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Jahresweltbestzeit durch Eliud Kipchoge beim BMW BERLIN-MARATHON |
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Eliud
Kipchoge, Sieger des BMW BERLIN-MARATHON 2017 |
Jahresweltbestzeit durch Eliud Kipchoge beim BMW BERLIN-MARATHON. Debütant Adola
wird in dramatischem Finale Zweiter.
Eliud Kipchoge hat einen
dramatischen BMW BERLIN-MARATHON mit einer Jahresweltbestzeit von 2:03:32
Stunden gewonnen. Nie zuvor lief ein Marathonläufer bei derart schwierigen
Bedingungen schneller. Während bei zeitweisem Regen und einer extrem hohen
Luftfeuchtigkeit die anderen beiden Topstars, Kenenisa Bekele (Äthiopien) und
Wilson Kipsang (Kenia), nicht ins Ziel kamen, überraschte ein Debütant: Der
Äthiopier Guye Adola lieferte Olympiasieger Kipchoge einen starken Kampf und
führte bis kurz vor Kilometer 40. Er wurde schließlich Zweiter in 2:03:46. Nie
zuvor lief ein Debütant auf einer rekordkonformen Strecke schneller. Rang drei
belegte Mosinet Geremew (Äthiopien) in 2:06:12. Der avisierte Weltrekord, den
der Kenianer Dennis Kimetto vor drei Jahren in Berlin mit 2:02:57 aufgestellt
hatte, war bei diesen Wetterbedingungen nicht zu erreichen. Philipp Pflieger (LG
Telis Finanz Regensburg) musste bei 33 km entkräftet aufgeben.
Zum zweiten Mal nach 2015
gewann Gladys Cherono den BMW BERLIN-MARATHON. Die Kenianerin lief hochklassige
2:20:23 Stunden. Zweite wurde Ruti Aga (Äthiopien) in 2:20:41, Rang drei belegte
Valary Aiyabei (Kenia) in 2:20:53. Mit einem starken fünften Platz in 2:28:32
meldete sich Anna Hahner (Gengenbach/Run2Sky) in Berlin zurück. Sie unterbot die
Norm von 2:32:00 für die Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin 2018
klar und erzielte die drittbeste Zeit ihrer Karriere.
Beim diesjährigen BMW
BERLIN-MARATHON gab es die Rekord-Meldezahl von 43.852 Läufern aus 137 Nationen,
die von über einer Million Zuschauern an der Strecke trotz des regnerischen
Wetters begeistert angefeuert wurden.
Am Tag der deutschen
Bundestagswahlen sorgte zunächst der BMW BERLIN-MARATHON auf dem
Hauptstadtparkett für Dramatik. Wie geplant, begann das Männerrennen mit einem
extrem hohen Tempo. Die 10-km-Zwischenzeit von 29:04 Minuten deutete auf eine
Weltrekord-Zielzeit von 2:02:40 Stunden hin. Doch bei der hohen Luftfeuchtigkeit
wurde die Spitzengruppe, in der neben den Topstars Kipchoge, Bekele und Kipsang
überraschend auch Vincent Kipruto (Kenia) und Adola liefen, in der Folge etwas
langsamer. An der Halbmarathonmarke lag die Gruppe mit einer Zeit von 61:29
Minuten noch genau auf Kurs für die Bestzeit von Kimetto. Doch schon kurz darauf
fiel der 5.000 und 10.000-m-Weltrekordler Bekele, der als Titelverteidiger ins
Rennen gegangen war, zurück. Er stieg ebenso später aus wie Wilson Kipsang, der
nach 30 km plötzlich aufhörte zu laufen.
Nun gab es einen Zweikampf, mit
dem man nicht gerechnet hatte: An der Spitze liefen Eliud Kipchoge, der von
seinen nunmehr zehn Marathonrennen lediglich eines vor vier Jahren nicht
gewinnen konnte, und Guye Adola. Der Äthiopier hatte mit mehreren hochklassigen
Halbmarathonrennen auf sich aufmerksam gemacht - 2014 war er WM-Dritter über
diese Distanz - und zeigte nun, dass er der nächste ganz große äthiopische
Marathonläufer sein kann. Adole ging nach der 35-km-Marke sogar in Führung und
lief mehrere Kilometer lang rund 25 Meter vor Kipchoge. Doch die Sensation
gelang ihm beim Debüt nicht. Bei Kilometer 40 hatte Eliud Kipchoge wieder
aufgeschlossen und ging danach vorbei. Immerhin etablierte sich Adole mit einer
Zeit von 2:03:46 als zweitschnellster äthiopischer Marathonläufer hinter Bekele
und noch vor Ex-Weltrekordler Haile Gebrselassie.
Dies war auf jeden Fall der
härteste Marathon, den ich bisher gelaufen bin, sagte Eliud Kipchoge angesichts
des Wetters. Die Bedingungen waren nicht leicht. Nachdem Adola die Führung
übernommen hatte, war ich trotzdem zuversichtlich. Ich glaube, ich bin immer
noch in der Lage, den Weltrekord zu brechen, sagte der 32-jährige Eliud
Kipchoge, der mit 2:03:32 die zweitschnellste Zeit seiner Karriere erzielte. In
London war er 2016 2:03:05 gelaufen, in einem irregulären Rennen in Monza in
diesem Jahr sogar 2:00:25. Zum siebenten Mal in Folge lief der Sieger in Berlin
eine Jahresweltbestzeit.
Keinen guten Tag erwischte bei
den schweren Bedingungen Philipp Pflieger, der lange Zeit ein Tempo im Bereich
von 2:11 Stunden rannte. Es lief zunächst alles gut. Doch zwischen Kilometer 30
und 33 war es plötzlich so als ob jemand den Stecker gezogen hatte, sagte der
30-Jährige, der plötzlich taumelte, noch einmal versuchte weiterzulaufen und
dann aber aufgeben musste. Auf Platz 38 war schließlich Thorben Dietz (LG
Vulkaneifel) in 2:19:20 bester Deutscher.
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Gladys
Cherono, Siegerin des BMW BERLIN-MARATHON 2017 |
Bei den Frauen erreichte eine
vierköpfige Spitzengruppe mit Gladys Cherono, Ruti Aga, Valary Aiyabei und Amane
Beriso die Halbmarathonmarke nach 69:40 Minuten. Damit lag die Gruppe im Bereich
des Streckenrekordes von Mizuki Noguchi (Japan), die vor zwölf Jahren 2:19:12
gelaufen war. Beriso fiel dann vor der 30-km-Marke zurück. Die favorisierte
Gladys Cherono löste sich kurz vor Kilometer 35 von Aiyabei und Aga. Obwohl auch
die Kenianerin das Tempo im letzten Abschnitt nicht halten konnte, war sie
überglücklich im Ziel: Nachdem ich letztes Jahr verletzt war, ist das ein
großer Erfolg für mich. Ich hatte damals nicht gedacht, dass ich dieses Level
wieder erreichen könnte, sagte die 34-jährige Siegerin.
Ein angesichts der schweren
Bedingungen erstaunlich gleichmäßiger Lauf gelang Anna Hahner, die erstmals seit
drei Jahren wieder eine Zeit unter 2:30 Stunden erreichte. Und dies, obwohl sie
bei Kilometer 17 eine kurze Toilettenpause einlegen musste. Nach einer ersten
Hälfte von 1:14:03 Stunden war Anna Hahner mit 2:28:32 im Ziel. Auch bei den
Frauen kamen eine Reihe von Topläuferinnen nicht ins Ziel. So konnte sich Anna
Hahner in der zweiten Hälfte sogar noch von Rang elf bis auf Platz fünf nach
vorne schieben. Ich wollte jeden Kilometer genießen und es lief. Ich war froh,
dass ich endlich wieder Marathon laufen konnte, sagte Anna Hahner, die
verletzungsbedingt gut ein Jahr lang nicht über die 42,195 km antreten konnte.
Am Anfang war es relativ kühl, dadurch bekam ich leichte Magenprobleme und
musste eine kurze Toilettenpause einlegen. Ein gutes Debüt lief Fabienne
Amrhein (MTG Mannheim), die in 2:34:14 Elfte wurde.
40.000 US-Dollar für wohltätige Zwecke
Als Mitglied der Abbott World
Marathon Majors (AbbottWMM), der Vereinigung der sechs bedeutendsten Marathons
weltweit (Tokio, Boston, London, Berlin, Chicago, New York) spendete der BMW
BERLIN-MARATHON 40.000 US-Dollar für vier gemeinnützige Organisationen in
Berlin: Je 10.000 US-Dollar gingen so an die Rheumaliga-Berlin, die
Kinderreitschule Berlin, Die Arche sowie an Pfeffersport, die je einen
Marathon-Sieger (Lauf und Rennrollstuhl-Rennen) als Charity-Paten zugeordnet
erhielten.
Mit insgesamt 240.000 US-Dollar, verteilt auf die sechs AbbottWMM-Marathons,
unterstützt Abbott auf diese Weise Charity-Organisationen in den
AbbottWMM-Mitglieds-Städten.
Ergebnisse, Männer:
Eliud Kipchoge KEN 2:03:32
Guye Adola ETH 2:03:46
Mosinet Geremew ETH 2:06:12
Felix Kandie KEN 2:06:13
Vincent Kipruto KEN 2:06:14
Yuta Shitara JPN 2:09:03
Hiroaki Sano JPN 2:11:24
Ryan Vail USA 2:12:40
Frauen:
Gladys Cherono KEN 2:20:23
Ruti Aga ETH 2:20:41
Valary Aiyabei KEN 2:20:53
Helen Tola ETH 2:22:51
Anna Hahner GER 2:28:32
Catherine Bertone ITA 2:28:34
Sonia Samuels GBR 2:29:34
Azucena Diaz ESP 2:30:31
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Autor und Copyright: Thomas Steffens für Laufen-in-Koeln
Fotos: SCC EVENTS/Jiro Mochizuki
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