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Hendrik Pfeiffer: Deutschlands Marathon-Newcomer made in Düsseldorf |
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Hendrik Pfeiffer: Deutschlands
Marathon-Newcomer made in Düsseldorf
Wenige Tage vor dem METRO GROUP
Marathon Düsseldorf konnte Hendrik Pfeiffer kaum gehen. Erhebliche
Muskelprobleme im Schienbeinbereich schienen seinem Traum von der
Last-Minute-Olympiaqualifikation ein vorzeitiges Ende zu bereiten. "Zwei Tage
habe ich dann jeweils sechs Stunden beim Arzt beziehungsweise bei der
Physiotherapie verbracht. Als ich am Freitag und Sonnabend zwölf beziehungsweise
sechs Kilometer locker gelaufen bin, war es wieder okay" erzählt Hendrik
Pfeiffer, der am Sonntag in Düsseldorf trotz schwieriger Witterungsbedingungen
mit sehr kühlen Temperaturen, Wind und
zeitweise sogar Hagelschauern bei seinem Marathondebüt die Qualifikation für die
Olympischen Spiele in Rio schaffte. Mit 2:13:11 Stunden ist er nun
am Ende des Qualifikationszeitraumes die Nummer drei im deutschen Marathon-Team.
Groß war der Jubel im Ziel in
Düsseldorf, wo der Läufer des TV Wattenscheid unter anderen von seinem
Tempomacher Tom Gröschel (FC Fiko Rostock) und Trainer Tono Kirschbaum empfangen
wurde. "Ein Marathonstart bei den Olympischen Spielen, das war mein ganz großes
Karriereziel. Dass ich das jetzt schon geschafft habe, das habe ich noch nicht
richtig realisiert. Das wird noch ein paar Tage dauern", sagte der erst
23-jährige Marathon-Newcomer.
Als der Deutsche
Leichtathletik-Verband im Januar die Norm im Marathon anpasste und nun nur noch
2:14:00 statt 2:12:15 Stunden gefordert wurden, entschloss sich Hendrik Pfeiffer
dazu, sein Debüt über die klassische Distanz ein Jahr früher als geplant zu
laufen. Unter anderem war er in der Vorbereitung mit Manuel Stöckert (SC
Ostheim/Rhön), der in Düsseldorf krankheitsbedingt nicht starten konnte, in
Kenia. "Das Höhentraining dort war schwierig. Ich habe gelitten, aber ich bin
gestärkt daraus hervorgegangen", erzählte Hendrik Pfeiffer, der beim Berliner
Halbmarathon Anfang April bereits mit Rang zehn in 64:06 Minuten überzeugt
hatte. Alles lief bestens in Richtung Düsseldorfer Marathondebüt, doch gut zehn
Tage vor dem Rennen begann das Problem mit der Muskulatur am Schienbein. "Ich
habe dann zunächst von Donnerstag bis Montag pausiert. Am vergangenen Dienstag
wollte ich mehr aus mentalen Gründen eine Trainingseinheit laufen. Also sind wir
acht Kilometer und vier mal 1000 Meter im Renntempo gelaufen. Danach konnte ich
kaum noch gehen."
"Wir waren etwas skeptisch
aufgrund der Probleme. Aber dann war es ein gigantisches Rennen", sagte Trainer
Tono Kirschbaum. Früher als geplant auf die Straße gegangen zu sein, war die
goldrichtige Entscheidung von Hendrik Pfeiffer. "Jeder kann sich mit dem
Marathon identifizieren - es ist faszinierend", sagte der Läufer nach seinem
Debüt in seiner Geburtsstadt Düsseldorf, wo die Marathonstrecke ihn sogar genau
an jenem Krankenhaus vorbeiführte, in dem er 1993 geboren wurde.
Heute wohnt Hendrik Pfeiffer,
der in Dortmund Journalismus studiert, in Gelsenkirchen. Zu Schalke 04 hatte er
auch einmal einen Bezug. Ein bisschen verdankt er seine Läuferkarriere der
Einschätzung der Nachwuchs-Fußballtrainer des Bundesligisten. "Als ich 14 Jahre
alt war, war ich dort zum Probetraining. Ich war Linksaußen und technisch ganz
gut. Aber sie sagten mir, ich sei zu dick und solle mal laufen gehen, um dann
vielleicht wieder zurück zu kommen." Hendrik Pfeiffer ging laufen, schloss sich
dem LAZ Rehde an und kam nicht mehr zurück.
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Autor und Copyright: Tino Herrmanns für Laufen-in-Koeln
Foto: www.photorun.net
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