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Eliud Kipchoge pulverisiert Weltrekord, Gladys Cherono läuft Streckenrekord |
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Eliud Kipchoge krönte den 45. BMW BERLIN-MARATHON mit einem famosen Weltrekord
von 2:01:39 Stunden. Der 33-jährige Kenianer lief vom Start weg sein eigenes
Tempo und führte durchweg. Im Ziel hatte er den alten Weltrekord seines
Landsmannes Dennis Kimetto, der vor vier Jahren in Berlin 2:02:57 gelaufen war,
um 1:18 Minuten verbessert. Dies ist die größte Steigerung des
Männer-Weltrekordes im Marathon seit über 50 Jahren. 1967 war Derek Clayton
(Australien) in Fukuoka 2:09:36 gelaufen und hatte die damalige Bestmarke um
knapp zweieinhalb Minuten unterboten. Es war bereits der elfte Weltrekord in der
Geschichte des BMW BERLIN-MARATHON.
Bei sehr guten
Wetterbedingungen wurde der Kenianer Amos Kipruto Zweiter in 2:06:23. Als
Dritter folgte sein Landsmann Wilson Kipsang mit 2:06:48. Rang vier belegte der
Japaner Shogo Nakamura in 2:08:16.
Ein einmaliges Resultat gab es
auch bei den Frauen. Etwas überraschend setzte sich Titelverteidigerin Gladys
Cherono mit einem Streckenrekord von 2:18:11 Stunden durch und erzielte damit
auch eine Jahresweltbestzeit. Cherono, die bereits zum dritten Mal den BMW
BERLIN-MARATHON gewann, wurde zur viertschnellsten Läuferin aller Zeiten. Zum
ersten Mal in der Geschichte des Marathonlaufes gab es drei Frauenzeiten unter
2:19 Stunden. Zweite wurde Ruti Aga in 2:18:34, Rang drei belegte die im Vorfeld
favorisierte Tirunesh Dibaba (beide Äthiopien) mit 2:18:55.
Gemessen an den beiden
Siegzeiten war der 45. BMW BERLIN-MARATHON das schnellste Rennen über die 42,195
km aller Zeiten. Kipchoge und Cherono liefen zusammengerechnet 4:21:08 Stunden..
Der bisher schnellste Marathon war in dieser Hinsicht London in diesem Frühjahr
mit 4:22:48.
In Berlin waren am Sonntag
keine deutschen Topläufer am Start. Als schnellster nationaler Läufer platzierte
sich Valentin Harwardt (VfL Wolfsburg) auf Rang 26. Beste Frau war Anke Esser
(Ostbevern) auf Platz 39. Sie war nach einem zu schnellen Beginn in der zweiten
Hälfte eingebrochen und kam nach 2:48:53 ins Ziel am Brandenburger Tor.
Der BMW BERLIN-MARATHON
registrierte eine Rekord-Finisherzahl von 40.775 Läufern aus 133 Nationen.
Mit diesem Triumph in Berlin
hat sich Eliud Kipchoge endgültig als bester Marathonläufer aller Zeiten
etabliert. Mit seinen drei Tempomachern lag der Kenianer von Beginn an in
Führung. Keiner der Konkurrenten konnte mit Kipchoge Schritt halten - und auch
seine Tempomacher bekamen Schwierigkeiten. Als der Olympiasieger die
Halbmarathonmarke in 61:06 Minuten passiert hatte, war nur noch ein ,Hase
übrig. Josphat Boit hielt mit Mühe bis zur 25-km-Marke durch. Im Gegensatz zu
den anderen Weltrekorden, die in Berlin zuletzt gelaufen wurden, musste Kipchoge
nun 17 Kilometer alleine laufen.
Doch der Ausnahmeläufer wurde
nach dem Ausscheiden des letzten Tempomachers nicht etwa langsamer sondern
schneller! Die zweite Hälfte rannte er in sensationellen 60:33 Minuten. Zum
Vergleich: der deutsche Halbmarathon-Rekord steht bei 60:34. Es war mein Ziel,
den Weltrekord deutlich zu unterbieten und ich war zuversichtlich vor dem
Rennen. Ich bin 2:04 und 2:03 gelaufen und heute nun 2:01 - wer weiß, was die
Zukunft bringt, sagte Eliud Kipchoge, der in Berlin 2015 und 2017 den
Weltrekord jeweils verpasst hatte, weil er Pech hatte. 2015 hatte er
Schuhprobleme, im vergangenen Jahr stoppte ihn der Regen. Trotzdem gewann er
beide Rennen und siegte somit heute zum dritten Mal beim BMW BERLIN-MARATHON.
Ich will auf jeden Fall nach Berlin zurückkommen. Berlin ist für mich - für
ewig, erklärte Eliud Kipchoge, der nun elf seiner zwölf Marathonläufe gewonnen
hat.
Wilson Kipsang, der in Berlin
2013 den Weltrekord gebrochen hat und damals Kipchoge besiegt hatte, zollte dem
neuen Weltrekordler höchstes Lob: Ich muss sagen, was Eliud heute geleistet
hat, ist unglaublich, sagte Kipsang, der selbst nicht den besten Tag erwischte.
Ich war in guter Form, aber das Tempo war heute zu schnell. Ich glaube, ich
kann immer noch 2:04 oder 2:05 laufen.
Im Rennen der Frauen lief
Tirunesh Dibaba von Beginn an nicht so schnell wie geplant. Dadurch bildete sich
eine größere Spitzengruppe, in der neben der Äthiopierin auch Gladys Cherono,
Ruti Aga, Helen Tola (Äthiopien) und Edna Kiplagat (Kenia) liefen. Mehrmals
hatte Tirunesh Dibaba - mit einer Bestzeit von 2:17:56 die Schnellste auf der
Startliste - Probleme, ihre Getränkeflasche zu erhalten. Später hatte sie auch
einen leichten Krampf. Nachdem Dibaba die Halbmarathonmarke in 69:03 Minuten
passiert hatte und zu diesem Zeitpunkt einen Vorsprung von sieben Sekunden
hatte, wurde sie kurz vor 25 km zunächst von Cherono und dann von Aga überholt.
Ich bin enttäuscht, ich dachte, ich würde schneller laufen können, sagte
Dibaba.
Alle drei -Cherono, Aga und
Dibaba - rannten ein Tempo, das in Berlin bisher noch keine Frau gelaufen war.
Und sie hielten bis ins Ziel durch, so dass es zu dem einmaligen Resultat mit
drei Läuferinnen unter 2:19 Stunden kam. Als ich angegriffen habe und Tirunesh
überholte, war ich zuversichtlich, dass ich gewinnen würde, sagte Gladys
Cherono, die einen 13 Jahre alten Streckenrekord brach: 2005 hatte die Japanerin
Mizuki Noguchi das Rennen in 2:19:12 gewonnen. Cherono schloss mit ihrem Sieg
auf zu den Rekordsiegerinnen des BMW BERLIN-MARATHON: Renata Kokowska (Polen),
die Berlinerin Uta Pippig, Aberu Kebede (Äthiopien) und die Kenianerin haben das
Rennen jeweils dreimal gewonnen.
Ergebnisse, Männer:
Eliud Kipchoge KEN 2:01:39
Amos Kipruto KEN 2:06:23
Wilson Kipsang KEN 2:06:48
Shogo Nakamura JPN 2:08:16
Zersenay Tadese ERI 2:08:46
Yuki Sato JPN 2:09:18
Okubay Tsegay ERI 2:09:56
Daisuke Uekado JPN 2:11:07
Wily Chanchanya PER 2:12:57
Bart Nunen NED 2:13:09
Frauen:
Gladys Cherono KEN 2:18:11
Ruti Aga ETH 2:18:34
Tirunesh Dibaba ETH 2:18:55
Edna Kiplagat KEN 2:21:18
Mizuki Matsuda JPN 2:22:23
Helen Tola ETH 2:22:48
Honami Maeda JPN 2:25:23
Carla Rocha POR 2:25:27
Miyuki Uehara JPN 2:25:46
Rei Ohara JPN 2:27:29
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Autor und Copyright: Thomas Steffens für Laufen-in-Koeln
Fotos: SCC EVENTS
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