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Eliud Kipchoge läuft
Jahresweltbestzeit von 2:04:00,
Gladys Cherono durchbricht die 2:20-Stunden-Barriere mit 2:19:25
Die Kenianer Eliud Kipchoge und Gladys Cherono haben den bisher hochklassigsten
Marathon des Jahres gewonnen. Kipchoge triumphierte beim 42. BMW BERLIN-MARATHON
mit einer Jahresweltbestzeit von 2:04:00 Stunden. Der 30-Jährige ließ ein
Weltklassefeld hinter sich und verbesserte bei sehr guten Wetterbedingungen
seine eigene Bestzeit um fünf Sekunden, obwohl er während des gesamten Rennens
Probleme mit den Innensohlen seiner Schuhe hatte. Eliud Kiptanui (Kenia) wurde
Zweiter mit 2:05:22 vor dem Äthiopier Feyisa Lilesa, der nach 2:06:57 im Ziel am
Brandenburger Tor war. Die 32-jährige Kenianerin Gladys Cherono durchbrach in
ihrem zweiten Marathon die prestigeträchtige 2:20-Stunden-Barriere. Sie gewann
in der Jahresweltbestzeit von 2:19:25 vor den Äthiopierinnen Aberu Kebede
(2:20:48) und Meseret Hailu (2:24:33).
Obwohl es in Berlin kein
deutscher Läufer schaffte, die Olympianormen zu unterbieten, zeigten sowohl
Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) als auch Julian Flügel (TSG 08
Roth) mit persönlichen Bestzeiten überzeugende Leistungen. Pflieger wurde 16.
mit 2:12:50 und lief eine deutsche Jahresbestzeit, Flügel steigerte sich auf
Rang 19 mit 2:13:57. Die Olympia-Norm steht bei 2:12:15. Anna Hahner
(Run2Sky/Gengenbach) war die schnellste deutsche Läuferin, musste jedoch trotz
einer deutschen Jahresbestzeit einen Rückschlag hinnehmen. Auf Rang 13 kam sie
nach 2:30:19 ins Ziel und verpasste die Norm von 2:28:30 deutlich.
41.224 Läufer aus 131 Nationen hatten für das Rennen gemeldet, das zur Abbott
World Marathon Majors-Serie gehört und ein Gold Label-Rennen des internationalen
Leichtathletik-Verbandes IAAF ist.
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Eliud Kipchoge
läuft Jahresweltbestzeit von 2:04:00 |
Im Rennen der Männer bildete
sich frühzeitig eine sechsköpfige Spitzengruppe mit den Kenianern Emmanuel Mutai,
Eliud Kipchoge, Geoffrey Mutai und Eliud Kiptanui sowie den beiden Äthiopiern
Feyisa Lilesa und Tamirat Tola. Geführt von Tempomachern waren es dabei die
Schuhe von Eliud Kipchoge, die in dieser Phase für das meiste Aufsehen sorgten:
Die Innensohlen hatten sich gelöst und steckten nur noch im Hackenbereich im
Schuh. "Es war kein guter Tag für mich in diesen Schuhen, obwohl die Schuhe
eigentlich sehr gut sind. Ich hatte die Schuhe in Kenia getestet, es war einfach
unglücklich. Ich hatte vom ersten Kilometer an Probleme", erklärte Eliud
Kipchoge, den dieses Problem wahrscheinlich die avisierte Zeit im Bereich des
Welt- und Streckenrekordes gekostet haben dürfte. Im vergangenen Jahr hatte der
Kenianer Dennis Kimetto die Bestzeit auf 2:02:57 Stunden verbessert.
Schon an der Halbmarathonmarke
lag die Führungsgruppe mit 61:53 Minuten etwas außerhalb des avisierten
Zeitplans, eine Durchgangszeit von 61:30 war vorgesehen. Trotz des Handicaps war
es Eliud Kipchoge, der kurz nach dem Ausstieg des letzten Tempomachers David
Kogei (Kenia) nach 29 km, das Tempo forcierte und damit die Spitzengruppe
auseinander zog. Mit dem schnellsten 1.000-m-Abschnitt im Rennen sorgte Eliud
Kipchoge dann für die Vorentscheidung: Den 32. Kilometer lief er in 2:48
Minuten. Damit hatte er sich deutlich abgesetzt von seinem Trainingspartner
Emmanuel Mutai, der später Eliud Kiptanui und Feyisa Lilesa vorbeiziehen lassen
musste und in 2:07:46 Vierter wurde.
"Der Weltrekord war mein Ziel,
aber es ging heute nicht. Trotzdem freue ich mich über diesen Sieg und meine
persönliche Bestzeit. Ich würde gerne wieder zurückkommen nach Berlin, um meine
Zeit noch weiter zu verbessern", sagte Eliud Kipchoge, der vor zwei Jahren beim
BMW BERLIN-MARATHON als Zweiter seine bisherige persönliche Bestzeit von 2:04:05
Stunden aufgestellt hatte und nun die neuntbeste Zeit aller Zeiten erreichte.
Ein mutiges Rennen liefen
Philipp Pflieger und Julian Flügel, die die Halbmarathonmarke nach 66:02 Minuten
passierten und damit noch auf Kurs lagen für die deutsche Olympianorm. Nach der
30-km-Marke fiel Flügel etwas zurück, erreichte aber am Ende mit 2:13:57 noch
eine persönliche Bestzeit. "Ich bin sehr zufrieden, aber es war hart. Ich
wusste, dass es schwer wird mit der Norm heute, und ich hatte sie heute nicht
drauf", sagte Julian Flügel. Philipp Pflieger lag lange Zeit noch im Bereich
einer Zielzeit von rund 2:12:30. Am Ende erreichte er in seinem zweiten Marathon
2:12:50. Das erste Rennen hatte er vor knapp einem Jahr in Frankfurt aufgeben
müssen. "Ich hatte viel Respekt vor der Distanz. Nach der
Halbmarathon-Durchgangszeit wusste ich nicht, was im zweiten Abschnitt des
Rennens passieren würde", sagte der 28-Jährige, der im nächsten Jahr einen neuen
Anlauf nehmen wird in Richtung Olympia-Norm.
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Gladys Cherono durchbricht die 2:20-Stunden-Barriere mit 2:19:25 |
Im Rennen der Frauen bildete
sich zunächst eine vierköpfige Spitzengruppe mit Gladys Cherono, die bei ihrem
Marathon-Debüt in Dubai Anfang des Jahres hochklassige 2:20:03 gelaufen war, der
zweifachen BMW BERLIN-MARATHON-Siegerin Aberu Kebede (Äthiopien/2010 und 2012)
sowie Meseret Hailu und Tadelech Bekele (beide Äthiopien). Schon vor der
20-km-Marke entwickelte sich das erwartete Duell zwischen Cherono und Kebede,
die sich absetzten. Nach einer Halbmarathon-Durchgangszeit von 70:15 Minuten war
es dann Cherono, die sich mit einer Tempoverschärfung zehn Kilometer vor dem
Ziel von Kebede lösen konnte. Das höhere Tempo brachte sie auf Kurs für eine
Zeit unter 2:20 Stunden.
Mit 2:19:25 erzielte Gladys
Cherono am Ende die drittschnellste je in Berlin gelaufene Zeit und verpasste
den zehn Jahre alten Streckenrekord der Japanerin Mizuki Noguchi um lediglich 13
Sekunden. "Ich hatte nicht erwartet, dass ich so schnell sein würde und freue
mich riesig über diesen Sieg und die Leistung", sagte die Kenianerin.
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Kein guter Tag war es für Anna
Hahner, Olympianorm von 2:28:30 außer Reichweite |
Kein guter Tag war es für Anna
Hahner (Run2Sky/Gengenbach). Bis zur Halbmarathonmarke, die sie in 1:13:12
Stunden passiert hatte, lag Anna Hahner noch auf Kurs für eine Bestzeit
(2:26:44), doch in der zweiten Hälfte brach die 25-Jährige ein und so geriet
auch die Olympianorm von 2:28:30 außer Reichweite. "Bis zur Halbmarathonmarke
lief alles gut, aber dann wurde es zäh", sagte Anna Hahner nach ihrem 13. Platz
in 2:30:19. Als Zehnte war Fate Tola in 2:28:24 im Ziel. Die Äthiopierin lebt
mit ihrer Familie seit Jahren in Deutschland und könnte bei Olympia starten,
sofern sie noch rechtzeitig vorher die deutsche Staatsbürgerschaft erhält. Einen
Landesrekord stellte die Schweizerin Maja Neuenschwander auf, die nach 2:26:49
als Sechste im Ziel war.
Ergebnisse, Männer:
1. |
Eliud Kipchoge |
KEN |
2:04:00 |
2. |
Eliud Kiptanui |
KEN |
2:05:21 |
3. |
Feyisa Lilesa |
ETH |
2:06:57 |
4. |
Emmanuel Mutai |
KEN |
2:07:46 |
5. |
Geoffrey Mutai |
KEN |
2:09:29 |
6. |
Reid Coolseat |
CAN |
2:10:28 |
7. |
Koen Naert |
BEL |
2:10:31 |
8. |
Yared Shegumo |
POL |
2:10:47 |
9. |
Koji Gokaya |
JPN |
2:10:58 |
10. |
Scott Overall |
GBR |
2:11:24 |
Ergebnisse, Frauen:
1. |
Gladys Cherono |
KEN |
2:19:25 |
2. |
Aberu Kebede |
ETH |
2:20:48 |
3. |
Meseret Hailu |
ETH |
2:24:33 |
4. |
Tadelech Bekel |
ETH |
2:25:01 |
5. |
Andrea
Deelstra |
NED |
2:26:46 |
6. |
Maja
Neuenschwander |
SUI |
2:26:49 |
7. |
Lisa Nemec |
CRO |
2:27:57 |
8. |
Tomomi Tanaka |
JPN |
2:28:00 |
9. |
Sonia Samuels |
GBR |
2:28:04 |
10. |
Fate Tola |
ETH |
2:28:24 |
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Autor und Copyright: Thomas Steffens für Laufen-in-Koeln
Fotos: SCC EVENTS/Jiro Mochizuki
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