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Beim Metro-Marathon verlaufen und trotzdem gewonnen
 
 
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30.04.2018  

 
 

Ausschnitt aus dem Streckenplan (Quelle: Handout Metro-Marathon)

 
Beim Metro-Marathon verlaufen und trotzdem gewonnen
 
"Beim Metro-Marathon hat sich die Spitze verlaufen", verbreitete die Presse am Sonntagmittag in den Medien. Viele fragen sich nun, "Wie kann denn so etwas passieren?". Der Marathon in Düsseldorf ist nicht die erste Veranstaltung und wird auch nicht die letzte Veranstaltung sein, der so etwas passierte. Die Gründe hierfür sind unterschiedlichster Natur, wobei der Hauptgrund meist eine unzureichende Absperrung ist.
 
Was in Düsseldorf zum "Verlaufen" führte, muss noch genau untersucht werden. Fakt ist, dass die gesamte Strecke zuverlässig und eindeutig abgesperrt war. Ersten Theorien nach haben sich mehrere Einsatzfahrzeuge zwischen Klever Straße und Jülicher Straße während eines Notfalleinsatzes den Weg freigemacht und im Eifer des Gefechts wurde die Absperrung nicht wieder richtig hergestellt.
 
Der genaue Hergang verlief dann wie folgt: Die beiden Kenianer Gilbert Kollum Yegon und Richard Kiplimo Mutai liefen mit weitem Abstand an der Spitze. Kurz vor Kilometer 8 trafen sie am Ende der Klever Straße auf auf eine Kreuzung. Hier hätten sie eigentlich links in die Roßstraße abbiegen müssen. Aufgrund der Lücke in der Absperrung fuhren die Begleitfahrzeuge jedoch geradeaus weiter, auf die Jülicher Straße. Die Fahrer achteten hierbei nicht auf den korrekten Streckenverlauf, verließen sich auf die Streckenführung und waren viel mehr mit der Sicherheit beschäftigt, dass die Strecke frei ist. Der Irrtum fiel anfangs nicht auf, da man sich dort auf einen anderem Laufabschnitt befand und der dortigen Streckenführung folgte. Dort lief man aus der verkehrten Richtung über die Messmatte von Kilometer 10, was bei den beiden Kenianern für falsche Zwischenzeiten sorgte. Dann näherte man sich einer Verpflegungsstelle und wunderte sich: "Warum ist die links und nicht wie alle anderen Verpflegungsstellen rechts?" Fast im gleichen Augenblick sah man in der Ferne die Verfolgergruppe auf sich zulaufen ...
 
Alle Beteiligten reagierten blitzschnell, die beiden Kenianer kehrten wieder um. Während in so einem Fall sicherlich der ein oder andere Spitzenläufer frustriert aufgegeben hätte, liefen die zwei Kenianer Gilbert Kollum Yegon und Richard Kiplimo Mutai jedoch weiter. Dadurch dass sie umkehrten, führte nun erstmal die Verfolgergruppe. Der Einsatz von Gilbert Kollum Yegon und Richard Kiplimo Mutai zahlte sich am Ende aus, sie waren so stark, dass sie die an die Spitze geratene Verfolgergruppe wieder einholten und gewannen.
 
Laut Regelwerk des Leichtathletikverband dürften die Rennen der zwei Kenianer nicht anerkannt werden - zum einen haben sie die Strecke verlassen, zum anderen kann ihre Leistung nicht mit der Leistung der anderen Teilnehmer verglichen werden. Das letzte Wort haben hier jedoch die Kampfrichter, die sich zum Zeitpunkt dieses Artikel noch berieten - immerhin haben sie nicht abgekürzt und sind sogar mehr gelaufen. Fakt ist auf jeden Fall, dass diese Ergebnisse nicht in den Bestenlisten anerkannt werden können. Rein moralisch wird es aber sicherlich zwei Sieger mit Preisgeldern geben, also dem gesamtschnellsten Gilbert Kollum Yegon und Tom Gröschel (3. Platz), der die Strecke als Schnellster korrekt lief.


NACHTRAG (30.04.2018, 15:16 Uhr): Das Kampfgericht beim METRO Marathon Düsseldorf 2018 und der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) haben keine Änderung an der Wertung des METRO Marathon Düsseldorf 2018 vorgenommen. Damit ist Gilbert Kollum Yegon (Kenia) mit 2:13:55 Stunden Laufzeit offiziell Sieger, sein Landsmann Richard Kiplimo Mutai (2:14:08 Stdn.) Zweiter und Tom Gröschel (TC FIKO Rostock) Dritter. Gröschel wurde mit einer Zeit von 2:15:20 Stunden nach der 42,195 Kilometer Distanz auch Deutscher Marathonmeister 2018, denn im Rahmen des METRO Marathon Düsseldorf wurden die Deutschen Marathonmeister 2018 ermittelt.
 
Aufgrund einer fehlerhaften Streckenabsperrung bei Kilometer acht wurde die führende Gruppe falsch geleitet und musste einen Umweg von ca. einem Kilometer machen. Der Umweg betraf aber nur Yegon und Mutai und die beiden Kenianer kamen am Ende dennoch als Erste ins Ziel. Weil sie aber die Strecke nie verlassen haben, sondern lediglich eine Zeitlang in die falsche Richtung liefen, dann umdrehten und somit auf eine Gesamt- Laufdistanz von 43 Kilometer kamen, gab es keine Einsprüche gegen die Reihenfolge beim Zieleinlauf.



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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