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Beim Metro-Marathon verlaufen und trotzdem gewonnen |
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Ausschnitt
aus dem Streckenplan (Quelle: Handout Metro-Marathon) |
Beim Metro-Marathon verlaufen und trotzdem gewonnen
"Beim Metro-Marathon hat sich die Spitze verlaufen", verbreitete die Presse am
Sonntagmittag in den Medien. Viele fragen sich nun, "Wie kann denn so etwas
passieren?". Der Marathon in Düsseldorf ist nicht die erste Veranstaltung und
wird auch nicht die letzte Veranstaltung sein, der so etwas passierte. Die
Gründe hierfür sind unterschiedlichster Natur, wobei der Hauptgrund meist eine
unzureichende Absperrung ist.
Was in Düsseldorf zum
"Verlaufen" führte, muss noch genau untersucht werden. Fakt ist, dass die
gesamte Strecke zuverlässig und eindeutig abgesperrt war. Ersten Theorien nach
haben sich mehrere Einsatzfahrzeuge zwischen Klever Straße und Jülicher Straße
während eines Notfalleinsatzes den Weg freigemacht und im Eifer des Gefechts
wurde die Absperrung nicht wieder richtig hergestellt.
Der genaue Hergang verlief dann
wie folgt: Die beiden Kenianer Gilbert Kollum Yegon und Richard Kiplimo Mutai
liefen mit weitem Abstand an der Spitze. Kurz vor Kilometer 8 trafen sie am Ende
der Klever Straße auf auf eine Kreuzung. Hier hätten sie eigentlich links in die Roßstraße abbiegen
müssen. Aufgrund der Lücke in der Absperrung fuhren die Begleitfahrzeuge jedoch
geradeaus weiter, auf die Jülicher Straße. Die Fahrer achteten hierbei nicht auf
den korrekten Streckenverlauf, verließen sich auf die Streckenführung und waren
viel mehr mit der Sicherheit beschäftigt, dass die Strecke frei ist. Der Irrtum
fiel anfangs nicht auf, da man sich dort auf einen anderem Laufabschnitt befand
und der dortigen Streckenführung folgte. Dort lief man aus der verkehrten
Richtung über die Messmatte von Kilometer 10, was bei den beiden Kenianern für
falsche Zwischenzeiten sorgte. Dann näherte man sich einer Verpflegungsstelle
und wunderte sich: "Warum ist die links und nicht wie alle anderen
Verpflegungsstellen rechts?" Fast im gleichen Augenblick sah man in der Ferne
die Verfolgergruppe auf sich zulaufen ...
Alle Beteiligten reagierten
blitzschnell, die beiden Kenianer kehrten wieder um. Während in so einem Fall
sicherlich der ein oder andere Spitzenläufer frustriert aufgegeben hätte, liefen
die zwei Kenianer Gilbert Kollum Yegon und Richard Kiplimo Mutai jedoch weiter.
Dadurch dass sie umkehrten, führte nun erstmal die Verfolgergruppe. Der Einsatz
von Gilbert Kollum Yegon und Richard Kiplimo Mutai zahlte sich am Ende aus, sie
waren so stark, dass sie die an die Spitze geratene Verfolgergruppe wieder
einholten und gewannen.
Laut Regelwerk des
Leichtathletikverband dürften die
Rennen der zwei Kenianer nicht anerkannt werden - zum einen haben sie die
Strecke verlassen, zum anderen kann ihre Leistung nicht mit der Leistung der
anderen Teilnehmer verglichen werden. Das letzte Wort haben hier jedoch die
Kampfrichter, die sich zum Zeitpunkt dieses Artikel noch berieten - immerhin
haben sie nicht abgekürzt und sind sogar mehr gelaufen. Fakt ist auf jeden Fall,
dass diese Ergebnisse nicht in den Bestenlisten anerkannt werden können. Rein
moralisch wird es aber sicherlich zwei Sieger mit Preisgeldern geben, also dem gesamtschnellsten Gilbert Kollum Yegon und Tom Gröschel (3. Platz), der die Strecke als Schnellster korrekt lief.
NACHTRAG (30.04.2018, 15:16 Uhr):
Das Kampfgericht beim METRO Marathon Düsseldorf 2018 und der Deutsche
Leichtathletik Verband (DLV) haben keine Änderung an der Wertung des METRO
Marathon Düsseldorf 2018 vorgenommen. Damit ist Gilbert Kollum Yegon (Kenia)
mit 2:13:55 Stunden Laufzeit offiziell Sieger, sein Landsmann Richard Kiplimo
Mutai (2:14:08 Stdn.) Zweiter und Tom Gröschel (TC FIKO Rostock) Dritter.
Gröschel wurde mit einer Zeit von 2:15:20 Stunden nach der 42,195 Kilometer
Distanz auch Deutscher Marathonmeister 2018, denn im Rahmen des METRO Marathon
Düsseldorf wurden die Deutschen Marathonmeister 2018 ermittelt.
Aufgrund einer fehlerhaften Streckenabsperrung bei Kilometer acht wurde die
führende Gruppe falsch geleitet und musste einen Umweg von ca. einem Kilometer
machen. Der Umweg betraf aber nur Yegon und Mutai und die beiden Kenianer kamen
am Ende dennoch als Erste ins Ziel. Weil sie aber die Strecke nie verlassen
haben, sondern lediglich eine Zeitlang in die falsche Richtung liefen, dann
umdrehten und somit auf eine Gesamt- Laufdistanz von 43 Kilometer kamen, gab es
keine Einsprüche gegen die Reihenfolge beim Zieleinlauf.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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