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Letzter Arbeitstag von Paul Heinz Wellmann |
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23 Jahre war er in der
Geschäftsstelle der TSV-Leichtathleten Vordenker, Strippenzieher und
Chef-Kümmerer. Damit ist nun Schluss: Paul Heinz Wellmann geht am
Monatsende in den Ruhestand. Den letzten Arbeitstag hat er bereits
hinter sich. Am Donnerstag räumte der 65-Jährige sein Büro in der
Leverkusener Leichtathletik-Kommandozentrale und ist fortan bemüht,
seinem Alltag eine neue Struktur zu verleihen. |
Letzter Arbeitstag von Paul Heinz Wellmann
23 Jahre war er in der
Geschäftsstelle der TSV-Leichtathleten Vordenker, Strippenzieher und
Chef-Kümmerer. Damit ist nun Schluss: Paul Heinz Wellmann geht am Monatsende in
den Ruhestand. Den letzten Arbeitstag hat er bereits hinter sich. Am Donnerstag
räumte der 65-Jährige sein Büro in der Leverkusener
Leichtathletik-Kommandozentrale und ist fortan bemüht, seinem Alltag eine neue
Struktur zu verleihen.
Paul Heinz Wellmann nicht mehr
in der Fritz-Jacobi-Halle anzutreffen daran wird sich so mancher erst noch
gewöhnen müssen. Seit 1974 hat der ebenso vielseitige wie bodenständige Fachmann
das leichtathletische Geschehen in Leverkusen maßgeblich mitgeprägt, zunächst
als Weltklasse-Mittelstreckler, dann als Trainer und schließlich als
hauptamtlicher Geschäftsführer. Ich werde mich beruflich verändern und freue
mich auf die neue Herausforderung: Ich wechsle in das Unternehmen Ruhestand,
scherzte er am Donnerstag.
Nach 41 Jahren immer noch
präsent: sein Olympia-Bronze 1976 in Montreal (Kanada). In einem ganz auf Taktik
abgestellten Rennen nutzte der Schützling von Gerd Osenberg im
1.500-Meter-Finale eine sich innen auftuende Lücke und preschte mit einem
fulminanten Endspurt in 3:39,33 Minuten dicht an Olympia-Sieger John Walker
(Neuseeland; 3:39,17 min) und Ivo van Damme (Belgien; 3:39,27 min) heran. Aber
es gab auch andere Events, die mir viel bedeuten, blickt der 65-Jährige zurück
und nennt unter anderem die Deutschen Meisterschaften im Jahre 1973, wo er
noch im Trikot des heimatlichen TV Haiger - sowohl über 800 als auch über 1.500
Meter die Titel holte.
Vom Aktiven zum Trainer
Unvergessen ist mein
erster 800-Meter-Lauf unter zwei Minuten als B-Jugendlicher, das war ganz
aufregend, erinnert sich Paul Heinz Wellmann, den 1977 zwei
Achillessehnen-Operationen sportlich zurückwarfen. Noch vor dem Karriereende
begann der gelernte Schlosser hauptamtlich als Trainer zu arbeiten. Zwei von
vielen Vorzeige-Schützlingen: Steffen Brand, 1992 Olympia-Fünfter und 1996
Olympia-Sechster über 3.000 Meter Hindernis sowie Sonja Oberem, im Marathon 1996
Olympia-Achte, 1997 WM-Siebte, 1999 WM-Sechste und 2001 WM-Fünfte.
1994 übernahm er zusätzlich das
Amt des Geschäftsführers der TSV-Leichtathletikabteilung. Stete Grundlagen
seines Handelns: Loyalität und soziales Verantwortungsbewusstsein. Der Experte
für Mittel- und Langstrecken mutierte zum Allrounder, achtete stets darauf, dass
der Verein auf breiter Front den Nährboden für sportliche Höchstleistungen
bieten konnte. Wir sind einer der wenigen Vereine, die die komplette
Leichtathletik abdecken, vom Sprint bis zum Mehrkampf, erklärt Paul Heinz
Wellmann die Philosophie des TSV Bayer 04.
Wechsel stand nie zur Debatte
Ganzer Stolz: die
Fritz-Jacobi-Sportanlage in Manfort, ein Schmuckkästchen. Wir sind Eigentümer
der Anlage, wir haben Hausrecht. Hier wird kein Fußball gespielt. Neben unseren
Aktivitäten findet hier allenfalls Schulsport statt, der durch unser Internat
geregelt wird, sagt Paul Heinz Wellmann. Am frühen Morgen und bis in die Nacht
hinein kann hier Leichtathletik betrieben werden. Schmerzlich: Das Aus des
internationalen Bayer-Meetings, das hier bis 2009 15 Auflagen erlebte.
Möglichkeiten wegzugehen boten
sich mehrfach, doch ein Wechsel stand nie zur Debatte. Man hat mir beim TSV
immer genügend Perspektiven geboten, bekennt Paul Heinz Wellmann, der sich nun
aber komplett aus dem operativen Geschäft zurückziehen will. Ich werde mit der
Leichtathletik erst einmal komplett abschließen, so sein Vorsatz. Man wird
dann sehen, was nach ein, zwei oder drei Jahren passiert, ob ich noch einmal
Lust habe irgendwo ein bisschen als Trainer zu arbeiten, vielleicht im
Nachwuchsbereich. Aber mit Sicherheit nicht im Funktionärsbereich.
Lichtblick und
Hoffnungsschimmer: Als Zuschauer bin ich natürlich weiterhin dabei, so auch im
nächsten Jahr bei den Europameisterschaften in Berlin. Schon nächste Woche
Samstag wird er am außerordentlichen Verbandstag des Leichtathletik-Verbandes
Nordrhein in Duisburg teilnehmen. Dort gehört er bis zur nächsten Neuwahl noch
dem Rechtsausschuss an.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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