Wenn der Konsum von Obst
und Gemüse in der Bevölkerung um mehr als 100 g gesteigert würde,
könnte die Inzidenz für Bluthochdruck, Ischämien und
Herzerkrankungen signifikant gesenkt werden, frei nach dem Motto:
"an apple a day keeps the doctor away" (Lancet online Publikation
28. Mai 2002).
Andrew
Neil und Mitarbeiter von der Universität Oxford untersuchten in
einer sechsmonatigen Interventionsstudie, ob der tägliche Konsum von
fünf Portionen Obst oder Gemüse zu je 80 g den Blutdruck senken
kann. Hierzu wurde die Hälfte der 690 Personen umfassenden
Studienteilnehmer aus Allgemeinpraxen nach Randomisierung
angehalten, mehr Obst und Gemüse zu verzehren, während den
Teilnehmern der Kontrollgruppe keine Ratschläge erteilt wurden.
Durchschnittlich wurde in der Interventionsgruppe 112 g mehr
Pflanzenkost gegessen und der systolische Blutdruck reduzierte sich
um 4 mm Hg und der diastolische um 1,5 mm Hg. Darüber hinaus erhöhte
sich die Konzentration von alpha- und beta-Caroten,
beta-Crytoxanthin, und Vitamin C im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Das Körpergewicht und die Cholesterinwerte änderten sich nicht.
Hieraus
folgert Neil, dass die Blutdrucksenkung durch das zusätzliche Obst
und Gemüse und nicht durch andere Effekte wie eine Reduktion des
Körpergewichts hervorgerufen wurde. Obwohl durch die Diät nur eine
geringe Blutdrucksenkung erreicht wurde, betont Neil, dass diese
Reduktion auf die Bevölkerung bezogen bedeutende positive
Auswirkungen hätte. Statistisch gesehen könnte eine Reduktion des
diastolischen Blutdrucks um zwei mm Hg die Inzidenz des
Bluthochdrucks um 17 Prozent, das Risiko für koronare
Herzkrankheiten um sechs Prozent und das Risiko für Schlaganfall und
transitorische ischämische Attacken um 15 Prozent senken. |