|
|
|
|
|
Gabius glänzt bei Comeback, Heinig strahlende Deutsche Meisterin |
|
|
Gabius
glänzt bei Comeback |
Gabius glänzt bei Comeback, Heinig strahlende Deutsche Meisterin
Trotz windigen Wetters
liefert der Mainova Frankfurt Marathon Spitzenresultate / Äthiopischer
Dreifachsieg bei den Männern mit 2:05er-Siegerzeit / Olympiasiegerin Vivian
Cheruiyot gewinnt das Frauenrennen
Ein beeindruckendes Comeback
von Arne Gabius in unter 2:10 Stunden; die sechstbeste Siegerzeit des Jahres
2017; eine Olympiasiegerin triumphiert in der Festhalle und Lokalmatadorin
Katharina Heinig glänzt bei ihrem Heimspiel als Deutsche Meisterin: Der Mainova
Frankfurt Marathon hat sowohl international als auch aus deutscher Sicht wieder
Spitzenresultate geliefert.
Der Äthiopier Shura Kitata Tola
und die Kenianerin Vivian Cheruiyot haben die 36. Ausgabe des Laufklassikers am
Main gewonnen. Der deutsche Lauf-Star Arne Gabius blieb bei seinem starken
Rennen mit 2:09:59 Stunden als Sechster haarscharf unter 2:10. Kitata lief bei
schwierigen Bedingungen mit starkem Wind hochklassige 2:05:50 und führte vor
seinen Landsleuten Kelkile Gezahegn Woldaregay (2:06:56) und Getu Feleke
(2:07:46) einen äthiopischen Dreifachsieg an. Ich habe von Beginn an erwartet,
dass ich gewinne. Sicher war ich mir dann nach 30 Kilometern, als wir uns mit
einer Dreiergruppe absetzen konnten. Ich habe gehofft, dass ich schneller laufen
kann, aber das Wetter war nicht so einfach, sagte der 21 Jahre junge
Überraschungssieger.
Die Vorentscheidung im
Männerrennen fiel bei Kilometer 30. Das äthiopische Trio Getu Feleke, Kelkile
Gezahegn Woldaregay und Shura Kitata Tola setzte sich aus einer fünfköpfigen
Spitzengruppe ab. Zunächst forcierte Feleke das Tempo. Bei Kilometer 37
attackierte jedoch Shura Kitata Tola und ließ seinen Landsleuten auf dem Weg in
die vor Begeisterung brodelnde Festhalle keine Chance mehr. Bester Europäer war
überraschend der britische Debütant Dewi Griffiths. Der Waliser lief als Fünfter
2:09:49 und erreichte die zweitbeste Zeit eines europäischen Läufers in diesem
Jahr.
Alle Wettbewerbe
zusammengerechnet verzeichneten die Veranstalter 26.482 Meldungen aus 108
Nationen, davon 14.513 Läufer über die 42,195-Kilometer-Distanz. Die Bedingungen
waren für die Läufer besser als befürchtet, durch den starken Wind aber sehr
herausfordernd. Letztlich habe ich mit meinem Optimismus Recht behalten und es
gab recht vernünftige Rennbedingungen, das zeigen auch die Ergebnisse mit vielen
hochklassigen Zeiten, sagte Veranstalter Jo Schindler. Es war toll, mit
welcher Begeisterung die Läufer das Ziel erreichten.
Auch der Sportliche Leiter
Christoph Kopp zog ein positives Resümee: Sportlich ist alles gut gegangen,
auch wenn nicht alle Träume von Einzelnen in Erfüllung sind. Ich wusste, dass
das Potenzial für starke Leistungen da ist. Wir konnten aufgrund der
Wetterbedingungen aber nicht davon ausgehen, dass diese Fähigkeiten auch
umgesetzt werden. Der Sieger Shura Kitata Tola erzielte trotz schwieriger
Bedingungen mit 2:05:50 Stunden die weltweit sechstbeste Marathon-Siegerzeit in
diesem Jahr und schob sich an Position elf der Weltjahresbestenliste. Mit acht
Läuferinnen unter 2:30 Stunden gab es eine bemerkenswerte Leistungsdichte im
Frauenfeld. Dazu setzten sich europäische Läufer stark in Szene. Zusätzlich zum
Briten Griffiths und zu Arne Gabius brachte der Pole Henryk Szost mit 2:10:09
eine beachtliche Leistung.
Mit großer Begeisterung erlebte
Dr. Constantin Alsheimer, Vorstandsvorsitzender von Titelsponsor Mainova, den
Frankfurter Marathontag: Da war sehr viel Leidenschaft im Spiel und die
Veranstaltung war perfekt organisiert. Es war ein großartiges Rennen mit
emotionalen Momenten auch für die Zuschauer, das war fantastisch.
Drei Marathonstarts in
Frankfurt, dreimal mit der von Christoph Kopp vergebenen Glücksnummer 7 und
dreimal unter 2:10 Stunden: Frankfurt erwies sich für den deutschen Rekordhalter
Arne Gabius einmal mehr als ideales Pflaster. Es war richtig hart im Gegenwind,
und ich bekam im letzten Teil Probleme mit meiner linken Oberschenkelrückseite.
Aber ich bin volles Risiko gegangen, um die Zeit von unter 2:10 noch zu
erreichen, sagte Gabius, der eine deutsche Jahresbestzeit lief. Mit seinen
2:09:59 schob er sich an dritte Stelle der europäischen Jahresbestenliste.
Ich bin sehr erleichtert, dass
es noch für unter 2:10 gereicht hat. Der schwierige Part war zwischen Kilometer
20 und 30. Ich habe aber nie ans Aufgeben gedacht. Die Geburt meines Sohnes war
motivierend, aber während des Rennens war ich so fokussiert, ich habe nicht
ständig dran gedacht. Jetzt werde ich die Zeit genießen. Meine Oberschenkel
spüre ich sehr, aber in den nächsten Wochen brauche ich ohnehin nur meine Hände
zum Windeln wechseln, so Gabius, der drei Tage vor dem Lauf zum ersten Mal
Vater geworden ist.
Die 5.000-Meter-Olympiasiegerin
Vivian Cheruiyot lief in ihrem zweiten Marathon eine persönliche Bestzeit von
2:23:35. Lange Zeit lag sie auf Streckenrekordkurs von 2:21:01, doch im starken
Wind konnte auch sie das Tempo nicht durchhalten. Hier zu gewinnen gibt mir
Selbstvertrauen. Es war sehr windig. Ich bin couragiert gelaufen und dachte,
dass ich 2:20 erreichen kann. Aber ich bin zufrieden mit der Zeit. Ich bin noch
neu im Marathon und werde mich weiter verbessern.
Zweite wurde Yebrgual Melese in
2:24:30 vor ihrer äthiopischen Landsfrau Meskerem Assefa, die nach 2:24:38 im
Ziel in der Festhalle war. Die beiden konnten am Ende den Rückstand auf die
Siegerin Cheruiyot noch deutlich verkürzen. Als Fünfte jubelte die
US-Amerikanerin Sara Hall über eine persönliche Bestzeit von 2:27:21.
Während Arne Gabius sich
erwartungsgemäß den deutschen Meistertitel sicherte, gab es bei den Frauen eine
Überraschung: Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt) überholte in der
Schlussphase die Titelverteidigerin Fate Tola (LG Braunschweig) und war als
Achte und beste Europäerin in 2:29:29 im Ziel. Tola folgte unmittelbar dahinter
als Neunte mit 2:30:12. Beide blieben damit klar unter der Norm für die
Europameisterschaften in Berlin 2018 von 2:32:00 Stunden.
Katharina Heinig brachte mit
einem packenden Finish die Festhalle zum Kochen. Es war ein Hammerrennen und
hinten raus wirklich hart. In der Stadt war eine klasse Stimmung, der Einlauf in
die Festhalle ist Wahnsinn. Es war ein Sieg für die ganze Stadt. Als Deutsche
Meisterin bin ich sicher nächstes Jahr bei der EM in Berlin dabei, sagte die
Frankfurterin strahlend.
Fate Tola, die Zweite der
deutschen Meisterschaften, sagte: Ich bin rundherum zufrieden. Ich bin während
des Rennens müde geworden, daher konnte ich das Tempo nicht halten. Der Wind war
sehr stark, da hatte ich keine Kraft mehr. Aber trotzdem bin ich zufrieden, ich
bin Zweite bei der Deutsche Meisterschaft und habe die Norm für die EM, alles
okay. Mit den Marathon-Debütantinnen Laura Hottenrott in 2:34:43 und Franziska
Reng in 2:34:57 haben zusätzlich zwei deutsche Läuferinnen das Team-Limit für
die EM von 2:35:00 Stunden unterboten.
Ergebnisse, Männer:
1. Shura Kitata
Tola ETH 2:05:50
2. Kelkile Gezahegn ETH 2:06:56
3. Getu Feleke ETH 2:07:46
4. Martin Kosgey KEN 2:09:39
5. Dewi Griffiths GBR 2:09:49
6. Arne Gabius GER 2:09:59
7. Henryk Szost POL 2:10:09
8. Scott Smith USA 2:12:21
9. Scott Fauble USA 2:12:35
10. Mark Korir KEN 2:12:37
Frauen:
1. Vivian
Cheruiyot KEN 2:23:35
2. Yebrgual Melese ETH 2:24:30
3. Meskerem Assefa ETH 2:24:38
4. Abebech Afework ETH 2:26:45
5. Sara Hall USA
2:27:21
6. Merima Mohammed BRN 2:27:49
7. Sylvia Medugu KEN 2:29:09
8. Katharina Heinig GER 2:29:29
9. Fate Tola GER
2:30:12
10. Anna Incerti ITA 2:32:11
__________________________________
Autor und Copyright: Alex Westhoff für Laufen-in-Koeln
Foto: Mainova Frankfurt Marathon
|
|
|
|
|
|