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Frankfurt-Marathon: Zwischen Vaterfreuden und Marathonvorfreude |
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Arne Gabius geht als frischgebackener Vater an den Start des Mainova
Frankfurt Marathons / Olympiasiegerin Vivian Cheruiyot muss sich gegen starke
Konkurrenz behaupten / Spannendes Männer-Rennen erwartet / Kampf um den
Deutschen Meistertitel spornt Katharina Heinig und Fate Tola an
Olympiasiegerin Vivian Cheruiyot, Jungvater Arne Gabius, die Top 2 des
Vorjahres-Rennens bei den Männern, die vierfache Mutter Sara Hall, weitere
Läuferinnen und Läufer mit Weltklassefähigkeiten und dazu die Jagd nach den
Deutschen Meistertiteln: Der 36. Mainova Frankfurt Marathon verspricht nicht nur
in sportlicher Hinsicht einen außergewöhnlichen Renntag.
Der Laufklassiker am Main wird
wieder rund 25.500 Teilnehmer in allen Wettbewerben des Wochenendes bewegen,
davon mehr als 14.000 Läufer, die über die volle 42,195-Kilometer-Distanz gehen.
Fest steht, dass wir wieder Weltklasse-Sport auf Frankfurts Straßen erleben
werden. Unser schneller Kurs ist zudem wie gemacht für viele neue persönliche
Bestzeiten auch bei den Breitensportlern. Spannende Rennen bei den Männern wie
bei den Frauen sind garantiert, sagte Renndirektor Jo Schindler.
Die Vorzeichen stehen gut für
viele packende Entscheidungen. Ein sportlich interessantes Rennen und einen
Streckenrekord bei den Frauen, erhofft sich der Sportliche Leiter Christoph
Kopp. Dr. Constantin Alsheimer, Vorstandsvorsitzender von Titelsponsor Mainova,
bezeichnet den ältesten deutschen Stadtmarathon als Flaggschiff unseres
Sportsponsorings und freut sich auf eine großartige Veranstaltung in jeder
Hinsicht. Auch bei der Stadt Frankfurt blickt man erwartungsfroh auf das
Rennwochenende. Der Marathon ist traditionell auch ein Volksfest. Die Stadt ist
auf den Beinen und das ist großartig, sagt Sportdezernent Markus Frank.
Mit Vivian Cheruiyot ist ein
Superstar der Szene am Start. Die 34-jährige Kenianerin wurde zur Weltsportlerin
des Jahres 2011 gewählt (Laureus Award). Bei der WM im südkoreanischen Daegu
hatte sie 2011 sowohl die 5.000 als auch die 10.000 Meter gewonnen. Die
insgesamt fünfmalige Weltmeisterin krönte ihre Bahn-Karriere in Rio 2016 mit dem
Olympiasieg über 5.000 Meter. Die erfolgreichste Läuferin und erste
Olympiasiegerin, die je auf der Startliste des Mainova Frankfurt Marathon stand,
kommt mit einer Bestzeit von 2:23:50 Stunden.
Ich werde hart laufen und will
meine Bestzeit steigern, kündigt sie an. Geplante Durchgangszeit für die erste
Hälfte ist 70 Minuten, die Endzeit soll um 2:20 Stunden liegen. Damit geht es
ganz klar in Richtung Streckenrekord von 2:21:01 Stunden, der vor fünf Jahren
von der Äthiopierin Meselech Melkamu aufgestellt wurde. Eine Prämie in Höhe von
30.000 Euro sind von der Messe Frankfurt für eine neue Bestmarke ausgelobt
worden. Ich erwarte, dass wir diesen Bonus auch abrufen werden. Ein neuer
Streckenrekord bei den Frauen ist das Ziel, sagte Kopp.
Dass Vivian Cheruiyot als
Siegerin jubeln wird, ist alles andere als ausgemacht. Gleich fünf Athletinnen
stehen auf der Startliste, die bereits schneller als die Olympiasiegerin
gelaufen sind, die im Frühjahr in London ihr Marathondebüt gab. Die Äthiopierin
Feyese Tadese ist mit 2:20:27 Stunden die Schnellste des Feldes. Ich werde mich
der ersten Gruppe anschließen und an die Tempovorgabe halten. Athleten gehen ins
Rennen, um zu gewinnen. Und das will ich auch, sagt sie.
Realistisch gesehen geht es für
die Amerikanerin Sara Hall nicht um den Sieg auf dem roten Teppich der
Festhalle, wenngleich sie sich mit einer angestrebten Zeit von 2:25 Stunden im
Spitzenfeld weit vorne platzieren kann. Außergewöhnlich ist ihre Geschichte: Vor
zwei Jahren haben sie und ihr Mann, der einstige Weltklasseläufer Ryan Hall,
vier Schwestern aus einem äthiopischen Waisenhaus adoptiert. Die Kinder sind
heute zwischen sieben und 17 Jahre alt. In diesem Sommer trainierten sie wieder
über zwei Monate lang in Äthiopien. Meine Lebenseinstellung hat sich dort
verändert. Es macht einen extrem demütig, wenn man sieht, wie 60.000 Kinder in
Addis Abeba auf den Straßen leben und kein Zuhause haben, erzählt Sara Hall.
Sportlich will Sara Hall am Sonntag ihre Bestzeit von 2:28:36 Stunden, die sie
beim Tokio Marathon erzielt hat, deutlich verbessern.
Das Männerrennen bringt mit den
Kenianern Mark Korir und Martin Kosgey eine Neuauflage des packenden Duells um
den Sieg aus dem Vorjahr. Titelverteidiger Korir glaubt, deutlich schneller
laufen zu können, als bei seinem in 2:06:48. Sogar eine 2:04er-Zeit hält er für
möglich. Als Einziger des Feldes hat Getu Feleke bereits eine solche Spitzenzeit
erreicht. 2:04:50 erzielte der Äthiopier in Rotterdam 2012. Dazu lief er
hochklassige Streckenrekorde in Amsterdam 2010 (2:05:44) und Wien 2014
(2:05:41). Wenn Feleke am Sonntag in Bestform agiert, wird er nur schwer zu
schlagen sein.
Für den deutschen Rekordhalter
Arne Gabius hat sich ein freudiges privates Ereignisses noch kurz vor den
Mainova Frankfurt Marathon geschoben. Am Donnerstagabend brachte seine Frau Anne
im heimischen Stuttgart das erste Kind des Paares gesund zur Welt. Frederik
Bosse Gabius wird diese Geschichte später sicher häufig erzählt bekommen. Sein
Vater meldete sich zunächst per Videobotschaft: Er werde selbstverständlich zum
Rennen kommen, wenn auch die Anreise später als geplant erfolgen wird, sagte
Arne Gabius.
Arne kann jetzt befreit
auflaufen, da bin ich zuversichtlich, sagte Veranstalter Jo Schindler zu der
ungewöhnlichen Konstellation aus Vaterfreuden und Marathonvorfreude. Gabius will
nach einer Phase mit vielen verletzungsbedingten Rückschlägen bei seinem
Comeback in Frankfurt wieder in Richtung seines deutschen Rekordes von 2:08:32
Stunden laufen. In den vergangenen Monaten zeigte seine Formkurve für Frankfurt
stark nach oben.
Die Entscheidungen um die
Deutschen Meisterschaften bringt zusätzliche Spannung ins Rennen. Während bei
den Männern mit Arne Gabius ein klarer Titelfavorit startet, sind bei den Frauen
mit den WM-Teilnehmerinnen Fate Tola und Katharina Heinig zumindest zwei
Läuferinnen mit Spitzenleistungen zu erwarten. Fate Tola erreichte im
vergangenen Jahr in 2:25:42 Stunden sensationell den zweiten Platz. Katharina
Heinig steigerte sich vor einem Jahr in Berlin auf 2:28:34 Stunden und wird
erstmals in ihrer Heimatstadt Frankfurt über 42,195 Kilometer laufen. Die
EM-Norm für Berlin 2018 ist das Ziel, und ich möchte unter 2:30 Stunden laufen,
so Heinig. Tola hingegen sagt: Ich laufe, was ich kann, dann ergibt sich
alles. Für die erste Streckenhälfte hat sie eine Durchgangszeit von 1:13
Stunden geplant.
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Gete feleke
führt die Frankfurter Starterliste an |
Äthiopier mit starker Bestzeit von 2:04:50 schnellster Mann im Feld des
Mainova Frankfurt Marathon / Arne Gabius hält neuerlichen deutschen Rekord für
möglich / Spannende Rennen auf Weltklasse-Niveau bei den Männern und Frauen sind
garantiert
Ausgewählte Topathleten mit ihren persönlichen Bestzeiten:
Männer
Getu Feleke |
ETH |
2:04:50 |
Mark Korir |
KEN |
2:05:49 |
Martin Kosgey |
KEN |
2:07:22 |
Shure Kitata
Tola |
ETH |
2:07:28 |
Kelkile
Gezahegn |
ETH |
2:07:29 |
Henryk Szost |
POL |
2:07:39 |
Arne Gabius |
GER |
2:08:33 |
Mark
Lokwanamoi |
KEN |
2:08:39 |
Afewerk Mesfin |
ETH |
2:09:49 |
Raymond
Chemungor |
KEN |
2:10:06 |
Jared Shegumo |
POL |
2:10:34 |
Abdelhadi El
Hachimi |
BEL |
2:10:35 |
William Ngelel |
KEN |
2:10:50 |
Artur
Kozlowski |
POL |
2:10:58 |
Frauen:
Feyse Tadese |
ETH |
2:20:27 |
Yebrgual
Melese |
ETH |
2:22:51 |
Merima
Mohammed |
BRN |
2:23:06 |
Guteni Shone |
ETH |
2:23:32 |
Abebech
Afework |
ETH |
2:23:33 |
Vivian
Cheruiyot |
KEN |
2:23:50 |
Meskerem
Assefa |
ETH |
2:24:18 |
Fate Tola |
GER |
2:25:14 |
Sara Hall |
USA |
2:28:26 |
Katharina
Heinig |
GER |
2:28:34 |
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Autor und Copyright: Alex Westhoff für Laufen-in-Koeln.de
Fotos: Mainova Frankfurt Marathon
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