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Triathleten: Intensiver Ausdauersport kann Männerherzen schädigen |
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Triathlonveranstaltung in Köln |
UKE-Studie mit
Triathleten: Intensiver Ausdauersport kann Männerherzen schädigen
Athleten, aufgepasst: Zu
intensiver Sport kann ungesund sein! Wie eine Forschergruppe des
Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) im Wissenschaftsmagazin JACC:
Cardiovascular Imaging berichtet, riskieren männliche Triathleten möglicherweise
ihre Herzgesundheit, wenn sie sich im Wettkampf zu stark belasten. Bei
weiblichen Triathleten konnten die Forscher derartige negative Effekte nicht
feststellen.
Wir haben Hinweise, dass die
ausschließlich bei männlichen Studienteilnehmern beobachteten Vernarbungen des
Herzmuskels mit dem Wettkampfpensum zu tun haben. Je größer die Belastung, je
länger die im Wettkampf absolvierten Distanzen, desto höher die
Wahrscheinlichkeit für Schädigungen des Herzmuskels, erklärt der Leiter der
Arbeitsgruppe, Prof. Dr. Gunnar Lund von der Klinik und Poliklinik für
Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin des UKE. Es
gibt wahrscheinlich eine persönliche Belastungsgrenze. Wird sie überschritten,
kann das Herz Schaden nehmen.
Augenscheinlich gesunde Sportler mit Vernarbungen am Herzmuskel
Im Rahmen einer
wissenschaftlichen Studie untersuchte das UKE-Team 54 männliche und 29 weibliche
Triathleten allesamt ambitionierte und gesunde Freizeitsportler, die
mindestens zehn Stunden in der Woche trainieren und durchschnittlich 43 Jahre
(plus/minus zehn Jahre) alt sind. Die Mediziner untersuchten die Triathleten
nach Gabe von Kontrastmittel mit der Kardio-Magnetresonanztomografie (MRT). Das
Ergebnis: Kontrastmittelansammlungen fanden sich im Muskel der linken Herzkammer
bei zehn männlichen Teilnehmern, die zuvor längere Strecken schwimmend und/oder
auf dem Fahrrad bewältigt hatten. Das Kontrastmittel zeigt Vernarbungen des
Herzmuskels an, so genannte myokardiale Fibrosen, die mit dem Auftreten von
lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen assoziiert sein können, erklärt Prof.
Lund.
Eine bestehende und zuvor nicht
erkannte Herzmuskelentzündung kann eine mögliche Ursache für die festgestellten
Vernarbungen sein: In der Normalbevölkerung kommt eine Herzmuskelentzündung mit
einer Häufigkeit von drei bis vier Prozent vor. Bei unseren männlichen
Studienteilnehmern sind dagegen 17 Prozent betroffen, so dass noch andere
Ursachen vorliegen müssen. Denkbar ist eine Überlastung des Herzens durch zu
viel Sport an der Leistungsgrenze. Die Betroffenen hatten eine erhöhte
Herzmuskelmasse und zum Teil einen zu hohen Blutdruck unter Belastung, was
möglicherweise die Herzmuskelschädigung begünstigt hat. Prof. Lund: Ähnlich
einem schlecht eingestellten Motor, der dauerhaft auf zu hohen Touren läuft,
kann sich so das Herz auf Dauer selbst schädigen. Außerdem könnte das männliche
Hormon Testosteron noch eine Rolle spielen. Das würde erklären, warum wir bei
Frauen keine fibrotischen Veränderungen des Herzmuskels gefunden haben. Aber
vielleicht sind Frauen auch aus einem anderen Grund von Natur aus besser
geschützt oder sie sind einfach cleverer und verausgaben sich nicht so sehr
wie die Männer.
Freizeitsportler müssen sich
dem Arzt zufolge aber keine Sorgen machen: Auf einem moderaten Niveau ist Sport
zweifellos gesund und lebensverlängernd. Wer sich stark bis sehr stark
belastet, sollte sich jedoch mindestens einmal das Herz untersuchen lassen, so
Prof. Lund. Am besten mit einem Kardio-MRT wie wir es eingesetzt haben. Das ist
die einzige Technik, mit der man die Vernarbungen der Herzmuskulatur bei
Sportlern nachweisen kann. Eine Ultraschalluntersuchung oder ein EKG genügen
dafür nicht.
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Literatur: Tahir, E. et al Myocardial Fibrosis in Competitive Triathletes Detected by
Contrast-Enhanced CMR Correlates With Exercise-Induced Hypertension and
Competition History. JACC: Cardiovascular Imag-ing, 2017. DOI:
10.1016/j.jcmg.2017.09.016 |
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Autor und Copyright: Saskia Lemm Unternehmenskommunikation Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Foto: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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