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Bindung & Gewinnung von Vorständen in Sportvereinen: Tatsächlich ein Problem?
 
 
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22.02.2017  

 
 

 

Lutz Thieme

 
Bindung und Gewinnung von Vorständen in Sportvereinen: Tatsächlich ein Problem?
Hochschule Koblenz - University of Applied Sciences
 
Die Gewinnung und Bindung von ehrenamtlichen Vorständen gilt als wachsendes und zunehmend existenzielles Problem von Sportvereinen. Allerdings ist wenig darüber bekannt, welche Ursachen dafür verantwortlich sind und warum einige Vereinsvorstände das Problem als existenzbedrohend bezeichnen, andere dagegen nicht.
 
Lutz Thieme, Thore Liebetreu und Sören Wallrodt vom Institut für Sportmanagement der Hochschule Koblenz sind dieser Frage mit Hilfe einer repräsentativen Untersuchung von 770 Sportvereinen im Sportbund Rheinland nachgegangen.
 
Die Gewinnung und Bindung von ehrenamtlichen Vorständen gilt als wachsendes und zunehmend existenzielles Problem von Sportvereinen. Allerdings ist wenig darüber bekannt, welche Ursachen dafür verantwortlich sind und warum einige Vereinsvorstände das Problem als existenzbedrohend bezeichnen, andere dagegen nicht.
 
Lutz Thieme, Thore Liebetreu und Sören Wallrodt vom Institut für Sportmanagement der Hochschule Koblenz sind dieser Frage mit Hilfe einer repräsentativen Untersuchung von 770 Sportvereinen im Sportbund Rheinland nachgegangen. Die Ergebnisse, die in der Zeitschrift „German Journal of Exercise and Sport Research (Sportwissenschaft)“ veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Gewinnung von ehrenamtlich Engagierten für Vorstandspositionen als schwieriger wahrgenommen wird, als deren Bindung. Im Sportbund Rheinland haben 70 % der Sportvereine alle laut Satzung notwendigen Vorstandsämter besetzt. Über alle Sportvereine gerechnet zeigt sich, dass 6 % der Vorstandsämter nicht besetzt sind, was im Durchschnitt eine halbe nicht besetzte Vorstandsposition bei einer durchschnittlichen Vorstandsgröße von gut 10 Vorstandspositionen entspricht.
 
Die Autoren entwickeln ein an Organisationstheorien orientiertes Modell mit umwelt-, struktur- und personenbezogenen Elementen, das eine gute Voraussagekraft für die berichteten Schwierigkeiten in Bezug auf die Gewinnung und Bindung von Vorständen in Sportvereinen ermöglicht und damit die praktischen Einflussmöglichkeiten auf die Gewinnung und Bindung von Vorständen für die Sportvereine umreißt.
 
Überraschend für die Autoren ist jedoch, dass dieses Modell zwar für die geäußerten Schwierigkeiten bei der Bindung und Gewinnung von Vereinsvorständen erklärungsstark ist, nicht jedoch in Bezug auf die tatsächliche Anzahl vakanter Positionen im Vereinsvorstand. Dieser Befund wird als Entkoppelung zwischen tatsächlicher und berichteter Problemlage interpretiert, um Reputationseffekte für die aktiv engagierten Vereinsvorstände zu erzielen. Für eine derartige Interpretation spricht auch, dass keine relevanten Unterscheide bei der Zahl der vakanten Vorstandspositionen zwischen den Vorständen gefunden wurden, die eine Existenzbedrohung bzw. keine Existenzbedrohung ihres Vereines aufgrund der nicht besetzten Vorstandspositionen erkennen.
 
 
    www.hs-koblenz.de




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Autor und Copyright: Hochschule Koblenz - University of Applied Sciences

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