Wie bei jedem großen Marathon auf der
Welt, gibt es natürlich auch zum Ägypten-Marathon einen
Frühstückslauf. Dieser wurde erstmalig zum 4. Ägypten-Marathon 1997
aus der Taufe gehoben - mit Pharaonen Kutschen, Transparenten und
viel Stimmung. Im Jahre 2000 die Sensation. Vor allem die Ägypter
trauten ihren Augen nicht. Beim Frühstückslauf regnete es.
Regenschirme waren nicht aufzutreiben. Doch der Renndirektor Gasser
Riad lächelte nur: "Morgen lacht wieder die Sonne" ...
Zum 'Breakfast Run' bietet es sich an, die jeweiligen Tempelanlagen
zu besichtigen, die durch den Lauf miteinander verbunden werden.
- Besichtigung des Luxor-Tempels
Im Süden baute Amenophis III. den damals nur 195 m langen
Luxor-Tempel, den man von Norden her betritt - heute durch die
später hinzugefügten Bauten. Der Tempel, geweiht der Götterfamilie
des menschengestaltigen, häufig auch widderköpfigen Weltenschöpfers
Amun, strotzt vor reich verzierten und dekorierten Wänden, Säulen
und Götterbildern. Ein Prachtboulevard mit Gärten und zahlreichen
Statuen des Pharaos führten zu dem knapp 3 km nördlich gelegenen
Karnak-Tempel. Beachtenswert: Im Tempel liegt eine viel besuchte
Moschee des vom Islam hoch verehrten Heiligen Abu el-Haggag.
- Luxor Breakfast Run
In den Vormittagsstunden ist jeder
Lauffreund zum Frühstückslauf vom Luxor- zum Karnak-Tempel
eingeladen. Der 3,4 km lange Lauf wird von Kutschen angeführt und
Musikern begleitet, die auf ihren Instrumenten landestypische Klänge
spielen.
- Besichtigung Karnak-Tempel
In
Karnak ließen die Könige seit dem Ende des zweiten Jahrtausends im
Laufe von mehr als 20 Jahrhunderten Heiligtümer für ihren göttlichen
Vater Amun-Re errichten, um sich seiner Gunst zu versichern. Oft
zerstörte ein Pharao die Bauwerke seiner Vorgänger, um Platz für ein
neues Heiligtum zu schaffen. Sie alle veränderten, verschönerten und
erweiterten über die Jahrtausende die Tempel von Karnak. Und Amun-Re,
gegenwärtig in der Goldstatue in einem kleinen Gebäude im Zentrum
der Anlage, leuchtete in der Dunkelheit.
Zu der Anlage gehörten riesige landwirtschaftliche Flächen; unter
Ramses III. waren 80 000 Menschen im und für den Tempel tätig.
In die inneren
Kulträume durften nur die eindringen, die Priester waren oder in
irgendeiner Weise im Dienst des Gottes standen. Der Tempel, umgeben
von einer hohen Mauer aus ungebrannten Ziegeln, war kein Ort, wo
Gläubige sich versammelten. Vielmehr war er eine heilige Stätte, an
der geheimnisvolle Zeremonien nach festen und komplexen Ritualen
abgehalten wurden, um den Zusammenhalt des Universums zu sichern.
Die Ägypter sahen von dem Tempel lediglich mächtige Tore und
abweisende Mauern. Was hätte sie mehr beeindrucken können?
|