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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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Funktionsweise, Vorteile und Tücken der optischen Pulsmessung bei Sportuhren
 
 
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11.08.2016  

 
 

Die Polar M600 setzt 6 LEDs zur Pulsmessung ein
 
Funktionsweise, Vorteile und Tücken der optischen Pulsmessung

 
Immer mehr Sportuhren und Fitnesstracker setzten zur Ermittlung der Herzfrequenz die Technik der optischen Pulsmessung ein und ersetzen damit die Messung über den Brustgurt. Doch wie funktioniert das eigentlich und ist diese Variante genauso zuverlässig wie über den Brustgurt?
 
Ganz neu ist das Verfahren der optischen Pulsmessung nicht. Die so genannte Photoplethysmographie (PPG) stammt aus der Medizintechnik, wo die Sensoren meist in Ohr- oder Fingerclips integriert sind und zur Puls- und Blutsauerstoffmessung verwendet werden.
 
Die Methode der Pulssensoren beruht auf der Grundlage, dass das Blutvolumen in den Blutgefäßen erfasst wird und sich daraus der Puls ableiten lässt. Dazu macht man sich den Herzzyklus zu Nutze. Das Herz wirft rhytmisch abwechselnd Blut aus und saugt es ein. Während sauerstoffangereichertes Blut vom Herzen her dem Kreislauf zugeführt wird, fließt mehr Blut durch die Arterie, während des Zyklus der Herzzuführung des sauerstoffarmen Blutes weniger. Erfasst man die Änderung des Blutvolumens an einer geeigneten Körperstelle, lässt sich aus den wiederkehrenden Signalen der Puls ableiten.
 
Zur Erfassung des Blutvolumens strahlen auf der Rückseite der Sportuhr, bzw. dem Fitnessarmband  angebrachte LEDs auf die Haupt und durchdringen dabei Haut und Blutgefäße. Dabei wird das Licht absorbiert oder reflektiert. Optoelektrnische Linsen, die zwischen den LEDs sitzen, empfangen das zurückreflektierte Licht. Dieses Licht fällt je nach Blutmenge in einem Herzzyklus unterschiedlich aus, woraus sich der Puls ableiten lässt. Die spezifische Lichtabsorption selbst ergibt sich durch das im Blut befindliche Hämoglobin (eisenhaltiges Proteinkomplex in den roten Blutkörperchen).
 
Als Lichtquelle werden meist zwei oder mehr LEDs eingesetzt. Zur Messung am Handgelenk bei Fitnessarmbändern und Sportuhren verwendet man dabei grünes Licht (530 nm), was für gute Ergebnisse sorgt. Medizintechnik, die am Finger misst, setzt hingegen auf rotes Licht (660 nm) und infrarotes Licht (940 nm). Ideal ist eine Kombination aus den drei Bereichen des Lichtspektrums am Handgelenk, denn rotes Licht liefert bei Menschen mit dunkleren Hauttönen bessere Ergebnisse.
 
Eine erhöhte Anzahl von eingesetzten LEDs gibt allerdings keine Rückschlüsse auf eine 100%ige Sicherheit. Entscheidend sind die Algorithmen, die die Lichtsignale interpretieren und auswerten. So hat ein Softwareupdate bei Fitnessarmbändern schon manchmal Wunder bewirkt. Mittlerweile funktioniert das System schon recht gut, fast EKG-genau, hat aber auch seine Grenzen. So führen z.B. besonders kalte Temperaturen dazu, dass der Puls nicht richtig erfasst werden kann. Das kommt daher, dass der Blutfluss dann langsamer ist und den Sensoren damit Schwierigkeiten bereitet. Als Gegenmaßnahme sollte dann der Pulsmesser durch darüber tragende Kleidung geschützt werden.
 
So fortgeschritten die LED-Technik mittlerweile ist, so überwiegen nach wie vor die Vorteile der Brustgurtmessung, wenn man es ganz genau wissen will. Das räumt auch der Pulsuhrspezialist Polar ein. "Messung per Brustgurt ist eben das Maß der Dinge, einfach weil sie EKG-genau ist". Und somit bietet Polar bei senem neusten Produkt, der M600 Sportuhr die Möglichkeit, sich den Puls über LEDs messen zu lassen, oder alternativ über einen Brustgurt. Je nachdem, welche Vorteile man für sich nutzen will.



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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