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Landschaftsbeirat stimmt gegen beleuchtete Laufstrecke im Kölner Stadtwald |
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Er wird auch zukünftig
Nachts im Stadtwald dunkel bleiben. Abhilfe schafft da eine Stirnlampe,
mit der man seine persönliche Strecke ausleuchten kann. |
Landschaftsbeirat stimmt gegen beleuchtete Laufstrecke
Der mittlerweile 14 Jahre andauernde "Running-Gag" rund um das Thema
beleuchtete
Laufstrecke hat endlich ein Ende genommen. Der Idee wurde buchstäblich
das Licht ausgeknipst.
Während von verschiedenen
Seiten konstruktive Ideen und Vorschläge eingestreut wurden, wie z.B. bereits
vorhandene, beleuchtete Strecken auszubauen, beharrte der Verein Sportstadt Köln
maßgeblich darauf, etwas Neues zu installieren, im Stadtwald. Zwischenzeitlich
wurde zwar auch mal über eine Strecke am Rhein diskutiert, aber auch dort
standen letztendlich Naturschutzbedenken im Raum.
Am Geld sollte es nicht
scheitern, mit Hilfe von Sponsoren hatte man für das Projekt rund 200.000 Euro zusammengetragen gehabt. Auch sonst war man nicht
untätig, die gut 3 Kilometer lange Strecke stand. Auch - sicherlich - wichtige
Einwände des Naturschutzes hatte man mittlerweile berücksichtigt. So lagen nun
alle Expertisen der Unteren Landschaftsbehörde vor: Brutrevierverluste, das
Anlegen von Kunsthorsten, Feldmaus-Nistkästen und eines stadtweiten
Artenschutz-Katasters wurde lang und breit diskutiert.
Was aber letztendlich immer
noch fehlte, war die eigentliche Beleuchtung und dessen Zustimmung durch den
Landschaftsbeirat. Dabei geht
es nicht nur um Vögel und Insekten, die durch das Licht angelockt werden
könnten, sondern prinzipiell um das Thema "Lichtverschmutzung" (BFN Skripten 336
vom Bundesamt für Naturschutz). Der verantwortliche Verein "Sportstadt Köln"
legte zuletzt einen Plan vor, wonach 63 Laternen entlang der Joggingstrecke
aufgestellt werden sollten, jede mehrere Meter hoch und mit insektenfreundlichem
LED-Licht versehen. Eine Vorstellung, mit der sich der Beirat der Unteren
Landschaftsbehörde nicht wirklich anfreunden kann. Dort sprach man lieber von
einer Orientierungsbeleuchtung mit kleinen Stelen, etwa 60 Zentimeter hoch. Ein
Konzept, mit dem sich wiederum der Verein nicht anfreunden will, denn man will
keine Angst-Räume entstehen lassen und denkt dabei an Frauen, die abends laufen
gehen möchten. Beim Beirat hat man dafür kein Verständnis: "Wer Angst hat, soll
zu Hause bleiben".
Am Ende standen drei Varianten
zur Diskussion, über die der Beirat der Landschaftsbeirat nun abstimmte. Die
beiden Varianten des Vereins Sportstadt Köln - die fünf beziehungsweise
3,50 Meter hohe Leuchten im Abstand von 40 Metern vorsahen, wurde im Beirat mit
14:0 beziehungsweise 12:2 Stimmen deutlich abgelehnt. Auch die umstrittene
Alternative mit nur 60 Zentimeter hohen Licht-Stelen, die der Beirat selbst
vorgeschlagen hatte, fand bei 7:7 Stimmen keine Mehrheit.
Damit ist das Thema nach 14
Jahren erstmal beendet. Kritikpunkte wie Lichtverschmutzung und die kritischen
Stellungnahmen des Bundes für Umwelt und Naturschutz (Bund) und des
Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) über die negativen Einflüsse auf die
Tierwelt waren hierbei für die Entscheidung ausschlaggebend.
Theoretisch wäre das Thema
damit beendet, denn theoretisch könnte sich der Umweltausschuss und der Stadtrat
über das Votum des Landschaftsbeirats hinwegsetzen - was aber eher
unwahrscheinlich wäre. Ungeachtet davon, dass dem Verein Sportstadt Köln
angesichts dieser Entscheidungen langsam die Motivation ausgeht.
Die zur Verfügung gestellten Sponsorengelder von der Rhein-Energie und der
Sparkasse Köln-Bonn, sowie der Stadt Köln in Höhe von jeweils 50.000 Euro sollen wieder
zurückfließen. Die 50.000 Euro vom Verein selber werden in eine Sportstiftung
fließen.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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