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Die "Hahnertwins" im Interview: Über ihren olympischen Traum und den Weg nach Rio |
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Anna und
Lisa Hahner in Rio de Janeiro |
Im Vorfeld des BMW BERLIN-MARATHON sprechen die BMW Laufsport
Botschafterinnen Anna und Lisa Hahner über unbegrenzte Freude am Laufen und
ihren Besuch in der Olympiastadt Rio de Janeiro.
Anna und Lisa Hahner sind aktuell die sportlich erfolgreichsten deutschen
Langstreckenläuferinnen. Die Zwillingsschwestern und BMW Laufsport
Botschafterinnen haben ihr nächstes großes Ziel fest im Visier: den Start beim
Marathon der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Im Juli machten sich die
"Hahnertwins" beim Rio Marathon bereits mit der Strecke sowie Land und Leuten
vertraut. Nun möchten die schnellsten Marathon-Zwillinge der Welt beim BMW
BERLIN-MARATHON (Anna, 27. September) bzw. beim Frankfurt Marathon (Lisa, 25.
Oktober) die Olympia-Norm laufen. Ein Gespräch über den olympischen Traum, den
Weg nach Rio de Janeiro und die Partnerschaft mit BMW.
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Anna und
Lisa Hahner in Rio de Janeiro |
Anna und Lisa, ist es Ihnen schwer gefallen, wieder aus Rio de Janeiro
abzureisen?
Anna Hahner: "Oh ja, Rio
ist eine großartige Stadt, die so faszinierend ist. Überall gibt es etwas Neues
zu entdecken. Gleichzeitig habe ich mich aber auch darauf gefreut, die Bilder
und Emotionen mit nach Deutschland zu nehmen und mich dort weiter auf den BMW
Berlin-Marathon vorzubereiten."
Lisa Hahner: "Ich liebe Rio und ich weiß, dass wir bald schon wieder
herkommen werden. Daher hat selbst bei der Abreise das Gefühl der Vorfreude
überwogen. Es ist ja nur ein Abschied auf Zeit, und bis dahin ist Rio stets
präsent, bei jedem Training, jedem Wettkampf und selbst beim Frühstück, weil wir
jeden Morgen aus Kaffeetassen mit dem Logo der Olympischen Spiele trinken."
Anna, Sie sind beim Rio-Marathon über die volle Distanz Zweite geworden.
Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen?
Anna Hahner: "Rio
rockt. Es macht so viel Spaß, in der Stadt zu laufen. Die wichtigste Erkenntnis
lautet trinken, trinken, trinken. Bei den klimatischen Bedingungen habe ich viel
mehr geschwitzt als sonst beim Laufen."
Lisa, Sie haben in Rio den Halbmarathon bestritten. Was haben Sie aus
Brasilien mitgenommen?
Lisa Hahner: "Es
war ein richtig tolles Gefühl, nach dem Halbmarathon in Rio über die Ziellinie
zu laufen. Insgesamt habe ich aus Brasilien ganz viele tolle Momente
mitgenommen, die mich nun bei jedem Training begleiten. Das motiviert und lässt
meine Beine noch schneller laufen."
Abgesehen von der sportlichen Vorbereitung: Inwieweit hilft der Aufenthalt in
Rio beim Erreichen des großen Traums Olympische Spiele?
Anna Hahner: "Große
Bilder von den Olympischen Spielen haben wir schon seit London 2012 im Kopf. Die
Bilder sind durch den Rio-Trip mit Erlebnissen und Emotionen aufgeladen worden.
Wir standen im Sambadrom, dort wo der Olympische Marathon gestartet und
gefinisht wird. Dieses Bild und das Gefühl nehme ich mit in jede
Trainingseinheit."
Lisa Hahner: "Aus dem abstrakten Ziel Olympische Spiele in Rio sind
jetzt ganz viele bunte Bilder mit vielen Emotionen geworden. Um unsere Ziele
besser zu erreichen, machen wir uns Zielbilder. Wir stellen uns vor, wie es ist,
das Ziel bereits erreicht zu haben. Das geht so viel leichter, weil wir jetzt
wissen, wie es in Rio aussieht. Wir kennen das Wetter, die Landschaft und die
Leute. So zieht es uns noch stärker zu unserem Ziel."
Haben Sie schon eine Vorstellung davon, wie es wäre, bei Olympia dabei zu
sein? Nahezu jeder Sportler sagt, es gäbe nichts Größeres oder Schöneres...
Anna Hahner: "Ich glaube, das Faszinierende wird sein, mit so vielen
Athleten aus verschiedensten Sportarten und Nationen zusammen zu treffen. Die
Olympischen Spiele sind das größte Sportereignis der Welt, davon möchte ich ein
Teil sein. Wie es sich dann tatsächlich anfühlt, werde ich im August nächsten
Jahres wissen."
Lisa Hahner: "Die
Energie, die bei dem Ereignis herrscht, muss unfassbar groß sein. Die Sportler,
die es dorthin geschafft haben, sind Menschen, die ihren Traum leben. Sie
richten ihr Leben danach aus, und in den gut zwei Wochen sind alle an einem Ort
vereint. Ich denke, das Gefühl ist mit keinem anderen zu vergleichen."
Ehe es soweit ist, müssen Sie die Olympia-Norm laufen. Noch steht diese nicht
fest, sie dürfte aber im Bereich von 2:28 Stunden liegen. Anna, mit 2:26:44
Stunden haben Sie diese Zeit beim BMW BERLIN-MARATHON 2014 unterboten. Gelingt
Ihnen das in diesem Jahr wieder?
Anna Hahner: "Das
ist ganz klar mein Ziel und ich bin überzeugt, dass ich dieses erreichen werde."
Es wird Ihr dritter Start beim BMW BERLIN-MARATHON sein. Was macht diese
Veranstaltung aus?
Anna Hahner: "Der
BMW Berlin-Marathon ist stimmungsmäßig unschlagbar. Auf der kompletten Distanz
von 42,195 km stehen Zuschauer, die die Läufer anfeuern und ihnen zujubeln. Der
krönende Abschluss ist die Zielgerade durch das Brandenburger Tor. Das ist ein
absolutes Gänsehautfeeling, plötzlich ist das riesige Bauwerk vor einem und man
fühlt sich selbst so klein. Gleichzeitig weiß man, dass man was Großes
vollbracht hat, nämlich einen Marathon gelaufen zu sein."
Lisa, Ihre Bestzeit liegt bei 2:30:17 Stunden, gelaufen 2013 in Frankfurt. In
diesem Jahr werden Sie dort erneut starten. Welches Ziel haben Sie sich gesetzt?
Lisa Hahner: "Ich
möchte in Frankfurt die Norm für die Olympischen Spiele laufen. Dafür werde ich
ein ganzes Stück schneller als meine Bestzeit laufen. Außerdem sind in Frankfurt
in diesem Jahr die Deutschen Marathonmeisterschaften. Ich denke, dass ich mit
einer Zeit deutlich unter 2:30 Stunden um den Titel mitlaufen werde."
Frankfurt ist Ihr Heimatmarathon und daher sicher etwas Besonderes. Sind Sie
heimatverbunden?
Lisa Hahner: "Mit
dem Frankfurt Marathon verbinde ich viele schöne Erinnerungen. Heimat ist für
mich ein Gefühl, das ich an besonderen Orten empfinde. Dazu zählen die hessische
Vorderrhön, wo ich aufgewachsen bin, und der Schwarzwald, wo ich mittlerweile
wohne. Ich liebe beide Orte und würde mich als hessische Schwarzwaldläuferin
bezeichnen."
In Berlin als Titelpartner und auch in Frankfurt ist BMW als Partner mit
am Start. Wie wichtig ist das umfangreiche BMW Engagement für den Laufsport?
Anna Hahner: "Das
Engagement von BMW ist für den Laufsport genial, dadurch bekommt er eine größere
Aufmerksamkeit. Wir spüren die Strahlkraft von BMW auch in unseren
Trainingslagern. In Äthiopien saßen wir mit Doppelolympiasieger und Weltmeister
Mo Farah beim Kaffee zusammen und er hat uns ganz begeistert erzählt, dass er
auch einen BMW fährt."
Auch Sie persönlich arbeiten mit BMW zusammen. Was fasziniert Sie an der
Marke und dem Unternehmen?
Lisa Hahner: "Wir
lieben das Laufen und die gleiche Leidenschaft spüren wir bei BMW. Darum geht es
für uns im Leben: begeistert zu sein von dem, was wir tun. Wir trainieren für
starke Auftritte und freuen uns deshalb besonders über die Partnerschaft mit der
starken Marke BMW. Das macht uns noch stärker und schneller."
Kann Ihnen BMW dabei helfen, das große Ziel 2016 Rio zu erreichen?
Lisa Hahner: "Auf
jeden Fall. BMW weist uns ja tatsächlich den Weg nach Rio, schließlich fährt ein
emissionsfreier BMW i3 bei unseren Marathons in Berlin und Frankfurt als
Führungsfahrzeug vor uns her. Außerdem haben wir selbst einen BMW, der uns super
entspannt zu unseren Terminen und Wettkämpfen in ganz Deutschland bringt. Die
eine fährt und die andere kann gleichzeitig schlafen, so ruhig wie der BMW 3er
GT auf der Straße liegt."
Plaudern Sie doch mal aus dem Nähkästchen: Gibt es eine lustige Anekdote oder
Kuriosität, die Sie bei Ihrer Rio-Reise erlebt haben?
Anna Hahner: "Ich
glaube das Kurioseste war die Fahrt am Morgen vom Marathon zum Start. Mit einem
sehr motivierten Fahrstil des Taxifahrers habe ich es drei Minuten vor
Startschuss an die Startlinie geschafft. Geplant war eigentlich, dass ich
eineinhalb Stunden vorher da bin. Aber der Verkehr in Rio ist überhaupt nicht
planbar."
Lisa Hahner: "Da kann ich mich anschließen. Ich bin die letzten zwei
Kilometer zur Startlinie gerannt und habe erst während des Countdowns die
Startlinie zu meinem Halbmarathon erreicht. Das alles, obwohl es sogar eine
technische Besprechung am Vortag des Wettkampfs gab, wo uns gesagt wurde, dass
angeblich ein Bus die Elite-Athleten beim Hotel abholen würde. Nach 45-minütigem
Warten haben wir dann selbst unser Glück in die Hand genommen und den Transfer
zum Start organisiert."
Wer ist Ihr sportlich größtes Idol?
Anna Hahner:
"Haile Gebrselassie. Wir hatten das Glück, ihn während unseres Trainingslagers
in Äthiopien persönlich kennenlernen zu dürfen. Er ist eine faszinierende
Person, die so viel Wärme und Freude ausstrahlt. Und darüber hinaus natürlich
eine absolute Ikone im Langstreckenlauf. Mir hat es imponiert, wie er mit seinen
Mitmenschen umgeht."
Lisa Hahner: "Haile ist grandios. Er läuft so federleicht wie eine
Gazelle, es ist großartig, ihn laufen zu sehen. Haile ist ein Vorbild als
Mensch, als Sportler und als Geschäftsmann."
Unternehmen wir eine kleine Zeitreise: Sie sitzen heute in einem Jahr
zusammen im Café und unterhalten sich über die vergangenen Monate. Was würden
Sie sich gerne erzählen?
Anna Hahner: "Ich
habe mir seit vier Jahren ausgemalt, wie großartig es sein wird, den Olympischen
Marathon in Rio zu laufen. Jetzt ist er einen Monat her und ich bin immer noch
geflasht. Er hat alle meine Erwartungen sogar noch um Längen übertroffen.
Einfach nur megamäßig, das war der absolute Oberhammer."
Lisa Hahner: "Was kann es cooleres geben, als bei den Olympischen
Spielen die beste sportliche Leistung zu bringen? Das haben wir geschafft. Im
Ziel liegen wir uns total überwältigt, erschöpft und mega-glücklich in den
Armen. Und BMW lackiert unseren BMW zur Feier des Tages im
Magenta-Gold-Hahnertwins-Design."
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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