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Kenianer wollen auf historischer Strecke erstmals unter 2:10 Stunden laufen |
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Luka Rotich,
Penina Wanjiru und Boniface Kiprop |
Athen-Marathon -
Kenianer peilen
Streckenrekord an
Noch nie hat ein Marathonläufer
in Athen eine Zeit von unter 2:10 Stunden erreicht. Es ist diese Zeit-Barriere,
die am Sonntag bei der 34. Auflage des Athens Marathon. The Authentic zum
ersten Mal unterboten werden soll. Eine Gruppe von kenianischen Topläufern,
allen voran Luka Rotich, plant mit einem entsprechenden Tempo. Während die
internationale Spitze auf den schnellsten Strecken immer wieder Ergebnisse von
unter 2:05 Stunden erreicht, sind die Gegebenheiten in Athen anders und
einmalig.
Gelaufen wird in Athen auf
historischen Spuren. Die Rekordzahl von rund 17.500 Läufern aus 105 Nationen
wird auf jener schweren Strecke rennen, die vor genau 120 Jahren den ersten
Olympiasieger im Marathon überhaupt produzierte. Von der Kleinstadt Marathon
geht es auf einem hügeligen Kurs bis fast 250 Meter hinauf und dann herunter ins
Panathinaikon-Stadion von Athen. Damals, 1896, triumphierte der Grieche Spiridon
Louis vor seinem Landsmann Charilaros Vasilakos. Am Sonntag werden Nachkommen
der beiden griechischen Marathon-Helden als Gäste im Panathinaikon-Stadion sein,
wo das 120-jährige Marathonjubiläum gefeiert wird. Zudem erinnern die Griechen
auch an Stylianos Kyriakides. Er hatte vor 70 Jahren, 1946, den Boston-Marathon
gewonnen und damit für einen der größten Erfolge in der griechischen
Leichtathletik gesorgt.
Rahmenwettbewerbe über 5 und 10
km hinzugerechnet, werden in Athen am Sonntag rund 50.000 Läufer erwartet - so
viele wie noch nie. Wir haben die authentische Marathonstrecke, erklärt Kostas
Panagopoulos, der Präsident des griechischen Leichtathletik-Verbandes SEGAS, der
das Rennen organisiert, den erneuten Teilnehmerrekord. Wir wollen den
Athen-Marathon aber nicht nur breitensportlich erweitern sondern auch
spitzensportliche Akzente setzen. Deswegen ist es unser Ziel, den Streckenrekord
anzugreifen. Das ist schwer auf dieser Strecke, aber wir werden es immer wieder
versuchen und hoffen, nach und nach auch noch stärkere Läufer für den ,Athens
Marathon. The Authentic verpflichten zu können. Möglich ist das in
wirtschaftlich nach wie vor sehr schweren Zeiten, weil uns alle Sponsoren weiter
unterstützen. Dafür sind wir sehr dankbar, und das gibt uns Zuversicht.
Luka Rotich ist hier, um eine
Zeit von unter 2:10 Stunden zu laufen, erklärte Rachid Bin Meziane, der in
Athen für das Elitefeld zuständig ist, während einer Pressekonferenz. Der
Kenianer hat eine Bestzeit von 2:08:12, die er 2013 in Ottawa aufstellte, und
geht am Sonntag mit der Startnummer 1 ins Rennen. Vor zwei Jahren fiel in Athen
jener Streckenrekord, den der Italiener Stefano Baldini 2004 bei seinem
Olympiasieg mit 2:10:55 Stunden aufgestellt hatte. Felix Kandie gewann das
Rennen 2014 in 2:10:37. Felix hat inzwischen eine Bestzeit von 2:06:25 Stunden
- der Unterschied zu seiner Athener Zeit reflektiert die anspruchsvolle Strecke
hier, sagt Rachid Bin Meziane.
Ich werde versuchen, den
Streckenrekord zu brechen - das ist mein Ziel. Ich habe in hügeligem Gelände
trainiert, so dass ich auf Athen vorbereitet bin, erklärte Luka Rotich, der
einer von vier Kenianern ist, die bereits unter 2:10 Stunden gelaufen sind.
Augustine Rono ist dabei der schnellste Läufer auf der Startliste. Er erreichte
2012 in Hamburg eine Zeit von 2:07:23. Silas Limo lief beim australischen Gold
Coast-Marathon 2015 als Zweiter 2:08:54. In diesem Jahr überzeugte er bei sehr
windigem Wetter als Vierter in Wien mit 2:10:16. Beim Serengeti-Marathon in
Tansania stellte Duncan Kwemboi seine aktuelle Bestzeit auf: 2014 wurde er dort
mit 2:08:34 Dritter. Zu den Favoriten gehört am Sonntag sicher auch Hillary Yego
(Kenia), der den Athen-Marathon 2013 mit 2:13:50 Stunden gewonnen hatte.
Einen Marathon auf einem
hügeligen Kurs ist Penina Wanjiru noch nie gelaufen. Die Kenianerin, die im
vergangenen Jahr den Brighton-Marathon mit 2:34:25 Stunden gewonnen hatte,
gehört dennoch am Sonntag zu den Favoritinnen. Ich habe gut trainiert, daher
bin ich zuversichtlich - obwohl ich natürlich eine solche Strecke nicht kenne,
sagte Penina Wanjiru, zu deren Konkurrentinnen ihre Landsfrauen Gladys Kwambai
(2:36:14) und Purity Kimetto (2:37:20) zählen. Zu beachten sind auch die
Debütantin Nancy Arusei (Kenia) und Kenza Dahmani. Bei der Läuferin aus
Algerien, die eine Bestzeit von 2:33:53 aufweist, wird es darauf ankommen, wie
sie sich vom olympischen Marathon erholt hat. In Rio belegte sie vor rund drei
Monaten Rang 50 mit 2:38:37.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Foto: SEGAS-AMA
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