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Laufcomputer am Armgelenk - Nutzen oder einfach nur Schmuckaccessoir |
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Die Polar
V800 und der Forruner 935 |
Im Wettlauf der Funktionalitäten oder einfach nur Schmuckaccessoir
Im Jahr 2014 brachte der Marktführer für Herzfrequenzgeräte Polar die für
Triathleten ausgelegte Uhr "V800" auf den Markt. Mit dem Werbeslogen "Chosen by
Champions", bezogen auf Ironman-Weltmeister 2013 Frederik van Liere und
Weltcupsiegerin 2014 im Damen-Biathlon Kaisa Mäkäräinen präsentierte Polar sein
neues Flagschiff. Nach drei Jahren scheint die Uhr immer noch gut im Verkauf zu
sein, immerhin gibt es bis heute kein Nachfolgeprodukt. Doch ist die V800
wirklich das Nonplusultra für Triathleten? Der Mitbewerber Garmin hingegen zeigt
ein ganz anderes Bild auf: "Garmin Uhren stehen bei Performance-Triathleten hoch
im Kurs. So hatten zum Beispiel beim letzten Ironman Hawaii über 80% der
Teilnehmer eine Garmin Uhr am Arm".
Als Polar im Herbst 2016
andeutete, dass sie ein neues Produkt auf den Markt bringen, vielen die Fans in
helle Aufregung, die Polar M600 wurde präsentiert. Nachdem die ersten Uhren
verkauft waren, zeigte sich die große Ernüchterung, zumindest bei
Ausdauersportlern und Triathleten, denn die M600 war kein neuer Nachfolger der
V800. Und der Akku der Uhr hält gerade mal 1-2 Tage. Viel mehr war die M600 ein
ganz eigenständiges Produkt, nämlich eine Smartwatch auf Android-Basis, die eine
Lauf-App mit Fitnessfunktionen enthielt. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, denn
es kündigte sich ein weiteres Produkt an. Und wieder wurden die Ausdauersportler
enttäuscht, auch die im Dezember 2016 herausgebrachte M200 richtet sich viel
mehr an Einsteiger und fitnessorientierte Sportler.
Polar-Fans müssen zurzeit sehr
stark sein. Aktuell bringt Mitbewerber Garmin einen Nachfolger seiner Fenix-Uhr
heraus. Eine Uhr, die den Funktionsumfang der Polar-Uhren um einiges übersteigt.
Aber damit nicht genug, gestern wurde nun auch die neueste Version der
Forrunner-Serie präsentiert, der Forrunner 935. Die Uhr verspricht Laufzeiten
von 2 Wochen und für Trainings ganze 24 Stunden im GPS-Modus und optischer
Herzfrequenzmessung. Im UltraTrac-Modus sogar bis zu 60 Stunden. Weiterhin
stellte Garmin den "Running Dynamic Pod" vor. Das kleine Ding kann man sich
hinten an die Hose hängen und überträgt 6 Laufeffizienz-Werte an die kompatible
Uhr wie Schrittfrequenz, Balance der Bodenkontaktzeit, Schrittlänge, vertikale
Bewegung, vertikale Verhältnis, Bodenkontaktzeit.
Nun, ob Polar oder Garmin
besser ist, sei dahingestellt. Im Prinzip reicht eine Stoppuhr und die Anzeige
der Herzfrequenz völlig aus, schaut man sich einmal die Uhren mancher
Eliteläufer an. Und eines haben diese Sportler alle gemeinsam, einen guten Trainer
aus Fleisch und Blut, der in manchen Situationen besser als eine Laufcomputer am Armgelenk ist.
Viele Funktionen an der Uhr sind manchmal auch nur
Schnickschnack, bzw. wissen viele Sportler sie gar nicht zu interpretieren oder
einzusetzen. Vor vielen Jahren war die qualitative Dichte der Läufer um
einiges höher und da gab es solche Multifunktionale Uhren noch gar nicht.
Eine vor vielen Jahren von
Polar angelegten Untersuchung ergab, dass ein Großteil der Sportler einen
Highendsportcomputer viel mehr aus Imagegründen, als zum Training am Armgelenk
tragen. Auch so manch Laufveranstalter schmückst sich nicht selten mit einer
Sportuhr am Armgelenk, um dem sportlichen Kunden, den Läufern gegenüber zu
assoziieren, man sei einer von ihnen.
Auf der anderen Seite kann so
eine nettes "Spielzeug" auch neue Impulse und Motivation zum Training schaffen.
Das zeigen zumindest unzählige Postings auf Facebook, wo die Läuferinnen und
Läufer ihre neusten Laufleistungen mit dem Rest der Welt teilen.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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