auf das
hat, was ich mache. Dass ich dies sinnvoll einsetzen kann, um eine so gute Sache
wie die Aidshilfe zu unterstützen, freut mich sehr.
Für viele junge Menschen
sind die Themen HIV und Aids nicht mehr so präsent. Siehst Du die Gefahr, dass
HIV wieder mehr Menschen betreffen könnte?
Ich habe tatsächlich
das Gefühl, dass Achtsamkeit und Vorsicht, gerade bei jüngeren Menschen,
abgenommen haben. Erst kürzlich hatte ich eine Diskussion mit einem Bekannten,
der damit prahlte, dass er immer ohne Kondom Sex hätte. Er meinte HIV würde ihn
schon nicht treffen - er schaue sich die Frauen vorher immer genau an! Solch ein
dummes Argument brachte mich auf die Palme. Aber ich fürchte, dass er mit seiner
Haltung nicht alleine ist. Dadurch, dass HIV und AIDS nicht mehr so omnipräsent
als Bedrohung im Raum stehen, wie es noch vor einigen Jahren war, sind viele im
Umgang damit sehr leichtsinnig geworden. Eine gefährliche Entwicklung.
Du bist schon mehrmals beim Run of Colours mitgelaufen. Was ist für dich
das Besondere an dem Lauf?
Beim RoC setzt man mit
seiner Teilnahme ein Zeichen - für Solidarität und Toleranz. Und gleichzeitig
ist er ein tolles Sport-Event - das nicht nur, wie der Name schon verspricht,
bunt ist, sondern auch jede Menge Spaß macht. Der RoC ist bei mir seit Jahren
ein fixer Termin im Kalender.
Welche Rolle wirst du dieses Jahr beim Lauf übernehmen?
In diesem Jahr werde
ich als Moderator durch die Veranstaltung führen. Ich freue mich schon riesig
darauf und hoffe, dass ich damit ein paar Läufer/innen noch ein wenig mehr
motivieren kann. Und eventuell schaffe ich es ja trotzdem, zumindest ein Stück
der Strecke mitzulaufen.
Das Motto des Run ist ja Ich lauf´ mir die Füße bunt. Was bedeutet Vielfalt
für Dich?
Das Wort erklärt sich ja
eigentlich von selbst. Vielfalt leben wir in Deutschland schon ganz gut - in
Köln allerdings besonders positiv ausgeprägt. Vielfalt ist wichtig, macht das
Leben bunter und vor allem auch reicher. Vielfalt bedeutet für mich, dass jede/r
so sein soll und kann, wie es sie/ihn selbst glücklich macht - so lange sie/er
damit niemandem schadet und es nicht auf Kosten anderer geht.
Und abschließend: Welchen Tipp gibst du allen Laufmuffeln? Warum sollten
sie beim Run of Colours mitmachen?
Wer neu anfängt sollte
sich nicht gleich überschätzen. Lieber erst mal kurze Strecken laufen, um den
Spaß an der Sache nicht zu verlieren. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man
sich selbst herausfordern möchte - und automatisch länger und lieber läuft. Aber
darum geht es beim RoC ja gar nicht primär. Hier zählt das Dabeisein und dass
jede/r Einzelne damit ein Zeichen für Toleranz und Solidarität setzt. Je mehr
mitmachen, umso größer ist die Message, die damit gesendet wird.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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