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Vorschau auf Berlin-Marathon - Vorstellung Elite-Feld der Frauen |
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Starkes,
internationales Frauenfeld mit deutscher Beteiligung |
Starkes Frauen-Feld beim 46. BMW
BERLIN- MARATHON
Gladys Cherono vor historischem Sieg
Gladys Cherono will am Sonntag ein weiteres Stück Sport-Geschichte beim größten
und spektakulärsten deutschen Straßenlauf schreiben: Vor einem Jahr brach die
Kenianerin beim BMW BERLIN-MARATHON den 13 Jahre alten Streckenrekord, nun
könnte sie mit Triumph Nummer vier zur Rekord-Siegerin des Rennens werden. Auch
ihren eigenen Kursrekord von 2:18:11 Stunden hat Gladys Cherono im Visier.
Während an der Spitze mit Weltklassezeiten von unter 2:20 Stunden zu rechnen
ist, plant Melat Kejeta (Laufteam Kassel) mit einer sehr schnellen Zeit von
2:22. Dies wäre ein sensationelles Debüt für die aus Äthiopien stammende
Läuferin, die seit März für Deutschland startberechtigt ist. Die internationale
Olympia-Norm für die Spiele in Tokio 2020, die auf 2:29:30 Stunden festgesetzt
wurde, peilt währenddessen Anna Hahner (SCC EVENTS PRO TEAM) an.
Mit 46.983 Läufern verzeichnet
der 46. BMW BERLIN-MARATHON eine Rekord-Meldezahl. Wir konnten das Feld noch
einmal um 3.000 Läufer aufstocken und haben mit 150 Nationen auch in dieser
Hinsicht einen Rekord. Es werden wirklich Läufer aus aller Welt am Start sein,
erklärte Jürgen Lock, der Geschäftsführer des Veranstalters SCC EVENTS. Die
Marathonläufer starten am Sonntag ab 9.15 Uhr auf der Straße des 17. Juni, ab
8.50 Uhr beginnen die Handbiker und Rollstuhlfahrer ihre Wettkämpfe. Wir haben
sicherlich eines der stärksten Elitefelder unserer Veranstaltungsgeschichte am
Start, obwohl es ein paar Absagen gab, sagte Race-Direktor Mark Milde. Wir
müssen natürlich abwarten, wie das Wetter sich entwickelt. Aber ich hoffe, dass
wir am Sonntag den Streckenrekord der Frauen angreifen können. Gladys Cherono
will am Sonntag ihre lupenreine Berlin-Serie fortsetzen: Dreimal ging sie bisher
in der deutschen Hauptstadt an den Start, dreimal triumphierte sie dabei beim
BMW BERLIN-MARATHON. Damit steht sie jetzt in einer Reihe mit den Berliner
Rekord-Siegerinnen Renata Kokowska (Polen), Uta Pippig (Berlin) und Aberu Kebede
(Äthiopien), die das Rennen auch jeweils dreimal gewannen. Ich habe gut
trainiert und es ist mein Ziel, meinen Titel zu verteidigen, sagte Gladys
Cherono und fügte hinzu: Ich hoffe, dass ich auch eine persönliche Bestzeit
erreichen kann. Ihren persönlichen Rekord von 2:18:11 Stunden stellte sie im
vergangenen Jahr in Berlin auf. Gladys Cherono ist damit die sechstschnellste
Läuferin aller Zeiten.
Während die vermeintlich
stärkste Herausforderin von Gladys Cherono, ihre Landsfrau Vivian Cheruiyot,
aufgrund von Achillessehnenproblemen ausfällt, gibt es eine andere Läuferin im
Feld, die das Leistungsvermögen besitzt, die Titelverteidigerin herauszufordern:
Meseret Defar hat das Potenzial, Zeiten von deutlich unter 2:20 Stunden zu
laufen. Die zweimalige 5.000-m-Olympiasiegerin (2004 und 2012) aus Äthiopien
erreichte bisher eine Zeit von 2:23:33 Stunden. Ich hatte in den letzten Jahren
oft Verletzungen, aber jetzt konnte ich sehr gut trainieren. Ich habe mich
entschlossen in Berlin zu laufen, weil die Strecke hier so schnell ist, sagte
Meseret Defar, die am Sonntag auf eine deutliche Bestzeit hofft.
Ebenfalls zum Kreis der
Favoritinnen zählt Mare Dibaba - auch wenn die äthiopische
Marathon-Weltmeisterin von 2015 und Olympia-Dritte von 2016 zuletzt nicht in
Topform war. Mein Ziel ist es, in den Bereich meiner Bestzeit zu laufen,
erklärte Mare Dibaba, die das Kunststück schaffte, zweimal 2:19:52 Stunden zu
laufen. Neunmal wurden beim BMW BERLIN-MARATHON bisher Zeiten von unter 2:20
Stunden erzielt. Dazu zählte 2001 der erste Lauf einer Frau unter der
2:20-Barriere: Die Japanerin Naoko Takahashi rannte damals 2:19:46 Stunden. Die
Chancen stehen gut, dass es am Sonntag die zehnte Zeit unter 2:20 in Berlin
geben wird.
Überraschend kam die Aussage
von Melat Kejeta während der Pressekonferenz am heutigen Donnerstag, dass sie am
Sonntag eine Debüt-Zeit von 2:22 Stunden anpeilt. Damit würde sie auf Anhieb zur
drittschnellsten deutschen Marathonläuferin aller Zeiten werden. Schnellere
Zeiten erzielten lediglich die deutsche Rekordlerin Irina Mikitenko (2:19:19
Stunden) und Uta Pippig, die auf der allerdings nicht rekordkonformen Strecke in
Boston 1994 eine Zeit von 2:21:45 Stunden erreichte. Ich werde alles versuchen,
um eine sehr gute erste Bestzeit zu laufen. Mein Ziel sind 2:22 Stunden, sagte
Melat Kejeta, deren Halbmarathon-Bestzeit bei 68:41 Minuten steht. Für Anna
Hahner ist es bereits der fünfte Start beim BMW BERLIN-MARATHON. Dieses Mal ist
es für mich aber wie ein Heimspiel, erklärte Anna Hahner. Die 29-Jährige
startet seit Jahresbeginn für das SCC EVENTS PRO TEAM, lebt hauptsächlich in
München, ist aber regelmäßig zum Training in Berlin. Nach einer längeren
Verletzungspause und einem kompletten Neuaufbau ist sie noch nicht wieder in
Topform. Auch mit einer semi-spezifischen Vorbereitung - ich bin nicht mehr als
120 Kilometer pro Woche gelaufen, aber viel Rad gefahren - traue ich mir zu, die
Olympia-Norm von 2:29:30 zu laufen, sagte Anna Hahner, die in Berlin 2014 mit
2:26:44 Stunden ihre Bestzeit aufstellte.
Elite-Feld der Frauen (inkl. Bestzeiten)
Name |
Nation |
Bestzeit |
Gladys Cherono |
KEN |
02:18:11 |
Mare Dibaba |
ETH |
02:19:52 |
Haftamnesh Tesfay |
ETH |
02:20:13 |
Helen Tola |
ETH |
02:21:01 |
Ashete Bekere |
ETH |
02:21:14 |
Sally Chepyego |
KEN |
02:23:15 |
Meseret Defar |
ETH |
02:23:33 |
Rahma Tusa |
ETH |
02:23:46 |
Zhixuan Li |
CHN |
02:26:15 |
Sara Hall |
USA |
02:26:20 |
Anna Hahner |
GER |
02:26:44 |
Andrea Deelstra |
NED |
02:26:46 |
Maja Neuenschwander |
SUI |
02:26:49 |
Sally Kipyego |
USA |
02:28:01 |
Martina Strähl |
SUI |
02:28:07 |
Krista Duchene |
CAN |
02:28:32 |
Adriana Nelson |
USA |
02:28:52 |
Virginia Moloney |
AUS |
02:29:14 |
Nina Lauwaert |
BEL |
02:30:24 |
Tracy Barlow |
GBR |
02:30:42 |
Samantha Bluske |
USA |
02:31:55 |
Dawa Jila |
CHN |
02:31:55 |
Marisa Casanueva |
ESP |
02:32:22 |
Melat Kejeta |
GER |
Debut |
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Autor und Copyright: Robert Fekl für Laufen-in-Koeln
Foto: SCC EVENTS/Creagh Cross
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